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Amazon wird mit 1 Billion US-Dollar bewertet – was bedeutet das für Anleger?

Mayr-Melnhof Amazon
Foto: Julia Roegner

Am 4. September sorgte der Online-Riese Amazon (WKN:906866) für Schlagzeilen, weil das Unternehmen erst die zweite US-Aktiengesellschaft wurde, die den Benchmark von 1 Billion US-Dollar Marktkapitalisierung überschreiten konnte. Anfang August stand bereits Apple im Rampenlicht, nachdem dem iPhone-Hersteller das gleiche Kunststück geglückt war.

Es gab noch ein paar andere Aspiranten, aber Amazon konnte noch vor Alphabet und Microsoft zulegen. Aufgrund des starken bisherigen Jahres von Amazon – wir reden hier von bisherige Zuwächse von 75 % – konnte das Unternehmen in die Billionen-Sphäre schicken.

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Was bislang passiert ist

Gleich eine ganze Reihe von Gründen trug zum jüngsten Aufstieg von Amazon bei. Der Finanzbericht des Unternehmens für das zweite Quartal hat sicherlich nochmal für einen Push gesorgt. Amazon verkündete einen Umsatz von 52,9 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 39 % im Vergleich zum Vorjahr, während der Gewinn pro Aktie von 5,07 US-Dollar um 1.168 % im Vergleich zum Vorjahresquartal anstieg – mehr als das Doppelte der Schätzungen der Analysten.

Die anhaltende Stärke von Amazon Web Services (AWS) – der Cloud-Computing-Sparte des Unternehmens – war ein wesentlicher Faktor für die Gewinne des Unternehmens. Im Jahr 2017 wuchs der Nettoumsatz von AWS im Vergleich zum Vorjahr um 43 % und wuchs auf 10 % des Gesamtumsatzes von Amazon. Mit einer operativen Marge von fast 25 % trug die Sparte sehr gut zum gesamten Betriebsergebnis des Unternehmens bei. Dieser Trend setzte sich auch in diesem Jahr weiter fort. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 stiegen die Nettoumsätze von AWS im Vergleich zum Vorjahr um 49 % und machten mehr als 11 % des Gesamtumsatzes des Unternehmens aus, während sich die operativen Margen auf 26 % verbesserten. Manche Leute denken, dass dies nur der Anfang sein könnte und glauben, dass sich AWS in den nächsten fünf Jahren dreimal so stark steigen kann.

AWS war nicht das einzige Segment, das in diesem Jahr eine Margenverbesserung zu verzeichnen hatte. Im ersten Halbjahr 2018 haben sich die operativen Margen im nordamerikanischen E-Commerce-Segment des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, und die Verluste auf den internationalen Märkten sind zurückgegangen, so dass die operative Marge von -5,3 % auf -3,7 % verbessert werden konnte.

Dass die Analysten Amazon gegenüber sehr positiv gestimmt sind, hat die Aktie ebenfalls angekurbelt. Brian Nowak von Morgan Stanley erhöhte vor kurzem sein Kursziel auf 2.500 US-Dollar – mehr als 22 % über dem aktuellen Stand der Aktie, wobei er das Wachstum von Abonnements, AWS und anderen Faktoren anführte – einschließlich eines kürzlich verstärkten Fokus auf den Bereich Werbung. Ashim Mehra von Baron Capital ging sogar noch weiter und sagte, dass Amazon in den kommenden drei bis fünf Jahren eine Marktkapitalisierung von 2 Billionen Dollar erreichen könnte, weil Cloud Computing und Werbung große Wachstumstreiber sind.

Die Zahlen hinter Amazon Prime

Die Ergebnisse des kürzlich beendeten Prime Day von Amazon gaben den Anlegern auch den Grund, die Aktie höher zu schicken. In einer Pressemitteilung von Amazon hieß es, dass die Verkaufszahlen der 36 Stunden dauernden Veranstaltung “den Cyber-Monday, den Black Friday und den vorherigen Prime Day übertroffen haben…. was diesen vergangenen Prime Day wieder einmal zum größten Einkaufsereignis in der Amazon-Geschichte macht.“

Amazon hat noch nicht die Quartalsergebnisse vorgelegt, die den Prime Day im Juli beinhalten, aber Prime Day konnte dem Unternehmen im vergangenen Jahr dabei helfen, ein fantastisches Quartal hinzulegen, das die Schätzungen der Analysten und die eigene Prognose übertraf. Als Finanzvorstand Brian Olsavsky die unerwartet starken Zahlen erklären sollte, sagte er: “Ich würde auf nichts anderes als den Prime Day Pickup veweisen, der war stärker als wahrscheinlich erwartet.“

In seinem jährlichen Aktionärsbrief Anfang des Jahres enthüllte Amazons CEO Jeff Bezos, dass Prime weltweit mehr als 100 Millionen zahlende Mitglieder hat. Seitdem sind sicherlich weitere Mitglieder hinzugekommen. Während des Prime Days hieß es von Seiten Amazons, dass man “am 16. Juli mehr neue Prime Members willkommen heißen konnte als an jedem anderen Tag in der Geschichte von Amazon.“ Diese Abonnenten gehören zu den wertvollsten Kunden von Amazon und geben laut einer Studie von Consumer Intelligence Research Partners schätzungsweise durchschnittlich 1.400 US-Dollar pro Jahr aus, verglichen mit nur 600 US-Dollar, die Nicht-Mitglieder locker machen.

Ausblick in die Zukunft

Anhaltend starkes Wachstum bei AWS, die wachsenden Zahlen der Prime-Mitglieser sowie die Verbesserung der Margen im gesamten Unternehmen halfen Amazon nicht nur, mit einer Billion US-Dollar bewertet zuwerden, sondern werden das Unternehmen wahrscheinlich auch weiterhin hoch und höher schicken.

Zusätzlich zu den Geschäftsbereichen Cloud, E-Commerce und dem Lebensmittelgeschäft hat das Unternehmen wachsende Anteile an intelligenten Lautsprechern, Werbung und Video-Streaming. Bei so vielen Möglichkeiten kann 1 Billion US-Dollar wohl nur eine Durchgangsstation für Amazon sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple.

Dieser Artikel von Daniel Sparks erschien am 4.9.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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