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Warum sich Volkswagen-Aktionäre freuen können, dass Trump mehr LNG nach Europa verschiffen will

Nauticor Arctic LNG Ship
Quelle: Nauticor

Europa soll mehr Flüssiggas (LNG) aus den USA importieren. Das haben die Spitzen der EU und der USA vereinbart. Damit das Sinn ergibt, müssen die Investitionen in Infrastruktur und passende Fahrzeugflotten beschleunigt werden. Ein großer Profiteur dieser Entwicklung könnte Volkswagen (WKN:766403) sein.

Eine Entwicklung, die sich angekündigt hat

Vor 15 Monaten schrieb ich, dass LNG die Lösung für einen drohenden Handelskonflikt mit den USA darstellen könnte. Jean-Claude Juncker hat das offenbar genauso gesehen. Der Präsident der Europäischen Kommission hat mit Trump vereinbart, dass Europa zukünftig erheblich mehr verflüssigtes Erdgas aus Amerika einführen wird.

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Beim anderen Versprechen, den Soja-Importen, sehe ich große Probleme: Den Raps-Bauern wird das nicht gefallen und es dürfte schwierig werden, von oben her zu diktieren, die Einfuhren zu erhöhen. Ganz anders bei LNG, wo Europaparlament, Kommission und Rat jede Menge Hebel in der Hand haben. Das fängt an bei den Umweltvorschriften für LKWs, Busse und Schiffe, die immer mehr zu Lasten von Diesel bzw. Schweröl gehen.

Zudem kann über Förderprogramme der Aufbau von LNG-Flotten auf den Straßen und in der See beschleunigt werden, sodass ihr Einsatz auch wirtschaftlich in immer mehr Szenarien Sinn ergibt. Ein dritter Hebel betrifft den Infrastrukturaufbau. In diesem Bereich geschieht gerade ziemlich viel an den europäischen Küsten und auch Deutschland soll in wenigen Jahren seinen ersten Terminal bekommen. Ein Konsortium um die niederländischen Gasunie und Vopak (WKN:A1CYGK) wird über die kommenden Quartale endgültig entscheiden, ob in Brunsbüttel rund eine halbe Milliarde Euro investiert werden.

Staatliche Anreize und bessere Infrastruktur führen zu mehr Flotten und mehr Flotten erhöhen die Nachfrage nach einem weiteren Ausbau. Es ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf, der nun in Gang gesetzt wird. Hier geht es um viele Milliarden Euro, sodass eine Menge Unternehmen davon profitieren können.

Der Volkswagen-Konzern profitiert vielfältig

Zwar gibt es noch keine LNG-Autos von VW, aber trotzdem haben die Wolfsburger einiges bei diesem Thema mitzureden. Bereits im Herbst 2017 haben Scania und die Konzernlogistik eine Initiative gestartet, um mindestens 100 LNG-LKWs auf die Straßen Norddeutschlands zu bekommen. Im März wurde bekannt, dass ein großes Schiff für den Transport von Autos in China in Auftrag gegeben wurde. Dieses soll passenderweise nächstes Jahr im transatlantischen Verkehr eingesetzt werden.

Aber zurück zum Straßenverkehr: Aktuell sind es noch vor allem Länder wie die Niederlande, Italien und Spanien, welche LNG besonders fördern. Nun ist damit zu rechnen, dass sich der Trend schnell auf viele weitere Länder ausbreiten wird. Das VW-Management ist überzeugt, dass für Busse und LKWs im Fernverkehr Flüssiggas der beste Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Umweltbelastung darstellt. Weil die Wettbewerbsintensität zunächst geringer als im Dieselbereich sein wird und die Kunden vielfach ganze Flotten auf einmal bestellen werden, dürften auch die Margen höher sein.

Ganz woanders groß im Geschäft ist die Tochter MAN Energy Solutions (bisher MAN Diesel & Turbo). Die Namensänderung des Schiffsmotor-Champions hat natürlich auch mit der zunehmenden Bedeutung von alternativen Kraftstoffen wie LNG zu tun. Aber nicht nur bei den Schiffen selbst lockt zukünftig großes Geschäft: Auch beim Aufbau der Infrastruktur ist MAN ganz vorne dabei und liefert passende Kryotechnik und anderes Equipment.

Um ihr Engagement im LNG-Bereich zu betonen, erfolgte kürzlich auch der Beitritt zur SEA\LNG-Koalition, eine Industrie-Initiative zur Beschleunigung der Adaption von Flüssiggas. Da geht jetzt also schon einiges. Sollte hingegen mal kein LNG angeliefert werden, kann übrigens mit MANs Power-to-Gas-Systemen auch welches aus Wind- und Solarstrom erzeugt werden. Auch das kann ganz groß werden und dem Volkswagen-Konzern zusätzlich helfen, unabhängiger vom nicht immer einfachen Autogeschäft zu werden.

Es kommt etwas in Bewegung

Weil LNG zum Verheizen in der Regel wesentlich teurer als Pipelinegas aus Russland ist, kommt es für stationäre Anwendungen meist nur als alternativer Bezugsweg in Betracht, um bei etwaigen Störungen reagieren zu können. Anders sieht es hingegen im Verkehr aus, wo die zentrale Wiederverdampfung entfällt, weil die Fahrzeuge direkt mit dem tiefgekühlten Flüssigkraftstoff befüllt werden.

Das sieht auch die Politik immer häufiger so und wenn dann zusätzlich noch ein Handelskonflikt vermieden werden kann, umso besser. Es scheint alles angerichtet, um hier eine über Jahrzehnte andauernde Investitionswelle loszutreten und Volkswagen befindet sich in einer ausgezeichneten Position, um davon zu profitieren.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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