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Diese unauffällige Marihuana-Aktie hat gerade den dritten Quartalsgewinn in Folge vorgelegt

Foto: Getty Images.

In der legalen Marihuana-Industrie sind große Veränderungen im Gange. In genau zwei Wochen erwartet man, dass der kanadische Senat den Cannabis Act einen Schritt näher an die Verabschiedung als Gesetz bringt. Irgendwann im nächsten Monat könnte Kanada das erste entwickelte Land der Welt werden, das Marihuana für Erwachsene legalisiert.

Was bedeutet die Legalisierung wirklich für Kanadas Pot-Unternehmen? Wie wäre es mit einem zusätzlichen Jahresumsatz von 5 Milliarden US-Dollar, der zu den Umsätzen dieser Unternehmen aus medizinischem Cannabis und dem Export hinzukommt? Dieses rasante Umsatzwachstum veranlasste  die kanadischen Pot-Aktien dazu, ihre Produktionskapazitäten in rasantem Tempo auszubauen.

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Der Vorteil dieser raschen Kapazitätserweiterung besteht darin, dass sie den Produzenten die Möglichkeit geben könnte, langfristige Lieferverträge mit den Provinzen und/oder Einzelhändlern abzuschließen. Darauf würde jedes Jahr ein Teil der Produktion entfallen. Das ist in einer Branche, in der Unsicherheit und Überangebot herrschen, von unschätzbarem Wert.

Andererseits hat die Reinvestition von praktisch dem gesamten Kapital in wachsende Produktionskapazitäten dazu geführt, dass viele Pot-Aktien Schwierigkeiten hatten, schwarze Zahlen zu schreiben. Mit anderen Worten, die meisten Marihuana-Aktien verlieren Geld, und das könnte noch lange so weitergehen. Beim medizinischen Cannabis-Unternehmen CannTrust Holdings (WKN:A2DWH4) ist das jedoch nicht der Fall.

Diese wenig bekannte Pot-Aktie ist eine Profit- und Innovationsmaschine

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten hat der in Ontario ansässige CannTrust in drei aufeinander folgenden Quartalen einen Gewinn erwirtschaftet, zu dem auch die Ergebnisse des ersten Quartals zählen, die letzte Woche veröffentlicht wurden.

Im Quartal erzielte CannTrust einen Rekordumsatz von fast 6,1 Mio. US-Dollar, was einer Steigerung von 158 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das lag an einem Anstieg der aktiven registrierten Patienten zum Quartalsende um 186 % und einem deutlichen Plus bei den Extrakten und Ölen. Obwohl die Extrakte auf Nischenkonsumenten abzielen und somit ein kleinerer Bestandteil des Marktes sind, haben sie einen viel höheren Preispunkt und in diesem Fall eine viel saftigere Marge als herkömmliches getrocknetes Cannabis. Im ersten Quartal hat sich der Absatz von Extrakten gegenüber dem Vorjahresquartal auf 3,47 Mio. US-Dollar mehr als vervierfacht. Diese Extraktumsätze haben dazu beigetragen, dass CannTrust im ersten Quartal 2018 einen Gewinn von 0,12 kanadischen Dollar pro Aktie erzielte.

Wirklich bemerkenswert an CannTrust ist der Plan des Unternehmens, um die Patientenzahlen und den Gewinn zu erhöhen. Derzeit befindet sich das Unternehmen inmitten einer Phase-2-Erweiterung seines Gewächshauses in Niagara, das nach vollständiger Fertigstellung rund 93.000 Quadratmeter Anbaufläche zur Verfügung stellt. Während im Vorquartal die Phase 1 der Erweiterung des Niagara-Gewächshauses abgeschlossen wurde, wurden in Langstaff Mutterpflanzen für das Werk in Niagara untergebracht. Dabei hatte CannTrust weniger Platz als sonst. Statt einfach weniger zu produzieren, kaufte das Unternehmen vorübergehend Produkte von Drittanbietern. Nur wenige Anbauer würden einen solchen Schritt in Erwägung ziehen.

Die Produktinnovation war auch für CannTrust entscheidend. Im April führte das Unternehmen Cannabisöl in veganen Hartschalenkapseln ein. Dabei entfernt sich das Unternehmen von den bei Cannabisölkapseln am häufigsten verwendeten tierischen Nebenprodukten Gelatinekapseln und gibt dem Verbraucher die Möglichkeit, die richtige Dosierung selbst zu bestimmen.

Am selben Tag, als das Unternehmen seine neuen veganen Ölkapseln vorstellte, kündigte CannTrust auch eine Partnerschaft mit Grey Wolf Animal Health an. Ziel dieser Partnerschaft ist es, Produkte auf der Basis von Cannabis zu entwickeln, die das Wohlbefinden von Haustieren steigern. Cannabis spielt in der Tiergesundheitsbranche derzeit eine Nebenrolle, doch CannTrust will das ändern.

Die wachsende Kapazität im Werk in Vaughn stieg nach dem Ende des ersten Quartals auf rund 5600 Quadratmeter, und Niagara bleibt auf Kurs und im Rahmen des Budgets. CannTrust schießt vor der erwarteten Legalisierung für Erwachsene in Kanada offenbar aus allen Rohren. Außerdem könnte es sich bei einem erwarteten KGV von 18 um den billigsten Züchter handeln.

Zwei große Bedenken

Wie jede Pot-Aktie birgt auch CannTrust eine Reihe von Risiken und Bedenken, die die Investoren beachten sollten.

Zum einen wäre da das Risiko eines Überangebots. Obwohl die Schätzungen sehr unterschiedlich sind, wird angenommen, dass die kanadische Nachfrage zwischen 800.000 Kilogramm und 1 Million Kilogramm pro Jahr liegen wird. Doch die vom Autor dieses Textes berechneten Produktionsschätzungen gehen von einem Überangebot von bis zu 1,3 Millionen Kilogramm bis 2020 oder 2021 aus.

Obwohl etwas von dieser überschüssigen Produktion in ausländische Märkte exportiert wird, in denen medizinisches Marihuana zugelassen ist, ist es unklar, ob die Exporte einen Überschuss von 1 Million Kilogramm auffangen können. Andernfalls könnten die Pro-Gramm-Preise deutlich zurückgehen und die Pot-Aktien ganzheitlich schädigen. Da CannTrust sich so stark auf Extrakte stützt, ist es unwahrscheinlich, dass das Unternehmen von einem Überangebot an getrocknetem Cannabis so hart getroffen wird wie seine Konkurrenten.

Zweitens könnte CannTrust selbst bei einer Fläche von ca. 93.000 Quadratmetern Schwierigkeiten haben, die Top 10 in Bezug auf die jährliche Gesamtproduktion zu knacken. Der Nachteil dabei ist, dass das Unternehmen als mittelgroßer Fisch in einem hart umkämpften Teich möglicherweise außen vor bleibt, wenn lukrative langfristige Lieferverträge abgeschlossen werden. Tatsächlich muss CannTrust möglicherweise härter arbeiten als seine größeren Kollegen, um die gesamte Produktion unterzubringen.

Die größte Sorge ist aber wohl die Verwässerung. Da der größte Teil des operativen Cashflows wieder in die Kapazitätserweiterung fließt, musste CannTrust, wie jeder andere börsennotierte Züchter in Kanada, auf Buy-Deal-Angebote zurückgreifen. Ein Kaufangebot umfasst den Verkauf von Stammaktien, Wandelschuldverschreibungen, Aktienoptionen und/oder Optionsscheinen, um Kapital zu beschaffen. Alle diese Wege führen schließlich zu einer höheren Aktienanzahl, was letztendlich die bestehenden Investoren verwässert.

Nur einen Tag nach der Bekanntgabe der hervorragenden Ergebnisse des ersten Quartals kündigte CannTrust eine Buy-Deal-Finanzierung an. Dann, nur einen Tag nach der ursprünglichen Ankündigung, wurde das Angebot erweitert. Ursprünglich sollte CannTrust 58,1 Millionen US-Dollar (75 Millionen kanadische Dollar) aufnehmen und erhöhte das Angebot auf 67,6 Millionen US-Dollar (87,3 Millionen kanadische Dollar). Dieser Betrag könnte noch größer werden. Obwohl dieses Kapital für Expansionszwecke benötigt wird, wird es eine große Belastung für den zukünftigen Gewinn pro Aktie und vielleicht auch für die bestehenden Aktien in den Portfolios der Investoren sein.

Dennoch ist CannTrust mit seinem zusätzlichen Fokus auf Innovation und Extrakte anders als die anderen Cannabis-Anbauer. Deshalb glaube ich, dass es sich lohnt, über das Unternehmen in Zukunft nachzudenken. Ich würde vorschlagen, CannTrust auf dem Radar zu haben und seine Projekte und Ergebnisse genau im Auge zu behalten.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 24.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. 



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