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Die besten Marihuana-Aktien im zweiten Quartal

Foto: Getty Images.

Was für ein Unterschied ein Quartal ausmachen kann.

Nach dem Ende des ersten Quartals war fast jede Marihuana-Aktie auf den Wert zum Jahreswechsel gesunken. Das war keine große Überraschung, wenn man bedenkt, wie hoch die meisten Pot-Aktien seit Anfang 2016 gestiegen sind. Außerdem fingen die Auswirkungen der verwässernden Bought-Deal-Angebote wahrscheinlich auch an, sich auf die Marihuana-Aktien während des ersten Quartals auszuwirken.

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Die besten Pot-Aktien im zweiten Quartal

Im zweiten Quartal kam es jedoch zu einer großen Trendwende: Ein halbes Dutzend Pot-Aktien stiegen in nur drei Monaten um mindestens 23 %. Es gab einfach keinen Mangel an Wachstumstreibern, sei es die Genehmigung des Cannabis Act in Kanada zur Legalisierung von Freizeitmarihuana oder die Tatsache, dass die Food and Drug Administration (FDA) grünes Licht für das allererste Medikament aus der Cannabispflanze gab.

GW Pharmaceutical: plus 23,8 %

Es ist wahrscheinlich kein Wunder, dass GW Pharmaceuticals (WKN:693692), ein Hersteller, der Medikamente auf Cannabinoid-Basis entwickelt, im zweiten Quartal zu den Unternehmen mit der besten Performance gehörte. Am 25. Juni genehmigte die FDA das Medikament Epidiolex von GW Pharmaceuticals zur Behandlung von zwei seltenen Arten von Epilepsie im Kindesalter, das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom. Das ist das erste Mal, dass die FDA ein auf Cannabis basierendes Medikament zugelassen hat – Epidiolex verwendet Cannabidiol, das nicht psychoaktive Cannabinoid, das für seinen medizinischen Nutzen bekannt ist – und ist die erste Therapie, die von der FDA speziell für die Patienten mit dem Dravet-Syndrom genehmigt wurde.

Bemerkenswert ist auch, dass das Medikament von GW Pharmaceuticals bereits im April vom FDA-Beratungsgremium einstimmig genehmigt wurde, was die Aktien im zweiten Quartal wirklich in die Höhe trieb. Aufgrund des Potenzials, einen Jahresumsatz von mehr als 1 Mrd. US-Dollar zu erzielen, warten alle auf die Markteinführung von Epidiolex und stellen sich die Frage, ob GW Pharmaceuticals das Medikament auf weitere Anwendungen ausweiten kann oder nicht.

Darüber hinaus könnte die Zulassung von Epidiolex auch zu Diskussionen auf dem Capitol Hill über eine Streichung vom Cannabidiol von der Liste der kontrollierten Substanzen führen.

OrganiGram Holdings: plus 29,3 %

Die “Marihuana-Wertaktie”, OrganiGram Holdings (WKN:A12AQF) hatte ebenfalls ein sehr gutes Quartal, was sich in einem Anstieg von mehr als 29 % zeigt. Obwohl es keinen besonderen Wachstumstreiber gibt, der im zweiten Quartal hervorzuheben ist, vermute ich, dass zwei Faktoren eine Rolle gespielt haben.

Erstens gab es praktisch keine Reaktion von der Wall Street, nachdem das Unternehmen am 6. März angekündigt hatte, die Produktion am Standort Moncton in New Brunswick aufgrund deutlich höherer Ernteerträge auszuweiten. Damit stieg die von OrganiGram prognostizierte Jahresproduktion bei voller Auslastung auf 113.000 Kilogramm Cannabis von bisher 65.000 Kilogramm pro Jahr. Der starke Anstieg könnte dem endlich Rechnung tragen.

Zweitens sehe ich die Aktien von OrganiGram als attraktiv bewertet an, zumindest im Vergleich zu den Mitbewerbern des Unternehmens. OrganiGram ist mit dem 30-fachen der Gewinnschätzung der Wall Street für 2019 billiger als jeder andere kanadische Züchter. Obwohl es nach 2019 keine offiziellen Wachstumsschätzungen gibt, hat das Unternehmen sehr wahrscheinlich ein PEG von weit unter 1, was seinen Status als potenzielle Marihuana-Wertaktie bestätigt. Möglicherweise haben die Investoren diesen relativen Wert bemerkt und damit begonnen, die Aktien von OrganiGram zu kaufen.

Innovative Industrial Properties: plus 37,8 %

Wenn du wissen willst, warum der Real Estate Investment Trust (REIT) Innovative Industrial Properties (WKN:A2DGXH) so stark gestiegen ist, dann lies weiter. Es gibt derzeit einfach kein anderes börsennotiertes Unternehmen (von angemessener Größe, nach  Marktkapitalisierung), das mit einer REIT-Struktur im Cannabis-Bereich arbeitet.

Derzeit hat Innovative Industrial Properties ein halbes Dutzend eigene medizinische Marihuana-Gewächshäuser in den Vereinigten Staaten, die sich in fünf Bundesstaaten befinden. Das Management überlegt auch mehr nachzukaufen, wobei zum Ende des letzten Quartals über  Geschäfte im Wert von 100 Mio. US-Dollar  nachgedacht wurde.

Das Tolle an diesem Geschäftsmodell, abgesehen vom 1 US-Dollar pro Aktie an Gesamtdividenden, liegt in der Vorhersehbarkeit des Cashflows. Innovative Industrial vergibt 15-jährige Mietverträge für die Gewächshäuser – im letzten Quartal hatte das Unternehmen eine durchschnittliche Mietdauer von 14,4 Jahren – mit der Option auf zwei Verlängerungen um fünf Jahre. Dies generiert einen planbaren Jahresumsatz für ein Geschäftsmodell, das praktisch fixe Kosten und minimale Gemeinkosten hat. Wenn man eine Marihuana-Aktie mit einer Dividende, sowie eine mit einem vernünftigen künftigen Kurs-Gewinn-Verhältnis möchte, dann sollte man die Aktie von Innovative Industrial Properties in Betracht ziehen.

MedReleaf: plus 51,8%

Unter den Cannabniszüchtern hatte keiner ein besseres zweites Quartal als MedReleaf aus Ontario (WKN:A2DTAQ), das um fast 52 % stieg. Dafür gibt es zwei Gründe:

Der erste und weniger wichtige Grund ist der Kauf eines 164-Acre großen Grundstücks für 21,5 Mio. kanadische Dollar und 225.083 Stammaktien am 12. April. Auf den 69 Hektar dieses Grundstücks befindet sich auch die Anlage in Exeter, die MedReleaf nachrüsten will, um Cannabis anzubauen. Die Nachrüstung einer bestehenden Anlage spart Zeit und Geld, anstatt sie von Grund auf neu zu bauen. Exeter soll die Jahresproduktion von MedReleaf von bisher 35.000 Kilogramm pro Jahr auf 140.000 Kilogramm vervierfachen.

Der größere Wachstumstreiber war die Ankündigung, dass Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) MedReleaf für rund 2,5 Mrd. US-Dollar kaufen würde. Obwohl die Übernahme noch nicht abgeschlossen ist, stellt das Angebot eine deutliche Verbesserung des Aktienkurses im Vergleich zu dem Kurs dar, zu dem MedReleaf vor dem Zeitpunkt der Bekanntgabe der Übernahme gehandelt hatte. Diese Übernahme würde auch Aurora Cannabis eine echte Chance geben, der größte Produzent zu werden. Aurora Cannabis schätzt, dass die kombinierte Produktion bei voller Kapazität 570.000 Kilogramm Cannabis pro Jahr betragen könnte.

Cara Therapeutics: plus 54,7 %

Unter den so genannten “Marihuana-Medikamententwicklern” verzeichnete keiner ein beeindruckenderes Quartal als Cara Therapeutics (WKN:A1XDTK). Die Aktien des in Connecticut ansässigen Unternehmens stiegen um fast 55 %, wobei der größte Teil davon in der letzten Woche des Quartals erfolgte.

Der wichtigste Wachstumstreiber ergab sich am 27. Juni, als das Unternehmen positive Gewinndaten aus einer Phase-2/3-Studie für I.V. CR845, einem Kappa-Opioidrezeptor-Agonisten, der absolut nichts mit dem Cannabis oder Cannabinoiden zu tun hat, bekannt gab. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die 1 mcg/kg Dosis von I.V. CR845 eine statistisch signifikante Schmerzlinderung über die ersten 24 Stunden bei den Patienten nach einer Bauchoperation ermöglichte. Beide Dosen (0,5 mcg/kg und 1 mcg/kg) erreichten auch ihr sekundäres Ziel der Reduzierung von Übelkeit und Erbrechen in den 24 Stunden nach der Bauchoperation. Obwohl postoperative Schmerzen eine Indikation ist, bei der es viele Mitbewerber gibt, scheint Cara einen potenziellen Gewinner gefunden zu haben.

Zum Cannabis-Bereich kommt Cara durch die Entwicklung von CR701, einem präklinischen Cannabinoid-Rezeptor-Agonisten, der zur Behandlung von Schmerzen entwickelt wurde. Verglichen mit den anderen Unternehmen auf dieser Liste, hat Cara nur wenig mit der Marihuana-Industrie zu tun, aber angesichts der Aufnahme des Unternehmens in den North American Marijuana Index, habe ich entschieden, es auch hier aufzunehmen.

MariMed: plus 104,4 %

Unser Gewinner mit einem Zuwachs von 104,4 % ist das in Massachussetts ansässige MariMed (WKN:A2DRQF). In nur drei Monaten haben sich die Aktien dieses professionellen Managementunternehmens mehr als verdoppelt. Wie kam es zu so einer unglaublichen Rally? Obwohl keine Besonderheiten ins Auge springen, habe ich zwei Sachen in Verdacht.

Die Investoren suchen nach dem nächsten großen Ding, und sie glauben, sie haben es bei den Unternehmen in der Cannabis-Nebenbranche gefunden, oder bei denjenigen, die nichts direkt mit der Pflanze zu tun haben. Unternehmen wie Innovative Industrial Properties, die Gewächshäuser vermieten, und MariMed, die wertvolle Beratungsleistungen für die medizinische Cannabisindustrie erbringen, könnten dabei leicht übersehen werden.

Über den zweiten Grund, der hier eine Rolle gespielt hat, kann ich nur spekulieren. MariMed, das nur im Freiverkehr gehandelt wird, handelte normalerweise mit weniger als 100.000 Aktien pro Tag vor Mitte Mai. Seit Mitte Mai hat das Volumen jedoch drastisch zugenommen, und Mitte Juni gab es einen neuen Anstieg ohne jeglichen Grund, und der Aktienkurs stieg in luftige Höhen. Diese unerklärlichen kurzfristigen, emotional getriebenen Bewegungen geschehen von Zeit zu Zeit bei den OTC-notierten Small-Caps, und dies könnte der eigentliche Auslöser für das außergewöhnliche Quartal von MariMed sein.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 04.7.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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