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Wasserstoffmobilität: Diese beiden Aktien könnten vom Megatrend profitieren!

Wasserstoff-Aktien
Foto: Van Hool NV

Wenn wir an den Elektroantrieb denken, denken wir meistens an die batteriebetriebene Form, die wir zum Beispiel von Tesla (WKN: A1CX3T) kennen. Hier wird dem Fahrzeug per Kabel Strom zugeführt, in Batterien gespeichert und bei Bedarf abgerufen. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, den Strom durch Fusion von Wasserstoff und Sauerstoff direkt während der Fahrt zu erzeugen, und zwar in einer sogenannten Brennstoffzelle.

Diese Brennstoffzellenautos vereinen einige der Vorteile von Verbrennern und von Elektroautos: Der Tankvorgang ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen, was beim Elektroauto viel länger dauert. Und das Fahrzeug produziert dann beim Fahren im Gegensatz zum Verbrenner keine schädlichen Abgase, sondern nur harmloses Wasser.

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Bei diesen ganzen Vorteilen ist es kein Wunder, dass Navigant Research vermutet, die Anzahl der global verkauften wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge werde bis zum Jahr 2024 auf 228.000 pro Jahr steigen. Zum Vergleich: Der weltweite Bestand an zugelassenen Wasserstoffautos betrug Ende 2017 knapp 6.500. Wenn Navigant recht behält, entspricht das einer jährlichen Wachstumsrate von unfassbaren 66,2 %!

Heute werden wir uns zwei Aktien ansehen, die in meinen Augen von diesem starken Trend besonders profitieren könnten: Ballard Power Systems(WKN: A0RENB) aus Kanada und Nel Asa(WKN: A0B733) aus Norwegen.

Ballard Power: Weltmarktführer bei Brennstoffzellen

Der unangefochtene Weltmarktführer unter den Herstellern von Brennstoffzellen ist das kanadische Unternehmen Ballard Power Systems. Das Unternehmen produziert Brennstoffzellen für Schwertransporter, Busse, Züge, Gabelstapler und auch Autos.

Ballard Power ist besonders interessant, weil das Unternehmen auch die Technologieführerschaft innehat: Im September 2017 verkündete das Unternehmen, dass die Entwicklung einer Brennstoffzelle gelungen sei, die einen um 80 % verminderten Anteil am teuren Platin aufweise, ohne dass die Effizienz darunter leide.

Auch der kürzlich vorgestellte neue Brennstoffzellenstack für Schwerlasttransporter hat es in sich: Er bietet bis zu 40 % niedrigere Betriebskosten und ein Drittel höhere Energiedichte als die bisherige Generation.

Ballard Power schreibt, wie für ein junges Wachstumsunternehmen üblich, Verluste. Immerhin liegt der Bestand an liquiden Mitteln über den kurzfristigen Verbindlichkeiten, das Unternehmen sollte also erst einmal nicht in Zahlungsschwierigkeiten kommen. In Anbetracht des stark negativen Free Cashflow (hoher Abfluss von Liquidität aus dem operativen Geschäft und den Investitionen) in den ersten sechs Monaten des Jahres würde es mich aber nicht wundern, wenn Ballard Power demnächst weiteres Fremd- oder Eigenkapital einsammelt.

Ballard Power wird momentan (Schlusskurs vom 20. September 2018) an der Börse mit knapp 750 Mio. US-Dollar bewertet und damit zum 6,17-Fachen des Jahresumsatzes 2017. Sobald sich die Wasserstofftechnologie in Autos und anderen Fahrzeugen durchsetzt, könnten die Umsätze von Ballard Power explodieren und die Aktie mit nach oben reißen.

Nel ASA: Elektrolyseure und Tankstellen

Das norwegische Unternehmen Nel ASA stellt Wasserstofftankstellen und Elektrolyseure her. Die Elektrolyseure sind die Geräte, die zur Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff benötigt werden, hier wird also gewissermaßen der Treibstoff für die Wasserstofffahrzeuge hergestellt. Nel betreibt dieses Geschäft schon seit einem Jahrhundert, das bedeutet eine große technologische Führerschaft.

Ende Juni 2018 veröffentlichte Nel eine Meldung, die sich als der große Durchbruch herausstellen könnte: Nel erhielt einen Großauftrag über 448 Elektrolyseure und 28 Tankstellen von Nikola Motor, einem jungen US-Unternehmen, das wasserstoffbetriebene Lkw herstellt. Laut einem Analysten von SpareBank 1 Markets könnte der Auftrag ein Volumen von etwa 1,5 Mrd. Dollar haben.

Zum Vergleich: Der Jahresumsatz von Nel lag 2017 bei umgerechnet rund 36 Mio. Dollar und die Marktkapitalisierung liegt aktuell (Schlusskurs vom 20. September 2018) bei etwa 476 Mio. Dollar. Hier lauert riesiges Kurspotenzial, wenn der Auftrag komplett erfüllt wird. Und selbst wenn nicht: Der Großauftrag ist zumindest ein Beleg dafür, dass großes Interesse an der Technologie von Nel besteht und dass das Unternehmen groß herauskommen könnte, wenn sich die Wasserstofftechnologie durchsetzt.

Nel bereitet sich schon mal auf zukünftiges Wachstum vor und plant, für umgerechnet rund 18,4 Mio. Dollar seine Produktionskapazitäten zu verzehnfachen, um die Erfüllung des Auftrags stemmen zu können. Die neue Produktionsanlage soll voll automatisiert sein und dadurch Elektrolyseure außergewöhnlich günstig produzieren können.

Nel schreibt aktuell Verluste und wird dies wohl auch die kommenden Jahre tun. Die bilanzielle Situation gefällt mir hier besser als bei Ballard Power. Die liquiden Mittel sind mehr als doppelt so hoch wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten und auch der Free Cashflow ist im Verhältnis zur Cash-Position nicht so stark negativ. Zudem steigen die Umsätze von Nel rasant an, schon in der ersten Jahreshälfte 2018 hat Nel fast so viel Umsatz generiert wie im gesamten Jahr 2017 und dabei die operative Marge deutlich verbessert.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Nel liegt auf Basis des 2017er-Umsatzes bei etwa 13,2 und damit um mehr als das Doppelte höher als bei Ballard Power. Durch den Großauftrag hat Nel aber einen großen Wachstumshebel in der Hinterhand, den man nicht vergessen darf.

Spannend, aber auch riskant

Beide Unternehmen verfügen über tolle Marktstellungen, führende Technologien und sogar halbwegs solide Bilanzen. Damit haben beide Unternehmen eine gute Ausgangsposition inne, um vom Megatrend Wasserstoffmobilität profitieren zu können.

Investoren sollten jedoch jederzeit im Kopf behalten, dass frühe Investments in so kleine Unternehmen stets mit einem erhöhten Risiko verbunden sind. Sobald sich die Dinge anders entwickeln als erwartet, können hohe Verluste die Folge sein.

Doch wer aber auf der Suche nach hohen Renditen ist, und wer dafür auch Risiken in Kauf nimmt, wird bei so jungen Unternehmen am ehesten fündig. Denn an der Börse gilt ganz besonders: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Die Renditen von Amazon (WKN: 906866) lassen grüßen.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon, Ballard Power Systems, Nel ASA und Tesla. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Tesla.



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