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Depot absichern mit Short-ETFs? Aktuell keine gute Idee

Geschäftsmann mit Zweifeln
Foto: Getty Images

Themen wie Cannabis, Künstliche Intelligenz und Kobalt lassen die Investoren durchdrehen. Handelskonflikte, BREXIT und soziale Unruhen vertiefen die Sorgenfalten. Die Konjunkturprognosen trüben sich ein und doch sehen wir vielerorts neue Höchstkurse. Manch einer hält es daher vielleicht für eine gute Idee, in dieser unübersichtlichen Lage sein Depot mit Short-ETFs abzusichern. Dazu musst du aber ein paar Dinge wissen.

Was sind Short-ETFs eigentlich?

Ein Short-ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Short-Index trackt. Ein Short-Index wiederum entwickelt sich entgegengesetzt zum normalen Index, also z. B. dem DAX. Ein DAX Short-ETF steigt also, wenn der Aktienindex abtaucht. Solche Papiere gibt es auch auf den Euro Stoxx 50 oder den S&P 500. Ähnlich wie bei normalen ETFs auf Standard-Aktienindices ist die Gesamtkostenquote für das Fondsmanagement (engl. Total Expense Ratio) mit rund 0,5 % relativ gering.

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Weitere Vorteile

Im Vergleich zu alternativen Short-Instrumenten wie z. B. gehebelten Zertifikaten hat man den Vorteil eines drastisch verringerten Emittentenrisikos. Schließlich ist Letzteres gerade in Crashsituationen besonders hoch. Im Extremfall kann es passieren, dass man mit einem Zertifikat eigentlich einen großen Gewinn erwirtschaftet und dann nichts ausbezahlt bekommt, weil das ausgebende Institut sich verzockt hat. ETFs sind hingegen immer mit einer entsprechenden Menge an Wertpapieren unterlegt, auch in der Short-Variante.

Im Gegensatz zu Hebelpapieren ist auch das Totalverlustrisiko bei ungünstiger Index-Entwicklung praktisch null und der Anlagehorizont kann wesentlich länger gewählt werden. Grundsätzlich könnten sich Short-ETFs daher gut eignen, um eine Periode der Unsicherheit entspannt zu durchschiffen.

Nachteile gibt es allerdings auch

Ein wenig beachteter Aspekt ist, dass du bei einem Short-ETF zum Kreditgeber wirst und folglich Anspruch auf Zinszahlungen hast. In der Regel orientieren sich diese an einem Tagesgeldsatz des Interbankenmarkts (LIBOR, EURIBOR). Dieser wird verdoppelt, weil dein Einsatz durch Leerverkäufe (die Short-Transaktionen) sozusagen verzweifacht wird. 2007 wäre das eine tolle Sache gewesen. Die Aktienkurse waren außerordentlich hoch und die Zinssätze jenseits von 4 %. Selbst eine weitere Seitwärtsbewegung der Aktienmärkte hätte folglich solide 8 % Jahresrendite eingebracht.

Heute sind diese Zinssätze jedoch weiterhin im leicht negativen Bereich. Eine Seitwärtsbewegung bringt uns also Verluste, die sich zusammen mit den Kosten für Broker und Management aufsummieren. Hinzu kommt, dass Schaukelbörsen weitere Verluste bringen für Short-ETFs. Das liegt daran, dass tägliche Anpassungen durchgeführt werden, um den Faktor stabil auf 1 zu halten.

Fazit: Grundsätzlich mag ich Short-ETFs, aber in der jetzigen Situation sind sie nicht das optimale Instrument, um Risiken aus deinem Depot zu eliminieren.

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