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Der simple Grund, warum ETF-Anleger 7 % Rendite nicht nur erwarten, sondern in der Regel auch bekommen

Aktien Aufwärtstrend Rendite
Foto: Getty Images

Wer seine Anlagen sehr breit an den Aktienmärkten streut und regelmäßig zukauft, der kommt wahrscheinlich auf lange Sicht auf eine durchschnittliche Rendite von 7 %. Der Grund, warum wir uns darauf verlassen können, ist eigentlich simpel.

Die Performance im Rückblick

Egal ob auf Sicht von drei oder von 30 Jahren: der viel beachtete MSCI World Index, den alle großen ETF-Anbieter von MSCI (WKN:A0M63R) für eigene Produkte lizenziert haben, stieg jährlich mit einer Rate von 8 %. Ende Mai umfasste der Index 1.644 mittlere und große Einzelwerte aus 23 entwickelten Märkten, von Neuseeland und Singapur über Europa und Israel bis Nordamerika.

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Das größte Indexgewicht hat — wie könnte es anders sein — Apple (WKN:865985) mit stattlichen 2,39 %. Insgesamt dominieren die im Welthandel laut Trump so benachteiligten USA besorgniserregend mit einem Anteil von über 60 %, gegenüber mageren 3,5 % für Deutschland.

Beim Euroland-Index Euro Stoxx 50, der immer noch unter den Folgen der Finanzkrise leidet, kamen im Vergleich über die letzten 30 Jahre lediglich 5,2 % Rendite heraus. Der MSCI Emerging Markets, der seinen Schwerpunkt auf China, Taiwan und Südkorea gelegt hat, beeindruckt hingegen zurückgerechnet mit 11 % über den gleichen Zeitraum. Dort führen Werte wie Tencent (WKN:A1138D), Alibaba (WKN:A117ME) und Samsung (WKN:881823) den Index an.

Es zeigt sich, dass die Überrendite der letzten Jahre vor allem vom beispiellosen Aufstieg der Internetkonzerne getrieben wurde. Wer konservativer streut, muss sich rückblickend oft mit weniger zufrieden geben. Allerdings könnte der Wind sich auch irgendwann wieder drehen, wenn zuletzt gebeutelte Branchen wie Banken, Automobil und Energie einen neuen Aufschwung erleben und die Glückssträhne der Tech-Anleger ihr Ende findet.

Im Mittel für ein gut durchmischtes ETF-Depot mit 7 % jährlicher Rendite zu rechnen, erscheint mir daher vernünftig. Allerdings liest man ja häufig den Warnhinweis, dass die historische Performance keinerlei Gewähr für die zukünftige Entwicklung biete.

Wie die Rendite entsteht

Richtig ist natürlich, dass man erheblich schlechter abschneiden kann, wenn man in einem Boom-Jahr wie 2007 in den DAX einsteigt und dann erst mal von einem Crash voll erwischt wird. Erstaunlicherweise wäre bis 2017 trotzdem eine durchschnittliche Jahresperformance von über 9 % herausgekommen, wenn man in den Folgejahren sein Depot jeweils um die gleiche Summe aufgestockt hätte.

Das zeitliche Streuen ist also mindestens so wichtig wie das Streuen über Regionen und Branchen hinweg, wenn man Verlustrisiken minimieren möchte. Im Idealfall greifst du natürlich besonders herzhaft zu, wenn die Kurse am Boden sind, aber das ist leichter gesagt als getan. Dazu müsstest du etwas erkennen, was die Profis übersehen.

Grundsätzlich muss man nämlich davon ausgehen, dass „der Markt“ zu jedem Zeitpunkt darum bemüht ist, die Aktienkurse so zu bestimmen, dass zukünftig mit einer Rendite von vielleicht 7 oder 8 % zu rechnen ist. Der Trick dabei liegt in der Bewertungsmethodik. Zukünftige Gewinne, Cashflows und Dividenden der betrachteten Unternehmen werden dabei auf heute heruntergerechnet, also abgezinst oder diskontiert.

Genau dieser Abzinsungssatz, dessen Höhe entsprechend den Kapitalkosten und dem Unternehmensrisiko gewählt wird, transformiert sich über die Zeit grob gesagt in unsere Vorsteuerrendite, wenn sich die Erwartungen einigermaßen erfüllen. Weil in die Einschätzungen auch immer die Gefahr eines Crashs bzw. einer Insolvenz einkalkuliert wird, übertrifft die Realität zudem regelmäßig die Erwartungen. Damit erklärt sich auch, warum zuletzt die Jahresrenditen häufig zweistellig waren.

Das gleiche Schema zieht sich durch die gesamte Wirtschaft. Auch einzelne Investitionsprojekte werden mit einem Abzinsungssatz kalkuliert. Nur wenn zu erwarten ist, dass mindestens die Kapitalkosten verdient werden können, kommt eine Umsetzung infrage. Stehen mehrere Projekte zur Auswahl, dann wird dasjenige mit der höchsten erwarteten Rendite ausgewählt.

Im Schnitt kommt so über viele Projekte, Geschäftsbereiche und Unternehmen hinweg üblicherweise eine Profitabilität heraus, die deutlich oberhalb typischer Kapitalkosten liegt. Das sorgt für positive Cashflows, die letztlich den Aktionären auf die eine oder andere Weise zugutekommen. Nur eine abrupte Eintrübung des konjunkturellen Umfelds kann dieses Szenario eine Zeit lang durchbrechen, bis die Unternehmen sich an die neuen Bedingungen angepasst haben.

Solide Erträge mit überschaubarem Risiko

Die finanzwissenschaftliche Theorie verlangt, dass für risikobehaftete Investitionen ein Renditeaufschlag einkalkuliert wird, egal ob es um Unternehmensprojekte oder Wertpapiere geht.

Wenn wir uns das bewusst machen, dann können wir uns eine extrem simple Anlagestrategie zurechtlegen, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit über einen größeren Zeitraum eine durchschnittliche Rendite von rund 7 % abwirft (leg mich nicht auf den exakten Prozentwert fest!), selbst wenn zwischendurch ein Crash zuschlägt:

Einfach regelmäßig eine gewisse Summe in vielleicht drei verschiedene ETFs investieren, wobei einer den Fokus auf Schwellenländer, ein anderer auf europäische Dividendenwerte und ein dritter auf amerikanische Wachstumswerte legt — damit eliminieren wir einen sehr großen Teil des Risikos und verbleiben mit dem Renditeaufschlag.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Tencent. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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