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Sollte man die Alibaba-Aktie jetzt verkaufen?

Alibaba
Foto: Alibabagroup.com

Chinesische Unternehmen schaffen es hierzulande nicht allzu oft in die Schlagzeilen. Zuletzt gelang das Li Shu Fu, als er zum größten Daimler-Aktionär aufstieg. Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit: Jack Ma, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender von Alibaba (WKN:A117ME), verlässt das Unternehmen!

Anleger stellen sich nun natürlich die folgende Frage: Wird Alibaba ohne Jack Ma weiterhin erfolgreich sein können?

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Oder sollte man seine Alibaba-Aktien jetzt lieber verkaufen?

Warum Jack Ma eine ganz besondere Persönlichkeit ist

Jack Ma war ein außergewöhnlicher Geschäftsmann, Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsvorsitzender. Er gründete Alibaba in seinem Wohnzimmer mit etwas mehr als einer Handvoll Mitarbeitern und machte daraus das größte E-Commerce-Unternehmen Chinas.

Ihn selbst machte Alibaba zum reichsten Mann des Landes – er verfügt über ein geschätztes Vermögen von rund 40 Milliarden Dollar. Geld war jedoch nie der ausschlaggebende Antrieb für Ma. Stattdessen fokussierte er sich auf seine Mission:

Den Handel auf der ganzen Welt vereinfachen und verbessern!

Jack Ma war für Alibaba also nicht nur irgendein x-beliebiger Manager. Jack Ma ist Alibaba! Wenn Ma für Alibabas Erfolg also so wichtig war und er das Unternehmen nun verlässt, dann ist es doch nur logisch, dass man seine Alibaba-Aktien jetzt verkaufen sollte, oder?

Na ja, sicher tut der Rückzug von Ma weh. Trotzdem glaube ich, dass Alibaba weiterhin in der Erfolgsspur bleiben kann. Zumindest sprechen die folgenden drei Gründe dafür.

Grund 1: Jack Ma ist bereits seit 2013 nicht mehr CEO

Wie in fast jedem börsennotierten Unternehmen leitet auch bei Alibaba der CEO das operative Geschäft. Der Aufsichtsrat, oder das Board, überwacht den Vorstand, leitet das Unternehmen aber nicht.

Zwar kann man diesen Unterschied in manchen Berichten nicht wirklich herauslesen. Fakt ist aber: Ma ist bereits seit fünf Jahren nicht mehr CEO von Alibaba! Die Erfolge in dieser Zeit entstanden also nicht unter der operativen Führung von Ma.

Er ist seit 2013 Aufsichtsratsvorsitzender und hat in dieser Funktion den CEO ausgewählt und ihn und den restlichen Vorstand in dieser Funktion überwacht.

Natürlich ist er auch als Aufsichtsratsvorsitzender ein Verlust, keine Frage!

Aber noch einmal: Im operativen Geschäft funktioniert Alibaba seit fünf Jahren ganz wunderbar ohne Ma! Damit hat Alibaba bereits gezeigt, dass der Erfolg der letzten Jahre nicht nur mit dem Namen Jack Ma verbunden ist!

Alleine diese Tatsache sollte die Alibaba-Aktionäre unter uns etwas beruhigen.

Grund 2: Alibaba wird weiterhin für Mas Visionen und Leitwerte stehen

Ich habe mir einige Interviews mit Ma angesehen. In beinahe jedem Video betont er, dass Alibaba nicht wegen seines technologischen Vorsprungs oder wegen seiner eigenen Genialität so erfolgreich geworden ist.

Als seine größte Stärke bezeichnet er die Schaffung einer einzigartigen Unternehmenskultur. Genau dafür steht Alibaba – und in meinen Augen hängt auch der zukünftige Erfolg von der Aufrechterhaltung dieser besonderen Unternehmenskultur ab.

In einem Brief an seine Kunden, Mitarbeiter und Shareholder schreibt Ma Folgendes:

Wir haben uns bereits vor 10 Jahren die folgende Frage gestellt: Wie könnte Alibaba nachhaltiges Wachstum erreichen, nachdem Jack Ma das Unternehmen verlassen hat? Wir glaubten, dass der einzige Weg zur Lösung dieses Problems darin besteht, ein Governance-System zu entwickeln, das auf einer einzigartigen Kultur und systematischen und konsequenten Entwicklung von Talenten und Nachfolgern beruht. In den letzten 10 Jahren haben wir an diesen Zutaten gearbeitet.

Zum einen zeigt diese Aussage, dass der Abgang keineswegs unerwartet kam, sondern bereits seit Jahren vorbereitet wird. Zum anderen lässt sie darauf hoffen, dass die Unternehmenskultur, die Ma im Laufe der Jahrzehnte etabliert hat, fest in der Alibaba-DNA verankert ist.

Zumindest bin ich mir absolut sicher, dass Ma alles in seiner Macht Stehende getan hat, um genau das zu Erreichen. Ich bin daher zuversichtlich, dass die Werte und Visionen, die Alibaba so unglaublich erfolgreich gemacht haben, auch nach dem Rückzug von Ma erhalten bleiben.

Die größte Stärke von Alibaba sollte also auch ohne Jack Ma die größte Stärke von Alibaba bleiben! Ein enorm wichtiger Aspekt für die zukünftige Entwicklung von Alibaba – und damit auch für Entscheidung, was man mit seinen Alibaba-Aktien jetzt machen soll.

Grund 3: Jack Ma ist kein Technik-Freak

Wie bereits erwähnt, schuf Ma mit Alibaba ein Unternehmen mit einer einzigartigen Kultur. Aber: Er sagt von sich selbst, dass er kein Technikexperte ist. Mit seinem Rückzug möchte er der jüngeren Generation die Chance geben, Alibaba noch besser zu machen.

Lehrer wollen immer, dass ihre Schüler sie übertreffen. Die verantwortungsvolle Aufgabe für mich und das Unternehmen ist es, jüngeren, talentierteren Leuten die Möglichkeit zu geben, sich in Führungspositionen zu behaupten, um unsere Mission fortzusetzen: Die Vereinfachung von Geschäften – auf der ganzen Welt!

Wie Ma sehe auch ich eine Chance in seinem Rückzug. Junge, technikaffine Talente könnten mit ihrem Fachwissen im Umfeld der einzigartigen Unternehmenskultur von Alibaba großartige Produkte schaffen! Vielleicht sogar bessere, als das unter Ma der Fall wäre!

Somit bietet der Rückzug von Jack Ma unter Umständen sogar Chancen für die Alibaba-Aktie – nicht nur Risiken!

Mein Fazit zur Alibaba-Aktie nach Jack Mas Rückzug

Jack Ma ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit und wäre damit für jedes Unternehmen ein Verlust. Ich denke aber, unter anderem aufgrund der aufgeführten Gründe, dass Alibaba auch ohne ihn erfolgreich sein kann!

Ich persönlich besitze derzeit keine Alibaba-Aktien, allerdings befindet sie sich weit oben auf meiner Watchlist. Daran ändert auch der Rückzug von Jack Ma nichts!

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Daimler.



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