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Drei Gründe, warum die Metro-Aktie in den Keller geht

Schokierter Mann vor rotem Chart
Foto: Getty Images

Wir Fools sind bekannt dafür, die bittere Wahrheit zu sagen (ohne dafür bestraft zu werden). Ja, auch wenn die Wahrheit schmerzt. Und bei der Aktie, über die ich jetzt spreche, ist es leider mal wieder soweit. Es geht um die Metro (WKN:BFB001) und drei Gründe, warum ich diese Aktie ziemlich tief im Keller sehe. Los geht’s…

1.) E-Commerce ist einfach nicht ihr Ding

Keine Branche wurde so hart vom Internet getroffen, wie der Einzelhandel. Klar, alle Einzelhändler mit Filialnetz kämpfen schwer mit Amazon (WKN:906866), eBay (WKN:916529) & Co. Nur hat Metro im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Filialisten nie so richtig die Kurve gekriegt. Die Kernmarke real fristet im Internet immer noch ein regelrechtes Schattendasein. Erst im Jahr 2016 hatte die real-Holding den damaligen Kölner Internet-Marktplatz Hitmeister übernommen und beginnt jetzt langsam, sich online mit einem breiteren Warenangebot aufzustellen. Womit wir schon beim zweiten Punkt wären…

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2.) real, das ungeliebte Kind

Leider stehen die real-Märkte nicht so oft wegen ihrer tollen Schnäppchen-Angebote in der Zeitung. Wenn in den Medien über real berichtet wird, dann meistens in den Wirtschaftssparten. Zum Beispiel weil sie wieder rote Zahlen schreiben, Märkte schließen oder es Ärger bei den Tarifverhandlungen gibt. Dazu kam dann das über Jahre hinweg aggressive Wachstum von Discountern wie Aldi, Lidl, Netto und Penny Markt. Selbst im gehobenen Segment ist real im Gegensatz zu Edeka und Rewe schlecht aufgestellt, insbesondere was das Konzept betrifft.

Denn während man die Wettbewerber in bester Innenstadtlage findet, hat real seine Märkte auf der grünen Wiese eröffnet. Und wer kein Auto hat, geht da erst gar nicht hin. Hinzu kommt auch noch: Im Online-Handel mit Lebensmitteln ist real quasi nicht existent. Gerade dies ist mir vollkommen unverständlich, denn mit der Metro Group und ihrem bundesweiten Marktnetz im Rücken hätten sie sowohl das Potenzial als auch die Infrastruktur, um zum Beispiel gegen Amazon Fresh anzutreten. Von der besseren Ausgangsposition mal ganz zu schweigen.

3.) MediaMarkt + Saturn = MediaMarkt?

Im vergangenen Jahr hat Metro seine beiden Konsumelektronik-Töchter MediaMarkt und Saturn in die börsennotierte Ceconomy (WKN:725750) ausgelagert. Was sie dabei aber versäumt haben, ist, das Konzept der beiden Unternehmen anzugehen. Denn MediaMarkt und Saturn gleichen sich aus strategischer Sicht wie ein Ei dem anderen. Produktangebot, Preise, Vertrieb bis hin zum Marketing sind bis auf den unterschiedlichen Namen fast vollkommen identisch.

Merkwürdigerweise wurde diese Doppelstruktur in anderen europäischen Ländern mittlerweile aufgehoben. Warum in Deutschland MediaMarkt und Saturn weiterhin koexistieren und man damit doppelte Verwaltungsstrukturen und die logischerweise daraus resultierenden höheren Kosten, zum Beispiel durch doppeltes Marketing, akzeptiert, ist mir persönlich vollkommen schleierhaft.

Fazit: Kein Plan für die Zukunft

Metro-Aktionäre sollten vor allem die Entwicklungen bei Saturn und real ganz genau im Auge behalten, denn kurzfristig sind die großen Herausforderungen dort für das Management nicht zu lösen. Investoren werden sich meiner Ansicht nach aufgrund der zuvor genannten Punkte zumindest in nächster Zukunft auf fallende Kurse einstellen müssen.

Das Geschäft der heutigen Ceconomy AG mit den Marken MediaMarkt und Saturn, bei der es sich um eine Abspaltung der ehemaligen Metro AG handelt, ist nicht mehr im Mehrheitsbesitz des Metro-Konzerns. Gleichwohl hält die Metro Consumer Electronics Holding einen indirekten Minderheitsanteil von knapp zehn Prozent, durch den sich die Geschäftsergebnisse der Ceconomy auf die Metro-Bilanz auswirken. Somit betrifft die Entwicklung von Ceconomy ganz klar auch das Geschäft und die Aktie der heutigen neuen Metro AG, wenn auch nicht so stark wie das Geschäft mit real als direkte Vertriebslinie der Metro Group.

Die Probleme liegen bei Metro eigentlich ziemlich klar auf der Hand: Das Management hat die einzelnen Marken falsch ausgerichtet, es gibt Probleme auf der Kostenseite, klare Trends und Entwicklungen wurden verpasst und sie hängen den Wettbewerbern einfach immer irgendwie hinterher.

Ich persönlich glaube auch einfach nicht an den Erfolg des Konzepts von großflächigem Einzelhandel auf der grünen Wiese. In den USA mag das gut funktionieren, doch hier in Deutschland sind den Kunden kleinteilige Nahversorger einfach lieber. Das ist in Deutschland historisch so gewachsen.

Vor einigen Jahren versuchte sich der US-Einzelhändler Walmart in Deutschland. Wie die Sache schließlich ausging? Der eine oder andere Metro-Investor wird es an dieser Stelle schon erahnen. Walmart machte ordentliche Verluste und zog sich 2006 aus dem Deutschland-Geschäft zurück. Und was passierte mit den 85 Walmart-Filialen? Die landeten im Portfolio von Metro und wurden zu real umgeflaggt.

Ob diese Übernahme am Ende eine kluge Entscheidung des Metro-Managements war, will ich nicht beurteilen. Am Ende muss man sich aber auch auf der Hauptversammlung vor den Aktionären rechtfertigen. Die Metro-Aktie steht übrigens aktuell bei knapp über 11 Euro. Zufrieden sein sollten sie damit zumindest meiner Meinung nach nicht.

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Björn König besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt eBay.



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