Steinhoff-Aktie: Aussichtsreiche Investition oder riskante Wette?
Die Steinhoff (WKN: A14XB9)-Aktie dominiert derzeit die Börsenmedien. Seit Anfang Dezember 2017 hat die Aktie der ehemaligen Poco-Muttergesellschaft rund 97 % ihres einstigen Börsenwertes verloren.
Doch was ist die Steinhoff-Aktie nach diesem Kursverfall? Eine Chance oder ein fallendes Messer? Oder sollte die Frage vielleicht besser lauten: überhaupt noch Investition oder lediglich riskantes Zockerpapier?
Der Blick auf die Bewertung
Um das herauszufinden, sollten wir zunächst einen Blick in die Bücher der Steinhoff-Aktie riskieren. Vor kurzem wurden die Vermögenswerte von Steinhoff geprüft und nach so mancher Wertberichtigung stand letztlich noch ein Buchwert je Aktie von 58 Cent in den Büchern.
Da die Steinhoff-Aktie gegenwärtig mit einem Kurs in Höhe von 11 Cent (09.07.2018) bewertet wird, entspricht der Buchwert mehr als dem Fünffachen der aktuellen Börsenbewertung. Hier könnte doch ein Value-Schnäppchen lauern, oder nicht?
Täusch dich nicht!
Nein, ganz so einfach ist das nicht. Steinhoff hat nämlich Probleme, um nicht zu untertreiben, massive Probleme.
Zum einen schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Sprich, Steinhoff ist derzeit nicht profitabel, was vom Grundsatz her gar nicht mal so schlimm wäre, wenn eine Tendenz zum Besseren zu erkennen wäre.
Doch auch hierfür lassen sich leider keine Anhaltspunkte finden. Denn unterm Strich hat der Imageschaden seit Ende des letzten Jahres dazu geführt, dass reichlich Vertrauen in das Unternehmen verloren gegangen ist. Kunden würden Steinhoff meiden und seien nicht mehr bereit, Anzahlungen für bestellte Möbel zu leisten, so das Manager Magazin. Und auch zwischen Steinhoff und seinen Lieferanten gäbe es Probleme bei Lieferantenkrediten.
Unterm Strich würde ich daher dazu tendieren, Steinhoff – trotz der gemessen am Buchwert niedrigen fundamentalen Bewertung – nicht mehr als Investitionsmöglichkeit zu sehen. Eine Investition in Steinhoff ist eher eine Spekulation darauf, ob die Vertrauensprobleme beseitigt werden können, und Steinhoff aufgrund seines schlechten Images überhaupt noch das Fundament für ein funktionierendes Geschäft besitzt. Was man durchaus ernsthaft anzweifeln kann.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.