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Die selbstfahrende Technologie wird diese 5 Branchen verändern

Foto: Google

Selbstfahrende Autos (AV’s = autonomous vehicles) sind heute eine der am meisten erwarteten und aufregendsten Innovationen der Welt. Schienen Autos ohne Fahrer noch vor einem Jahrzehnt wie eine Fantasie aus einem Science-Fiction-Film, ist inzwischen das Rennen um die Entwicklung eines sicheren und zuverlässigen autonomen Fahrzeugs schnell zu einer Realität geworden, an der sich Unternehmen wie Automobilhersteller, Ridesharing-Dienste und Tech-Unternehmen beteiligen.

Wenn die Revolution des autonomen Fahrens den Erwartungen von Zukunftsforschern und Prognostikern gerecht wird, wird sie weitreichende Auswirkungen haben. Nicht nur das tägliche Pendeln und der Transport werden durch den Aufstieg der „Mobilität als Dienstleistung“, wie die Revolution des autonomen Fahrens genannt wird, verändert, sondern auch eine Vielzahl von Industrien werden sich auf eine Welt einstellen müssen, in der sich die Menschen in computergesteuerten Kapseln leicht von einem Ziel zum anderen bewegen können.

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So wie die Cloud dazu geführt hat, dass sich das Computing als skalierbarer Service und nicht als konkretes Produkt wie Hardware etabliert hat, sehen die Analysten eine ähnliche Entwicklung bei selbstfahrenden Autos. Mit dem Fortschritt der Technologie im Bereich des autonomen Fahrens wird erwartet, dass Pendler und andere (vor allem in Städten) keine eigenen Autos mehr benötigen und sich auf eine Flotte von selbstfahrenden Autos verlassen können, die sie zur Arbeit und wieder nach Hause befördern oder sie dorthin bringen, wohin sie fahren müssen. Da der größte Kostenfaktor von Ridesharing-Diensten wie Uber heute der Fahrer ist, wird die Tatsache, dass dieser verzichtbar wird, solche Fahrten erheblich billiger machen, sodass im Vergleich dazu die Kosten für den Besitz eines Autos für viele vollkommen unattraktiv wirken werden.

Zu den Branchen, die am deutlichsten betroffen sein werden, gehören Automobilhersteller und Mitfahr-Dienste, aber auch Versicherungsunternehmen werden profitieren, da mit einem Rückgang der Zahl von Autounfällen zu rechnen ist. Tankstellen, Fluggesellschaften und Hotels stehen alle mit der Transportbranche in Verbindung und werden sich ebenfalls verändern. Die Herstellungskosten für Autos werden aufgrund der Menge und der Kosten der benötigten Technologie steigen, was bedeutet, dass die Zahl derjenigen sinken wird, die ein eigenes Fahrzeug besitzen.

Wir werden uns noch genauer ansehen, wie diese und andere Branchen von der Verbreitung der Technologie betroffen sein werden, aber lass uns zunächst einen Blick darauf werfen, wo diese Technologie heute steht, welches Potenzial sie hat, vor welchen Herausforderungen sie steht und welche anderen wichtigen Aspekte es gibt, die die Investoren verstehen sollten.

Für den Zweck dieses Artikels wird ein selbstfahrendes Auto als ein Fahrzeug definiert, das sich selbst ohne menschlichen Eingriff über ein Netzwerk von Sensoren wie Kameras, Radar, Laser und anderen Technologien fortbewegen kann.

Eine kurze Geschichte der selbstfahrenden Autos

Bis zu einem gewissen Grad existiert die autonome Fahrzeugtechnologie schon seit einiger Zeit. Die automatische Geschwindigkeitsregelung ist seit Jahrzehnten Standard und andere Funktionen wie Kameras zur Unterstützung des parallelen Einparkens oder zur Erkennung des toten Winkels sind in Neufahrzeugen üblich geworden, wodurch das Fahrerlebnis Stück für Stück automatisiert wird.

Heute ist autonomes Fahren auf kontrollierten Strecken Realität geworden. Eine Reihe von Staaten hat damit begonnen, Tests auf öffentlichen Straßen zu erlauben. Zum Beispiel Kalifornien, wohin die führenden Unternehmen wie Alphabet (WKN:A14Y6F) (WKN:A14Y6H), Tesla (WKN:A1CX3T) und das private Ridesharing-Unternehmen Uber vor Kurzem umgezogen sind, um die Möglichkeit zu haben, autonome Fahrzeuge ohne Fahrer auf öffentlichen Straßen zu testen.

Selbstfahrende Autos wurden auch in einer Reihe weiterer Staaten und Städte getestet, darunter Arizona, wo das Wetter für derartige Tests günstig ist, und Pittsburgh, das Uber wegen seines anspruchsvollen Geländes gewählt hat. Allerdings sind selbstfahrende Autos noch nicht so weit, dass sie in allen Wetter- und Verkehrssituationen, in denen sie auf plötzliche Überraschungen reagieren müssen, schon vollständig in den Alltagsbetrieb übergehen können.

AVs verwenden eine Kombination von Technologien wie Computer Vision, bestehend aus einem Netzwerk von Kameras, die Objekte vor, hinter und neben einem Auto erkennen können, Radar und LiDAR, einem System, das ähnlich wie Radar funktioniert, aber Licht von einer Reihe von Lasern verwendet, um Objekte in der Nähe zu erkennen.

Die Informationen, die das Fahrzeug über Kameras und LiDAR erhält, werden mit einer Kartentechnologie überlagert, um das Auto zu steuern und die beste verfügbare Route zu planen. AVs können auch die Bewegungen anderer Autos vorhersagen, was die Sicherheit erhöht. Selbstfahrende Autos können mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen das Verhalten anderer Autos und Fußgänger vorhersagen. Durch wiederholte Beobachtungen und Modellierung kann die Software hinter dem autonomen Fahrzeug einen Datensatz entwickeln, der es erlaubt, die wahrscheinlichsten Bewegungen anderer Fahrzeuge auf der Straße zu extrapolieren, basierend auf dem, was es in der Vergangenheit aufgezeichnet hat. Je mehr AVs auf die Straße gehen, desto sicherer wird die Technologie, da sie miteinander kommunizieren können und sich nicht um die Varianz menschlicher Fehler kümmern müssen.

Die Industrie verwendet eine fünfstufige Skala zur Messung der autonomen Fahrfähigkeiten.

  • Level Null – keine Automatisierung: Der Fahrer übernimmt alle Aufgaben.
  • Level eins – Fahrerassistenz: Das Fahrzeug unterstützt mit Funktionen wie adaptive Geschwindigkeitsregelung, die das Auto je nach Verkehr verlangsamen kann, oder Spurhalteassistent, der das Auto innerhalb der Autobahnspuren hält. Dennoch muss der Fahrer das Auto im Griff haben.
  • Level zwei – Teilautomatisierung: Auf der zweiten Ebene kann das Fahrzeug die Geschwindigkeit und die Lenkung kontrollieren, indem es den Abstand zwischen den Fahrzeugen und die Zentrierung in den Fahrspuren erleichtert. Einige Beispiele für die Automatisierung der zweiten Stufe sind der Tesla Autopilot, der Volvo Pilot Assist und der Audi Traffic Jam Assist.
  • Level drei – bedingte Automatisierung: Als nächster Vorreiter in der AV-Technologie können sich Fahrzeuge der Stufe drei unter idealen Bedingungen wie z. B. auf Autobahnen mit beschränktem Zugang bewegen. Es muss immer noch ein Fahrer hinter dem Steuer eines Fahrzeugs der Stufe drei sitzen, aber er kann die Hände vom Lenkrad nehmen.
  • Level vier – hohe Automatisierung: Auf Stufe vier können Fahrzeuge ohne menschliche Interaktion selbst fahren. Waymo, die autonome Fahrzeugabteilung von Alphabet, hat Fahrzeuge der Stufe vier entwickelt und testet sie jetzt sowohl auf geschlossenen Strecken als auch auf öffentlichen Straßen. Sie können sich unter den meisten Bedingungen selbst fahren und haben inzwischen mehr als 5 Mio. Meilen zurückgelegt, was Waymo zum führenden Unternehmen in diesem Bereich macht. Uber hat inzwischen bis Dezember 2017 2 Mio. Meilen zurückgelegt.
  • Level fünf – Vollautomatisierung: Auf Stufe fünf kann ein Fahrzeug auf bekannten und unbekannten Straßen fahren und benötigt keinen menschlichen Eingriff. Diese Fahrzeuge können unter allen Straßenverhältnissen eingesetzt werden und auf den Menschen verzichten, daher werden sie ohne Lenkräder und Pedale konstruiert. Cruise AV von General Motors (WKN:A1C9CM) ist beispielsweise ein völlig autonomes Modell ohne Lenkrad und Pedale, das das Unternehmen im nächsten Jahr einsetzen will.

Heute befinden sich selbstfahrende Autos zwischen Level zwei und Level drei auf der Straße. Da diese Fahrzeuge auf verbundene Software angewiesen sind, um sie zu programmieren (ein Beispiel für das Internet der Dinge), können Unternehmen wie Tesla leicht die neuesten Upgrades für ihre Kunden hochladen, was die Weiterentwicklung der Technologie erleichtert. Der Autohersteller sagt, dass seine Fahrzeuge „regelmäßig Over-the-Air-Software-Updates erhalten, die neue Features und Funktionen generieren“ – ein bemerkenswerter Unterschied zu traditionellen Autos.

Chancen und Herausforderungen

Die Chancen dieser Technologie lassen sich kaum überschätzen. Intel (WKN:855681) – das dank der Übernahme von Mobileye eine starke Position im Bereich autonomes Fahren erreicht hat – und das Forschungsunternehmen Strategy Analytics prognostizierten, dass in den Jahren 2035–2045 585.000 Menschenleben durch AV-Technologie gerettet, 234 Mrd. US-Dollar an Kosten für die öffentliche Sicherheit eingespart und 250 Mio. Pendlerstunden jährlich eingespart würden. Sie sagten auch voraus, dass das Passagiergeschäft in diesem Bereich bis 2050 7 Billionen US-Dollar wert sein würde.

Durch die Neugestaltung des Verkehrs und der Flächennutzung – vor allem in den Städten – werden die Auswirkungen autonomer Fahrzeuge weitreichend sein und weit über die Autohersteller und die Technologieunternehmen, die Software für AVs entwickeln, hinausgehen. Beispielsweise können Parkplätze als Parks, Solarparks, Einzelhandelsflächen, Wohnungen oder auf andere Weise umweltfreundlicher und nützlicher als ein gepflasterter Parkplatz genutzt werden. Auch auf das Parken auf der Straße kann verzichtet werden, um mehr Platz für den Verkehrsfluss, Fahrradwege, Bürgersteige oder Grünflächen zu schaffen.

Dennoch gibt es viele Hindernisse für eine Zukunft, in der selbstfahrende Autos die Regel sind. Die Reaktion auf einen kürzlichen Unfall von Uber zeigt ein solches Risiko. Nachdem ein selbstfahrender Uber einen Fußgänger in Tempe, Arizona, getötet hat, gab es Aufrufe, die Verbreitung von autonomen Fahrzeugen zu verlangsamen, bis eine größere Sicherheit gewährleistet wäre. Obwohl Experten glauben, dass AVs sicherer sein werden als von Menschen gesteuerte Fahrzeuge, bedarf es in der Öffentlichkeit offenbar zunächst mehr Überzeugungsarbeit, da es mit ziemlicher Sicherheit noch mehr Unfälle wie diesen geben wird.

Auch regulatorische Hemmnisse könnten den Vormarsch autonomer Fahrzeuge verzögern. Rechtliche Bedenken darüber, wer an einem Unfall schuld wäre, sind im Überfluss vorhanden, da die Regulierungsbehörden gerade erst damit beginnen, die unzähligen Haftungsfragen anzugehen, die sich aus der Nutzung eines selbstfahrenden Autos ergeben. Eine Gruppe von US-Senatoren hat kürzlich die Hersteller autonomer Fahrzeuge gebeten, ihre Position zu solchen Klagen zu erläutern.

In einigen Staaten geht es langsamer voran als erwartet. GM sagte im Oktober 2017, dass das Unternehmen einen autonomen Fahrgemeinschaftsdienst auf den Straßen von Manhattan bis Anfang 2018 testen werde. Mehr als sechs Monate nach der Beantragung einer Genehmigung wartet der Automobilhersteller jedoch noch immer auf eine endgültige Genehmigung durch den Staat New York. Nach dem Unfall von Uber sind die Aufsichtsbehörden möglicherweise vorsichtiger, solche Fahrzeuge in einer unkontrollierten, risikoreichen Umgebung zu testen, und die Vorschriften werden wahrscheinlich den vollständigen Einsatz der Technologie verzögern.

Dennoch sind die Auswirkungen der AV-Revolution bereits in einer Vielzahl von Branchen zu spüren. Lass uns einen Blick auf die Sektoren werfen, die die größten Auswirkungen des Anstiegs der Zahl selbst fahrender Autos erwarten können.

1. Automobilhersteller

Keine Branche wird vom Selbstfahren stärker betroffen sein als die Automobilhersteller selbst. Schon jetzt kämpfen die traditionellen Automobilhersteller um ihre Position. General Motors hat mehrere Übernahmen getätigt, darunter Cruise Automation, ein AV-Tech-Start-up, und Strobe, einen LiDAR-Hersteller. Basierend auf den Plänen von GM, bereits 2019 einen selbst fahrenden Mitfahrdienst einzurichten, scheint der Chevy-Hersteller erhebliche Fortschritte im AV-Rennen zu machen.

Ford (WKN:502391) unterdessen sagte vor Kurzem, dass das Unternehmen AVs in einem Test in Miami zum Einsatz bringen würde, und plant, völlig autonome Fahrzeuge bis 2021 in Betrieb zu nehmen. Schaut man sich jedoch auf Basis der Kurs-Gewinn-Verhältnisse die Zukunftsaussichten der traditionellen Unternehmen an – Ford und General Motors liegen hier beide bei etwa 6 –, scheinen die Investoren für die Zukunft eher düstere Aussichten im Blick zu haben. Hinsichtlich dieser Kennzahlen sieht es bei jüngeren Unternehmen wie Tesla und Uber wesentlich rosiger aus.

Die Anleger sollten allerdings beachten, dass mehrere Faktoren das Kurs-Gewinn-Verhältnis beeinflussen und dass die Werte im Falle von Ford und GM auch wegen der Befürchtungen niedrig sind, dass der Autozyklus seinen Höhepunkt erreicht hat.

Niemand weiß genau, welche Auswirkungen selbstfahrende Autos auf traditionelle Automobilhersteller haben werden, und diese hängen vor allem von der Geschwindigkeit und dem Ausmaß ab, in dem die Verbraucher AVs annehmen, und davon, wie schnell traditionelle Automobilhersteller die Technologie entwickeln und integrieren können.

Allerdings gibt es einige gewichtige Argumente für die verbreitete Annahme, dass die Automobilhersteller sich unter den Verlierern der Entwicklung wiederfinden könnten:

  1.  Weniger Verbraucher müssen Autos besitzen, da Mitfahrgelegenheiten so günstig und bequem werden.
  2. Die Automobilhersteller werden es mit neuen Akteuren im Kampf um Marktanteile zu tun bekommen, wenn Technologieunternehmen in den Markt eintreten.

Allerdings haben Technologieunternehmen wie Alphabet gesagt, dass sie sich auf die Technologie selbst konzentrieren und die Automobilherstellung den Experten überlassen würden. Das Unternehmen hat sich deshalb mit Chrysler zusammengetan, um einen Fahrgemeinschaftsdienst zu entwickeln, der bereits in diesem Jahr auf die Straße gehen könnte. Uber arbeitet mit einer Reihe von Automobilherstellern wie Volvo, Toyota und Daimler zusammen.

Nur Tesla hat sich zu einem legitimen Konkurrenten der großen drei entwickelt – und es wird gemunkelt, dass Apple ein eigenes Elektroauto entwickelt, das sich mit der Zeit als Selbstfahrer entpuppen könnte. Mit der Verbreitung von selbstfahrenden Autos werden vermutlich weniger amerikanische Stadtbewohner ihre eigenen Fahrzeuge besitzen, da es in der Theorie sehr einfach sein wird, einen autonomen Taxi-Service zu nutzen.

Trotzdem wird diese Entwicklung noch von anderen Faktoren abhängen und könnte nicht so schnell vonstatten gehen, wie viele erwarten. Insbesondere die Menschen in den Vororten sind an ihre Autos gewöhnt und der Besitz eines Kfz könnte für sie auch eine emotionale Entscheidung sein.

Tatsächlich könnte der AV-Markt eine Chance für die Automobilhersteller sein, da er den Markt für Autos erweitern könnte. Selbstfahrende Autos werden wahrscheinlich zum Teil anstelle von anderen Verkehrsträgern wie Zügen, U-Bahnen, Bussen und sogar Flugzeugen genutzt, und das sollte den Wert der gefahrenen Fahrzeugmeilen steigern.

Durch die Erleichterung des Verkehrs und den Verzicht auf die Notwendigkeit, zu parken, wird es tatsächlich attraktiver, mit AVs zu fahren als mit anderen Verkehrsmitteln. Das sollte ein Segen für die Autohersteller sein, da sie entweder ihre eigenen Mitfahrflotten betreiben oder Fahrzeuge an andere Betreiber verkaufen können, wenn der individuelle Fahrzeugbesitz sinkt. In Anbetracht der Fähigkeit, Autos in großer Zahl herzustellen, werden sie wahrscheinlich einen Vorteil gegenüber Konkurrenten wie Uber haben, wenn sie selbstfahrende Taxi-Angebote auf den Markt bringen.

2. Autoversicherungen

Autoversicherungen sind ein großes Geschäft. Der amerikanische Autoversicherungsmarkt ist heute 200 Mrd. US-Dollar wert, aber wenn es AVs gelingt, die Zahl der Unfälle deutlich zu reduzieren, wird der Bedarf an Autoversicherungen sinken.

Derzeit werden schätzungsweise 90 % der Unfälle zumindest teilweise durch menschliches Versagen verursacht, aber mit dem Wegfall eines menschlichen Elements im Fahrprozess wird die Versicherung auf den Fuhrparkbesitzer oder den Hersteller anstatt auf den Fahrer verlagert. Da diese Unternehmen mehr Verhandlungsmacht haben werden als einzelne Fahrer, könnten viele in der Lage sein, niedrigere Tarife zu erhalten oder sich selbst zu versichern. Im Jahr 2017 lagen die durchschnittlichen Versicherungskosten für eine mittlere Limousine bei 1.202 US-Dollar, ein weiterer Faktor, der die Einführung von selbstfahrenden Autos beschleunigen könnte. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG prognostizierte, dass der Versicherungsmarkt bis 2050 um 70 % schrumpfen und 137 Mrd. US-Dollar an Wert verlieren wird.

Warren Buffett, dessen Konglomerat Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) den Autoversicherer GEICO sowie andere Versicherungsunternehmen besitzt, räumte ein, dass selbstfahrende Autos der Branche schaden würden. Buffett sagte zu CNBC: „Wenn sie sicherer sind, gibt es weniger Versicherungskosten, was die Prämien deutlich senkt.“

Auch Versicherer wie Progressive und Allstate dürften unter der sinkenden Unfallrate leiden. Da die Versicherungspreise zum Teil auf Unfalltarifen beruhen, werden die Preise sinken, wenn die Unfalltarife sinken, da die Versicherung ein wettbewerbsintensiver Markt ist, auf dem eine Reihe von Unternehmen konkurrieren.

3. Ridesharing-Unternehmen

Vermittler von Mitfahrgelegenheiten wie Uber und Lyft haben den Stadtverkehr bereits erheblich beeinflusst. Der Wert von Taxilizenzen in den Großstädten ist gesunken, weil regulierte Taxis kein Monopol mehr haben, da die Verbraucher mit einer App fahren können.

Die Aktien von Medallion Financial, das in Taxilizenzen investiert und diese besitzt, sind seit 2013 um fast drei Viertel gefallen und der Preis für ein New Yorker Taxiunternehmen ist von etwa 1 Mio. US-Dollar im Jahr 2013 auf weniger als 200.000 US-Dollar im vergangenen Jahr gefallen.

Mit dem Aufkommen der selbstfahrenden Autos wird die Mitfahrindustrie nochmal gestört. Unternehmen wie Uber und Lyft haben aggressiv daran gearbeitet, ein tragfähiges autonomes Fahrzeug zu entwickeln oder mit Automobilherstellern zusammenzuarbeiten, da die Vorteile für die Unternehmen offensichtlich sind.

Im aktuellen Ridesharing-Geschäftsmodell macht der Fahrer (mit seinem Auto) schätzungsweise 75 % der Kosten der Fahrt aus, sodass der Wegfall des Fahrers das Ridesharing deutlich billiger machen würde. Das würde den Markt wahrscheinlich erweitern, da viele Fahrten günstiger werden könnten als die üblichen öffentlichen Verkehrsmittel.

Obwohl Uber und Lyft beim Ridesharing die aktuell führenden Unternehmen sind, sind sie vielleicht nicht die Gewinner im Markt für autonomes Ridesharing. Die größten Stärken dieser Unternehmen gegenüber Neulingen am Markt sind die Tausende von Fahrern, die sie beschäftigen, da es Zeit braucht, um eine solche Basis von Auftragnehmern aufzubauen. Im Rahmen des Aufstiegs von AVs könnten diese Fahrer jedoch obsolet werden.

Um diesen Problemen zu begegnen, haben Uber und Lyft Partnerschaften mit Automobilherstellern und Technologieentwicklern abgeschlossen, um ihre Positionen im neuen Markt autonomer Fahrzeuge zu stärken. Uber erwarb auch Otto, ein AV-Tech-Unternehmen, das Nachrüstsätze herstellt, die es konventionellen Fahrzeugen ermöglichen, selbst zu fahren, was eine potenzielle Gelegenheit für Ubers Vertragspartner darstellt, ihre traditionellen Fahrzeuge in selbstfahrende Autos umzuwandeln und sie zu nutzen, um Fahrten durchzuführen und Geld zu verdienen, während sie ihre eigenen Autos nicht brauchen.

Für Wettbewerber, die Zugang zu diesem Markt haben wollen, gibt es noch weitere wichtige Markteintrittsbarrieren wie z. B. eine Mapping-Technologie, eine App und die Sensibilisierung der Verbraucher für ihren Service. Die Markenbekanntheit mag für Uber und Lyft derzeit der größte Vorteil sein.

In einem wichtigen Bereich könnten die traditionellen Automobilhersteller jedoch die Nase vorn haben: bei der Preisgestaltung. Autohersteller wie GM können ihre eigenen Fahrzeuge bauen und ihre eigenen Ridesharing-Angebote zu geringeren Kosten betreiben. Wenn GM eine billigere Fahrt anbieten kann als Uber, weil das Unternehmen seine Einnahmen nicht mit den Fahrern oder Fahrzeugbesitzern teilen muss, dann werden die Verbraucher sicher eher auf diesen Service zurückgreifen.

Unterm Strich ist die Ridesharing-Branche dabei, wettbewerbsfähiger zu werden, und es wird nicht einfach sein, sich gegen Unternehmen wie GM und Ford mit mehr Zugang zu Kapital zu behaupten. Vorerst sind jedoch Markenbekanntheit und eine Basis an Vertragspartnern im Zehntausenderbereich für die Mitfahrunternehmen spürbare Vorteile.

4. Tankstellen/Convenience Stores

Eine Welt voller selbstfahrender Autos könnte schließlich eine Welt bedeuten, in der Menschen ihre Tanks nicht mehr selbst auffüllen müssen. Da selbstfahrende Autos in der Lage sein werden, sich selbst ohne Fahrgäste zu betreiben, können sie Pausen, etwa spät in der Nacht, wenn sie niemand braucht, dazu nutzen, sich aufzutanken. Der Aufstieg von Elektroantrieben, die die Tankstellen dazu zwingen, Aufladeeinheiten zu bauen, wird die Tankstellen und Minimarktketten wahrscheinlich ziemlich treffen, da sie auf Kunden bauen, die an der Tankstelle vorbeikommen, um einen Kaffee oder ein Sandwich mitzunehmen, während sie auftanken.

Da die Fahrer nicht mehr selbst zum Tanken kommen, werden Tankstellen an großen Kreuzungen nicht mehr benötigt und das Tanken und Aufladen wird wahrscheinlich an Orten stattfinden, wo Immobilien billiger sind.

Einige der öffentlich gehandelten Tankstellen/Convenience Stores, die wahrscheinlich darunter leiden werden, sind Casey’s General Stores, die den überwiegenden Teil ihres Bruttogewinns aus Produkten wie Lebensmitteln und Fertiggerichten machen, dafür aber auf den Kundenverkehr durch das Tanken angewiesen sind. Auch Truck-Stop-Ketten wie TravelPlaza stehen vor Herausforderungen, sobald Lkws automatisiert werden, weil die Fahrer nicht mehr für eine warme Mahlzeit oder eine Dusche am Straßenrand anhalten müssen.

Einige Beobachter glauben jedoch, dass die Verbreitung von AVs für Convenience Stores von Vorteil sein könnte, da Fernreisen mit dem Auto immer beliebter und den Flugverkehr ersetzen werden. Selbst wenn sich die Art der Tankstellen ändert, müssen die Fahrgäste immer noch anhalten, um zur Toilette zu gehen oder etwas zu essen oder zu trinken zu bekommen, also bleibt abzuwarten, ob das Geschäft in den Convenience Stores am Straßenrand vielleicht doch eher zunimmt.

Warren Buffett hat darauf gesetzt, als er eine 38,1-%-Beteiligung an Pilot/Flying J übernahm, die sich in fünf Jahren in eine Mehrheitsbeteiligung verwandeln wird. Mit der Transaktion signalisiert Buffett, dass die Auswirkungen der kommenden EV- und AV-Revolutionen überschätzt werden, und sagte zum Zeitpunkt des Deals: „Wir kaufen keine Unternehmen, um sie zu verändern.“

5. Hotels/Fluggesellschaften

Schließlich dürfte die Verbreitung von selbstfahrenden Autos erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Reise- und Tourismusbranche haben, insbesondere Fluggesellschaften und Hotels.

Da selbstfahrende Autos den Transport billiger, schneller und einfacher machen werden, wird dies wahrscheinlich mehr Wochenendausflüge zu nahe gelegenen Zielen fördern, sodass Reisende mühelos zu einer Stadt, einem Strand, einem Skigebiet oder einem anderen beliebten Ort fahren können, der innerhalb weniger Stunden erreichbar ist. Mehr Reisende und mehr Tourismus sollten ein Segen für Hotels und Unternehmen wie Airbnb sein, die auch Unterkünfte anbieten. Auch Restaurants könnten von häufigeren Reisen profitieren.

Jahre der Konsolidierung in der Hotellerie haben die Branche im Wesentlichen zu einem Oligopol unter der Führung von Marriott, Hilton und der Intercontinental Hotels Group gemacht, die alle vom Aufstieg der AVs profitieren könnten, da sie Tausende von Hotels an beliebten Orten haben, die sich auf eine steigende Nachfrage einstellen können, wenn das Reisen einfacher wird.

Allerdings wird der Anstieg der autonomen Fahrzeuge wahrscheinlich negativ für Motels am Straßenrand sein, die speziell für Reisende auf dem Weg zu einem Zielort entstanden sind und nicht am Zielort selbst. Da AVs von niemandem gefahren werden müssen, können Reisende die Nacht in einem solchen Fahrzeug durchschlafen, um schneller an ihr Ziel zu kommen, anstatt in einem Motel anzuhalten, um sich in einem Bett auszuruhen. Die Autohersteller glauben zum Beispiel, dass der Fahrzeuginnenbereich mehrere Modi haben wird, je nach den Bedürfnissen der Fahrgäste, wie z. B. den Schlafmodus, in dem die Sitze zurückgefahren werden können, oder den Besprechungsmodus, bei dem sich alle Sitze gegenüberstehen. Da diese Bedürfnisse immer spezieller werden, ist es auch möglich, dass Autos/Busse speziell für Übernachtungsfahrten entwickelt werden, was dazu führt, dass Schlafwagen vorhanden sind, was den Bedarf an Motels am Straßenrand weiter reduziert.

Ebenso werden selbstfahrende Autos zu bequemen Ersatzfahrzeugen für Kurzstreckenflüge, die bislang von Fluggesellschaften angeboten werden. Zum Beispiel wäre es einfach genug, über Nacht in einem AV von New York nach Chicago zu reisen, und AV-Passagiere können den Ärger des Flugverkehrs vermeiden, z. B. den Weg zum und vom Flughafen und durch die Sicherheitskontrollen. Fluggesellschaften wie Southwest, die nur den heimischen Markt bedienen, könnten darunter leiden oder werden gezwungen sein, ihren Service zu verbessern.

Eine fundamentale Veränderung des Reiseverhaltens

Darüber hinaus werden viele weitere Branchen betroffen sein. Zum Beispiel wird der Bedarf an Parkplätzen allmählich verringert, was sich auch auf die Art und Weise, wie Immobilien genutzt werden, auswirken wird; der Langstreckentransport wird effizienter, was Druck auf die Eisenbahn ausüben könnte; mehr zellulare Daten- und Unterhaltungsdienste wie Netflix werden während Autofahrten konsumiert werden; die Lieferung von Paketen und Lebensmitteln wird effizienter und billiger, was das Wachstum von Restaurants und des E-Commerce beschleunigt; Fahrschulen werden obsolet werden und die Nachfrage nach Autoteilen könnte eher auf Technologieunternehmen als auf traditionelle Teilehersteller übertragen werden (obwohl einige glauben, dass ein erhöhter Verschleiß angesichts einer größeren Zahl von Fahrzeugmeilen die traditionellen Teilehersteller stärken könnte).
Wie das Internet wird auch die Revolution des autonomen Fahrens weite Teile der Weltwirtschaft in noch nicht vorhersehbarer Weise neu gestalten, aber für die Investoren dürften die fünf oben genannten Bereiche den größten Umbruch erleben und damit die größten Chance bieten.

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Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 11.06.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. 

The Motley Fool besitzt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Berkshire Hathaway (B-Aktien), Casey's General Stores, Netflix und Tesla. The Motley Fool empfiehlt Ford und Marriott International. 



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