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Iran-Sanktionen: Augen auf bei diesen Aktien!

Geschäftsmann mit Lupe untersucht Papier Bericht
Foto: Getty Images

Investoren haben sich davor gefürchtet, doch letztendlich ist genau dieses Szenario nun eingetreten: Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat ihre Ankündigung wahr gemacht und das Nuklearabkommen mit dem Iran beendet.

Gleichzeitig wurden umfassende Wirtschaftssanktionen gegen das Regime erlassen, die auch europäische Branchen und Unternehmen betreffen. Welche Werte sollte man nun aber als Privatinvestor genau im Auge behalten?

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1.) Luftfahrt

Knüppeldick kommt es für die großen Airline-Bauer. In Europa sei hier an vorderster Front Airbus (WKN:938914) genannt. Im vergangenen Jahr hatte der Luftfahrtkonzern einen Milliarden-Auftrag mit der staatlichen iranischen Gesellschaft Iran Air geschlossen. Konkret ging es bei der Order um 46 Maschinen der A320-Familie, 38 der A330 und 16 Großraumflugzeuge des Typs A350 XWB.

De facto stand die gesamte Iran Air-Flotte zur Erneuerung. Dieser Auftrag hätte vor allem das Werk in Toulouse und dessen Zulieferer über Jahre hinweg gesichert. Eine Entwicklung, die für den Konzern ohnehin zur Unzeit kommt, denn auch der Verkauf des Großraumflugzeuges A380 läuft extrem schleppend. Lediglich der in diesem Jahr geschlossene Milliardendeal mit Emirates konnte die Produktion des A380 überhaupt noch retten.

Auf amerikanischer Seite hatte sich zudem Boeing (WKN:850471) Hoffnung auf einen großen Anteil im Iran Air-Deal gemacht.

2.) Automobile

Ein wirklicher Tiefschlag sind die neuerlichen Iran-Sanktionen für den französischen Autobauer PSA Peugeot (WKN:852363). Zur Verdeutlichung: Laut Handelsblatt ist mehr als jedes vierte Auto im Iran ein Peugeot. Der ebenfalls aus Frankreich stammende Wettbewerber Renault (WKN:893113) hält in dem Staat gar zehn Prozent Marktanteil. Auf der anderen Seite ist das Geschäft der Franzosen in den USA vergleichsweise überschaubar.

Die Gesamtzahl der deutschen Fahrzeuge im Iran betrifft immerhin sieben Prozent der iranischen Automobil-Importe. Darunter insbesondere das Oberklasse- und Luxussegment mit den Herstellern Porsche (WKN:PAH003), BMW (WKN:519000) und Daimler (WKN:710000). Darüber hinaus plante Peugeot PSA im Iran ein Werk mit einer Fertigungskapazität von 200.000 Fahrzeugen pro Jahr, Renault hatte ebenfalls ein Abkommen zur jährlichen Produktion von 150.000 Autos in der Schublade.

3.) Infrastruktur, Nah- und Fernverkehr

Durch das langjährige Handelsembargo ist im Prinzip die gesamte Verkehrsinfrastruktur des Iran grundlegend sanierungsbedürftig. Neben dem Schienennetz, von dessen Erneuerung insbesondere Stahlkonzerne wie beispielsweise ThyssenKrupp (WKN:750000) profitieren könnten, zählen europäische Konzerne wie Siemens (WKN:723610) zu den Profiteuren. Nachdem die Aufhebung der Iran-Sanktionen durch den damaligen US-Präsidenten Obama beschlossen wurde, machte sich Siemens-CEO Joe Kaeser auf den Weg nach Teheran. Zurück nach Deutschland brachte er einen milliardenschweren Großauftrag, vor allem für Gasturbinen sowie rund 50 Lokomotiven.

4.) Erdöl

In diesem Bereich trifft es unter den europäischen Unternehmen erneut vor allem Frankreich. Ganz vorne dabei dürfte die Aktie des französischen Mineralölkonzerns TOTAL (WKN:850727) zu nennen sein. Die Franzosen wollten ursprünglich fast fünf Milliarden Euro in die Erweiterung des Gasfeldes South Pars investieren. TOTAL-CEO Pouyanné hatte bezüglich der Sanktionen bei der französischen Regierung um eine Ausnahmeregelung ersucht. Mittlerweile hat sich der französische Konzern allerdings aufgrund des amerikanischen Drucks aus dem Geschäft zurückgezogen.

Fazit: Große Konzerne verlieren große Geschäfte

Wenn ich mir das Thema genauer anschaue, wird eine Sache schnell klar: Vor allem große europäische Konzerne haben sich auf Milliardeninvestitionen im Iran eingestellt. Diese Geschäfte stehen nun entweder zur Disposition oder wurden sogar bereits komplett eingestellt. Das ist ein harter Schlag für die betroffenen europäischen Unternehmen und deren Arbeitsplätze, und hat damit letztendlich Auswirkungen auf deren Kursentwicklung. Dies erklärt auch, warum gerade Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron zu den schärfsten Kritikern des US-Kurses gehört, so sind doch vor allem industrielle Schlüsselsektoren seines Landes von der US-Sanktionspolitik betroffen.

Meiner Meinung nach besteht immer noch eine gute Chance, dass zumindest der eine oder andere Großauftrag mit einer Ausnahmeregelung gesichert werden kann. Man darf nämlich auch nicht vergessen, dass nach der Lockerung der Iran-Sanktionen durch Präsident Obama auch US-Konzerne mit Geschäften im Iran gerechnet haben.

Wenn es eine Sache gibt, mit der man Präsident Trump überzeugen kann, ist es ein guter Deal im Interesse der USA. Ich bin mir sicher, dass es neben den Europäern eine ganze Reihe von US-Unternehmen gibt, die diesen Deal gerne nach wie vor im Iran abschließen würden.

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Björn König besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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