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Mein Kursziel für Commerzbank und Deutsche Bank: Null Euro

Die Aktien der beiden deutschen Großbanken Commerzbank (WKN:CBK100) und Deutsche Bank (WKN:514000) kennen seit Jahren nur noch den Weg nach unten.

Nach diesem langen Kursverfall kann man auf die eine oder andere Kennzahl deuten und der Meinung sein, die Aktien seien nun günstig. Das von Value-Investoren viel beachtete Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei beiden Aktien weit unter 1 und schreit somit „Schnäppchen“.

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Nur weil die Reise bisher lang und schmerzlich war, heißt das jedoch noch lange nicht, dass bald ein Aufwind kommt. Mein Kursziel für beide Aktien ist null Euro, und zwar weil ich mir eine ganz einfache Frage gestellt habe und die Antwort darauf verheerend für Commerzbank und Deutsche Bank ausfällt.

Die alles entscheidende Frage

Wenn ich in einer Bankfiliale bin, um Geld abzuheben, frage ich mich des Öfteren, wozu ich eine Bank überhaupt brauche. Die Antwort darauf ist für die meisten in der eher jüngeren Generation schnell gefunden: Eigentlich gar nicht.

Man braucht Finanzdienstleistungen wie Überweisungen, Bargeld, Depotführung oder Sparpläne, aber dafür braucht man keine konkrete Bank und erst recht keine ganze stationäre Filiale. Die Wahrheit ist, dass bis auf den Geldautomaten alle typischen Finanzdienstleistungen online erledigt werden können, und für den Geldautomaten braucht es keine ganze Bankfiliale.

Wo das Ganze komplizierter wird

Natürlich ist eine solche Denkweise stark vereinfacht. Eine Universalbank bietet auch viele Dienstleistungen an, mit denen man als normaler Verbraucher nicht in Berührung kommt. Vor allem Unternehmenskredite sind ein für die Wirtschaft extrem wichtiger Bereich, der viel Wissen und die richtigen Kapazitäten benötigt.

Andere Arten der Unternehmensfinanzierung wie zum Beispiel Börsengänge, die Ausgabe zusätzlicher Aktien oder die Platzierung von Anleihen sind eine wichtige Aufgabe des Investmentbanking. Dieses ist zwar teilweise zu Recht in Verruf geraten, aber seine Kernaufgaben sind unerlässlich, und Commerzbank und Deutsche Bank sind dort noch immer vertreten.

Außerdem gibt es Finanzdienstleistungen, die man als Verbraucher selten benötigt, die aber trotzdem sehr bedeutend sind und bei denen Betreuung und Beratung immens wichtig sind. Ein typisches Beispiel ist die Immobilienfinanzierung.

Nur weil man selbst im Alltag mit Apps und Geldautomat auskommt, heißt das also noch lange nicht, dass Banken überflüssig sind.

Wo es doch wieder ganz einfach wird

Wenn man über die Zukunft von Banken nachdenkt, muss man sich auch sehr viele Gedanken über die Zukunft der Finanztechnologien machen, und dann sieht es plötzlich auch düster für die letzten Bastionen der Universalbanken aus.

Auch ohne eine Kryptorevolution gibt es für jede Art klassischer Bankdienstleistung eine technologiebasierte Lösung. Mithilfe von Algorithmen und Crowdlending können bereits heute extrem effizient und sehr verlässlich Kredite sowohl an Verbraucher als auch Unternehmen vergeben werden.

Das grundlegende Problem ist wahrscheinlich in erster Linie, dass Banken diese Dienstleistungen zwar anbieten können, aber nicht zu konkurrenzfähigen Preisen. All die Milliarden Euro für Boni, Hochhäuser in Frankfurt, Managergehälter, gepflegte Filialen in teuren Innenstadtlagen usw. müssen irgendwo erwirtschaftet werden. Das passiert entweder über Gebühren oder über Zinsen.

Anders ausgedrückt, jeder Kunde bezahlt dafür. Würden die Bankdienstleistungen effizienter erbracht, würden Kunden niedrigere Gebühren zahlen, mehr Zinsen auf ihr Erspartes bekommen und weniger Zinsen auf ihre Verbindlichkeiten bezahlen. Das ist das wirkliche Zukunftsproblem der Banken. Selbst wenn die aktuellen Strukturen deutlich abgespeckt werden, sind die Kosten, die weitergegeben werden müssen, immer noch zu hoch, und dass die Banken durch Qualität bestechen werden können, ist mehr als fraglich.

Das Kursziel sind null Euro

In meinen Augen läuft jeder in die Commerzbank oder Deutsche Bank investierte Euro das hohe Risiko, seinen Wert komplett zu verlieren, weshalb mein Kursziel null Euro ist. Natürlich können beide Banken noch die Kurve kriegen und von einer anderen Bank übernommen werden – vielleicht sogar zu einem höheren Aktienkurs als dem aktuellen. Bloß sind in meinen Augen die Risiken so hoch, dass ich nicht darauf wetten würde, dass hier langfristig Wert vorhanden ist.

Das Argument für dieses Kursziel ist eigentlich denkbar einfach: Wieso sollten die größten deutschen Banken auch in Zukunft noch bestehen, wenn ihre Dienstleistungen massiv günstiger und in vielen Fällen auch noch besser von jungen, technologiebasierten Unternehmen angeboten werden können?

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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