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Wann es Sinn macht, sich nur auf Dividendenaktien zu konzentrieren – und wann nicht

am Scheideweg Depot
Foto: Getty Images

Für waschechte Einkommensinvestoren dürfte diese Frage vermutlich einfach zu beantworten sein. Und tatsächlich können viele Faktoren dafür sprechen, eine Anlagestrategie auszuwählen, die ausschließlich auf Dividendenaktien fußt. Doch zu konkreten Vorteilen gleich etwas mehr.

Dennoch könnte sich bei so manchem Investor durchaus das leicht mulmige Gefühl einschleichen, bei der ausschließlichen Fokussierung auf Dividendenwerte die eine oder andere ansprechende Gelegenheit zu verpassen.

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Lass uns daher im Folgenden etwas näher beleuchten, welches Potenzial diese Strategie mit sich bringt – und welches nicht –, ehe wir überlegen, was möglicherweise für welchen Investorentyp geeignet sein dürfte.

Das spricht für Dividendenaktien

Es gibt viele gute und offensichtliche Gründe, warum man ausschließlich in Dividendenaktien investieren sollte. Sei es, weil man sein Erwerbseinkommen mit gezielten dividendenstarken Investitionen etwas aufpolieren möchte. Oder aber weil man als sicherheitsbedürftiger Investor nur auf defensive Aktien setzen möchte, deren Geschäftsmodelle sehr einfach verständlich sind. All das können viele Aktien mit zuverlässigen Dividenden grundsätzlich unter einen Hut bringen.

Vor allem besonders zuverlässige Ausschütter wie beispielsweise Dividendenaristokraten treiben diese defensive Klasse oftmals sogar noch auf eine positive Spitze. Denn der bereits erreichte Lauf von mindestens 25 Jahren stetig erhöhter Dividenden lässt sich in aller Regel nur erreichen, wenn das grundsätzliche Geschäftsmodell auf sehr krisensicheren Säulen wie beispielsweise starken Marken aus dem Lebensmittelsegment oder dem Hygienebereich fußt. Auch wenn weitere Zahlungen allein durch den Status des Dividendenaristokraten natürlich nicht garantiert sind, ist eine solch beeindruckende Historie doch regelmäßig ein starker Fingerzeig dafür, wo sich die entsprechende Dividende in Zukunft noch hinbewegen könnte.

Jenseits dieses Risikobewusstseins gibt es allerdings auch noch mindestens einen weiteren Faktor, der für Dividendenaktien spricht. Wie das Ned Davis Research Institut feststellte, konnten die ausschüttenden Aktien des S&P 500 seit 1972 deutlich bessere Gesamtrenditen erzielen als die nicht ausschüttenden Indexkandidaten. 9,89 % jährliche Gesamtrendite der ausschüttenden Aktien standen hier im Endeffekt einer Rendite von lediglich 2,39 % der Nichtausschütter gegenüber, was deutlich unterstreicht, dass sich die defensivere und stabilere Klasse der Dividendenaktien im Schnitt auch aus Renditesicht bezahlt macht.

Außerdem zeigte diese Auswertung, dass viele Dividendenaktien weniger volatil sind, was gerade für unerfahrene Anleger psychologisch einfacher zu verkraften sein könnte. Die noch zusätzlich eintrudelnden Dividenden geben Anlegern zudem das Gefühl, auch in turbulenten Börsenzeiten einen Erfolg zu erzielen – selbst dann, wenn die Dividenden mögliche Kursverluste temporär nicht gänzlich kompensieren können.

Das spricht gegen einen Nur-Dividende-Ansatz

Gleichwohl sollte jedoch auch betont werden, dass viele Aktien mit den beeindruckendsten Gesamtrenditen der letzten Jahre aus der Gattung der Nichtausschütter stammten. Amazon (WKN: 906866) beispielsweise zahlt nach wie vor keine Dividende, hat sich innerhalb der letzten Jahre jedoch ein ums andere Mal verdoppelt. Genauso wie Netflix (WKN: 552484), das sogar eine Performance von rund 13.000 % seit dem Jahre 2007 verzeichnen konnte.

Derartige Gesamtrenditen haben zuverlässige Dividendenaktien wohl nicht innerhalb der letzten Jahre oder Jahrzehnte erreicht (beziehungsweise fällt mir derzeit kein Ausschütter ein, der hier mit Netflix konkurrieren könnte). Wer daher eine Dividende als Ausschlusskriterium verwendet hat, dem dürften diese zwei attraktiven Gelegenheiten wohl entgangen sein.

Ein Erfolgsprinzip, das übrigens mit dem Verzicht auf Dividende zusammenhängt: Gerade kleinere, dynamische und dadurch stark wachsende Unternehmen können und sollten sich in den Anfangsjahren noch keine Dividenden leisten, da sie ihre finanziellen Mittel regelmäßig in den Ausbau des eigenen Geschäfts reinvestieren müssten. Diese spannende Phase haben die meisten mehr oder minder ausgewachsenen Dividendenaktien aus dem Blue-Chip-Bereich dann allerdings schon hinter sich.

Foolisher Schlussstrich

Wie wir nun gesehen haben, kann es natürlich Sinn machen, sich lediglich auf Dividendenaktien zu beschränken. Sei es, weil man vorsichtig und risikobewusst investieren und sich daher nicht an kleinere Unternehmen heranwagen möchte. Oder aber auch, weil man ein einigermaßen zuverlässiges und zusätzliches Einkommen zu einem Arbeitsgehalt benötigt. Oder, oder, oder.

Wer jedoch auf ein bisschen reich von jetzt auf, na ja, nicht gleich, aber in ein paar Jahren spekuliert, der könnte bei statischeren Dividendenaktien an der falschen Adresse sein. Auch wenn diese durchaus solide – und im breiten Durchschnitt möglicherweise sogar besser als nicht ausschüttende Aktien – performen können, sind mit Amazon oder Netflix vergleichbare Renditen hier in aller Regel nicht mehr drin.

Es könnte daher durchaus für den einen oder anderen Einkommensinvestor Sinn machen, zuweilen über den gewohnten Tellerrand hinauszuschauen. Aber das sollte letztlich dann doch wohl jeder mit sich selbst ausmachen.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.



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