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Wie verdient DAX-Neuling Wirecard überhaupt sein Geld?

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Wirecard (WKN:747206) ist bisher der absolute Überflieger des Börsenjahres 2018: Der Kurs hat sich vom 2. Januar bis heute, dem 10. September, relativ genau verdoppelt und das Unternehmen wird am 24. September in den DAX aufsteigen. Dabei wird das Unternehmen die Commerzbank (WKN:CBK100) aus dem Index verdrängen.

Doch es ist nicht nur der Aktienkurs, der kein Halten mehr kennt: Auch die Umsätze und die Gewinne sprudeln bei Wirecard und CEO Markus Braun verspricht weitere Erfolge: Das Wachstum der nächsten zehn Jahre werde das der letzten zehn noch in den Schatten stellen.

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Das klingt alles superspannend, doch es ist für Laien auf den ersten Blick nicht ganz einfach zu verstehen, wie Wirecard sein Geld verdient. Doch davon sollten wir Investoren uns nicht abhalten lassen! Werfen wir also einen Blick darauf, was Wirecard tut und warum sie damit so erfolgreich sind.

Kurz gesagt: Zahlungsprozesse digitalisieren

Das hört sich schon wieder sehr kryptisch und abstrakt an, ist es aber gar nicht so sehr. Wirecard hilft Unternehmen dabei, für ihre Kunden Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, elektronisch zu bezahlen. Das funktioniert folgendermaßen:

Im elektronischen Zahlungsverkehr gibt es fünf Parteien, die an Transaktionen mitwirken. Das sind:

  • wir als Konsumenten,
  • die Bank, die die Karte ausgegeben hat (auch Issuer genannt),
  • die Kartenakzeptanzstelle, die die Zahlung verarbeitet und abrechnet (auch Acquirer genannt),
  • der Zahlungsdienstleister, der das Zahlungsterminal bereitstellt (auch PSP genannt),
  • der Händler, also das Unternehmen, bei dem wir einkaufen.

Nun darfst du raten, wo Wirecard hier sitzt.

Die Antwort ist: überall zwischen dem Konsumenten und dem Händler. Wirecards Konkurrenten decken meistens nur einen Teilbereich der Wertschöpfung im Zahlungsverkehr ab. Wirecard jedoch übernimmt alles und fungiert als Issuer, als Acquirer und als PSP.

Zudem übernimmt Wirecard das Risikomanagement und die Betrugsprävention bei den Zahlungsprozessen. Weitere Services wie Data Analytics oder Kundenbindungsprogramme runden das Komplettpaket ab.

Wo kommt der Erfolg her?

Vielleicht kannst du es dir schon denken, woher Wirecard seinen riesigen Erfolg nimmt. Zum einen steigt das Volumen der elektronisch ausgeführten Zahlungen immer weiter an – und damit auch der generelle Markt für Wirecard. CEO Braun merkte kürzlich an, dass erst 1,5 % der weltweit durchgeführten Zahlungen voll digital abliefen.

Der Großteil des Wachstums kommt jedoch daher, dass sich immer mehr Händler an Wirecard wenden, die ihren Kunden einfach und kostengünstig elektronische Bezahlarten anbieten wollen.

Denn für den Händler ist Wirecard die einfachste Möglichkeit: Schließlich übernimmt Wirecard nahezu alle Dienstleistungen in der Wertschöpfungskette des elektronischen Bezahlens. Möchte ein Unternehmen elektronische Zahlungsinstrumente – als Karte oder mobil – bereitstellen, stellt Wirecard Infrastruktur und Lizenzen zur Verfügung und kümmert sich um alles Erdenkliche.

Weiteres Wachstum voraus

Bei Wirecard jedoch ruht man sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Das Unternehmen arbeitet daran, seine führende Position zu sichern und auszubauen, um vom Wachstum der elektronischen Zahlungen profitieren zu können. CEO Braun sagte der Welt am Sonntag vor einigen Wochen:

„Wir glauben daran, dass wir aufgrund unserer Innovationskraft und des sich beschleunigenden Wachstums in den nächsten Jahren sowohl das Ergebnis als auch den Unternehmenswert vervielfachen können.“

Doch nicht nur im Kerngeschäft eröffnen sich Wirecard riesige Wachstumschancen, das Unternehmen ist hoch innovativ und stellt beinahe schon regelmäßig Ideen vor, die das künftige Umsatzwachstum noch steigern könnten.

Im Juni stellte Wirecard beispielsweise eine Supply-Chain-Payment-Plattform vor, die auf der Blockchain-Technologie basiert. Über die Plattform soll der Handel mit Rohstoffen abgewickelt werden, Wirecard hat hier Kaffee, Stahl und Rohöl im Visier. Ein riesiger Markt!

Oder auch das IoT (Internet of Things)-Regal, das den Einkaufsprozess revolutionieren könnte, indem das Regal anhand des Gesichts erkennt, wer gerade was aus dem Regal genommen hat. Bezahlen an der Kasse würde damit entfallen.

Was sollten Investoren tun?

Ich persönlich liebe Unternehmen, die innovativ sind und damit Erfolg haben. In der Vergangenheit waren solche Unternehmen immer wieder gute Investitionen.

Wirecard ist in meinen Augen genau das. Das Unternehmen ist ein Platzhirsch im elektronischen Zahlungsverkehr und gewinnt mit seinem Standardgeschäft immer mehr Kunden in einem wachsenden Markt. Trotzdem steht das Unternehmen nicht still – das Geschäft wird immer mehr erweitert und um revolutionäre Ideen ergänzt.

Zu vergessen ist dabei nicht, dass Wirecard mit einem 2018er KGV von 64 alles andere als billig ist. Wer noch nicht investiert hat, könnte aber zumindest darüber nachdenken, die Aktie auf seine Watchlist zu setzen und einen Kursrückgang abzuwarten.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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