Könnte die Marihuana-Legalisierung der kanadischen Wirtschaft mehr schaden als nützen?
Viele Verbraucher und Unternehmen sind aufgeregt, dass der Verkauf von Marihuana im Oktober zugelassen wird. Doch das könnte nichts Gutes verheißen, und sowohl in Kanada als auch südlich der Grenze zu großen Problemen führen.
Man kann viel von Colorado lernen
In einem Interview mit BNN Bloomberg erwähnte vor Kurzem Bill Ritter, der ehemalige Gouverneur von Colorado, viele Nachteile, die mit der Vorreiterrolle bei der Legalisierung von Pot in den USA einher gehen. Einer davon war, dass der Staat das Ziel von vielen Pot-Konsumenten und -Züchtern wurde. Dies hat sogar kriminelle Organisationen angezogen, die versuchten, illegale Anbaugebiete einzurichten, mit der Erwartung, dass die Strafverfolgung ein Auge zudrücken würde.
Viele Leute ignorierten einfach die Tatsache, dass obwohl Marihuana legalisiert wurde, das nicht bedeutete, dass man es auf jede mögliche Art, Weise oder Form verkaufen oder züchten darf. Strafverfolgung ist immer noch notwendig, und der ehemalige Gouverneur merkte an, dass weniger Polizeiarbeit einer der größten Mythen ist, die mit der Marihuanalegalisierung verbunden sind.
Normalerweise haben Länder, die Pot legalisieren wollen, bereits Schritte zur Entkriminalisierung unternommen, daher werden die Nettoauswirkungen der Legalisierung minimal, vielleicht sogar nicht vorhanden sein. Colorado hat definitiv von einem Anstieg der Marihuanaumsätze profitiert und Steuereinnahmen für den Staat generiert. Doch der Schwarzmarkt ist nach wie vor nicht verschwunden.
Er erwähnte auch, dass es in der Anfangsphase eine Menge Konsolidierung gab, was man auch in Kanada beobachten kann. Obwohl Canopy Growth (WKN:A140QA) einige Übernahmepreise der Konkurrenten kritisiert hat, hat das Unternehmen vor Kurzem einen Kauf getätigt, der nicht gerade billig war.
Das Unternehmen expandiert langsam in verschiedene Gebiete des Landes und auch weltweit, da die Legalisierung von Marihuana in verschiedenen Märkten weiter voranschreitet.
Pot — ein Problem für Reisende
In den USA ist Pot immer noch eine illegale Droge und kanadische Reisende wurden an der Grenze abgewiesen, weil sie zugegeben hatten, Pot geraucht zu haben. Ein Investor hat sogar ein lebenslanges Verbot erhalten. Das könnte ein großes Problem für das Land werden, da Geschäftsleute (nicht nur jene, die mit der Marihuanaindustrie zu tun haben) nachteilig beeinflusst werden könnten.
Bis die USA nicht ihre Haltung gegenüber Marihuana erweichen, was trotz der Entwicklung einiger US-Staaten noch Jahre dauern könnte, werden diese Probleme wahrscheinlich nicht bald verschwinden.
Das Problem für Potaktien besteht darin, dass das alles die kanadischen Investoren davon abhalten könnte, in die Branche zu investieren. Sobald die Legalisierung abgeschlossen ist und wir mehr Nutzer und Investoren in der Branche sehen, werden wahrscheinlich mehr dieser Situationen eintreten, was einen sehr rückläufigen Einfluss auf die Aktienkurse haben könnte.
Obwohl sich Pot definitiv sehr positiv auf die Steuereinnahmen auswirkt, könnte es einige böse Nebenwirkungen geben.
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The Motley Fool besitzt keiner der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von David Jagielski auf Englisch verfasst und am 17.07.2018 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.