Niedriges KGV, hohe Dividendenrendite: 3 Aktien, die diesen Mix bieten
Auch wenn die weltweiten Aktienindizes innerhalb der letzten Monate ein ums andere Mal ein wenig korrigierten, sind viele Börsenbarometer optimistisch ausgedrückt nach wie vor moderat bewertet. Zumindest gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), wie mein Foolisher Kollege Bernd zum Frühjahr in einem Foolishen Artikel bezogen auf den DAX noch einmal unterstrich.
Das macht es Value- und Einkommensinvestoren gleichermaßen schwer, potenziell unterbewertete und renditestarke Dividendenaktien zu identifizieren.
Und dennoch gibt es sie vereinzelt noch. Werfen wir heute daher einen Blick auf die Lufthansa (WKN: 823212), die Allianz (WKN: 840400) und die Deutsche Euroshop (WKN: 748020), die allesamt tendenziell niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse und hohe Dividendenrenditen aufweisen.
1) Lufthansa
Die Aktie der Lufthansa war die Comeback-Aktie des Jahres 2017. Zwar korrigierte die Kranich-Airline in den vergangenen Monaten wieder etwas, das könnte jedoch womöglich zu einer interessanten dividendenstarken Gelegenheit geführt haben.
Wie du nämlich ausführlich im verlinkten Artikel nachlesen kannst, wird die Aktie der Lufthansa derzeit lediglich mit einem niedrigen einstelligen KGV bewertet. Trotz der Aufholjagd, nach der Korrektur wohlgemerkt.
Zudem bietet die Lufthansa vielleicht Ansätze einer interessanten Dividendenstory. Seit 2015 zahlt die Fluggesellschaft zwar erst wieder eine Dividende, diese konnte jedoch für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 bereits um beachtliche 60 % – von 0,50 Euro auf 0,80 Euro je Anteilschein – gesteigert werden, was bei einem derzeitigen Kurs in Höhe von 21,23 Euro (19.07.2018, maßgeblich für alle Kursen) einer Dividendenrendite von 3,76 % entspräche.
Interessant ist zudem, dass das Ausschüttungsverhältnis der zuletzt ausgezahlten Dividende bei einem 2017er Gewinn je Aktie in Höhe von 5,03 Euro gerade einmal knapp 16 % beträgt. Wer weiß, vielleicht lauert hier wirklich eine zukünftig vielversprechende Dividendengeschichte.
2) Allianz
Weiter geht es mit der Allianz. Auch der Versicherer aus München war im vergangenen Jahr überaus profitabel und konnte einen Gewinn in Höhe von 7,2 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis in Höhe von 11,1 Milliarden Euro ausweisen.
Auf die einzelne Aktie heruntergerechnet bedeuten diese Zahlen einen Gewinn je Aktie in Höhe von 15,24 Euro, wodurch die Allianz bei einem derzeitigen Kurs in Höhe von 184,80 Euro auf ein KGV von etwas mehr als 12 kommt.
Zuletzt verwendete die Allianz außerdem knapp mehr als die Hälfte dieses Gewinns für die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 8,00 Euro, was einer attraktiven Dividendenrendite von 4,32 % entspricht.
Da die Münchener zudem inzwischen auf neun Jahre zumindest konstant gehaltener Dividenden – wobei die Ausschüttungen auch in sieben Jahren erhöht worden sind – kommen, könnte auch hier der attraktive Mix aus niedrigem KGV und hoher Dividendenrendite grundsätzlich stimmen.
3) Deutsche Euroshop
Zuletzt richten wir unser Augenmerk nun noch auf die Deutsche Euroshop. Anders als bei den anderen beiden Aktien werden wir jedoch nicht den Gewinn für die Ermittlung des KGVs nehmen, sondern die sogenannten Funds from Operations, da diese den operativen Erfolg dieser auf Shoppingcentren spezialisierten Beteiligungsgesellschaft etwas konkreter messen.
Im vergangenen Jahr wies die Deutsche Euroshop FFO je Aktie in Höhe von 2,54 Euro aus, was bei einem derzeitigen Kurs von 30,60 Euro einem KGV (oder KFFOV?) von rund 15 entspricht. Für ein Unternehmen, das in den letzten Jahren ordentlich an der Wachstumsschraube gedreht hat, ist das womöglich günstig.
Dazu gesellt sich eine ausgesprochen attraktive Ausschüttungspolitik. Seit dem Börsengang im Jahr 2001 hat die Deutsche Euroshop nämlich noch kein Mal die Dividende kürzen müssen. Zuletzt zahlte das Unternehmen 1,45 Euro je Aktie aus, was bei dem oben genannten Kursniveau einer Dividendenrendite von 4,73 % entspricht.
Niedriges KGV und hohe Dividendenrendite sind möglich, aber…
Wie wir nun also gesehen haben, sind verhältnismäßig niedrige KGVs bei hohen Dividendenrenditen prinzipiell möglich. Nichtsdestoweniger sollte natürlich auch darauf geachtet werden, welche Risiken die Aktien tendenziell mit sich bringen. Erst wenn nach deiner Abwägung der Chancen mitsamt Dividende und Risiko ein attraktiver Mix dabei herumkommt, sollten die hier angesprochenen Aktien auch wirklich in deine engere Wahl mit aufgenommen werden.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien der Allianz und Deutsche Euroshop. The Motley Fool empfiehlt Deutsche Euroshop.