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3 starke Initiativen, welche die Telekom-Aktie aus dem Keller hieven könnten

Die Deutsche Telekom (WKN:555750) hat auf ihrem Kapitalmarkttag umfangreiche Informationen zum aktuellen Zustand und den Zukunftsplänen präsentiert. Wirklich begeistern ließen sich die Anleger aber bisher noch nicht. Dabei hat der Magenta-Konzern einiges vorzuweisen und könnte sogar für eine positive Überraschung sorgen.

Timotheus Höttges, der „deutsche Jeff Bezos“ (?)

Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass Jeff Bezos und der gut ein Jahr ältere Timotheus Höttges — auch abgesehen von ihrer Haarpracht — ganz schön viel Ähnlichkeit haben? Die beiden Chefs stehen mit ihren Unternehmen auch immer häufiger in Konkurrenz zueinander, von den Video-Angeboten und der Cloud-Infrastruktur über den Vertrieb von Mobiltelefonen und Fitnesstrackern bis hin zu den eigenen Smart Speakern.

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Bild: @Telekom_group auf Twitter vom 24. Mai

Höttges deklariert die Telekom mittlerweile ebenfalls als „Growth Company“, was impliziert, dass die Aktie eigentlich viel höhere Bewertungen vertragen könnte. Würde man das gleiche 2018er-Kurs-Gewinn-Verhältnis wie bei Amazon.com (WKN:906866) ansetzen (Kurs vom 25.05.), dann wären die Bonner stolze 594 Mrd. Euro wert — was aber immer noch 14 % weniger wäre.

Die traurige Realität für Telekom-Aktionäre ist jedoch, dass die Aktie bei 13 Euro herumdümpelt, was gerade einmal einer Marktkapitalisierung von 63,5 Mrd. Euro entspricht. Die Anleger vertrauen also blind auf die magischen Fähigkeiten von Bezos, aber begegnen Höttges mit äußerstem Misstrauen, was die Wachstumsperspektiven angeht.

Dabei haben die Deutschen durchaus einige interessante Initiativen am Laufen, die im Erfolgsfall tatsächlich in die Wachstumsspur führen könnten.

Die Wachstumstreiber

Ein offensichtlicher Treiber ist das zuletzt überaus erfolgreiche Mobilfunkgeschäft in den USA. T-Mobile US (WKN:A1T7LU) hat mit einer geschickten Strategie Marktanteile hinzugewonnen und greift nun durch das geplante Zusammengehen mit Sprint (WKN:A1W1XE) in den Kampf um die Marktführerschaft ein. Wenn der Deal durchgeht und die Integration ohne größere Reibungsverluste gelingt, dann sieht die Zukunft magenta-rosig aus.

Damit im Zusammenhang steht auch schon der nächste Treiber und der lautet auf den Namen 5G. Damit ist die nächste Mobilfunkgeneration gemeint, welche dem Internet der Dinge einen zusätzlichen Schub verleihen wird. T-Mobile US verspricht, beschleunigt in die Technik zu investieren, sobald die Regulierungsbehörden ihr Okay geben. Auch in Deutschland und Europa laufen die Planungen bereits.

Im Hamburger Hafen startete gemeinsam mit dem Telko-Ausrüster Nokia (WKN:870737) vor drei Monaten ein 5G-Testfeld und ein weiteres in Dresden mit der dortigen Technischen Universität. Zudem wurde Anfang 2018 eine wegweisende Tochtergesellschaft namens MobiledgeX gegründet, die als Ergänzung zu den großen Rechenzentren flächendeckend dezentrale Rechenleistung für vernetzte Echtzeit-Anwendungen vorhalten soll (Stichwort „Edge-Computing“).

Schon längst will die Telekom mehr sein als nur ein Infrastruktur-Bereitsteller und Daten-Durchleiter. Bei der Digitalisierung der Logistik, der Energiewelt und der Industrie sieht sie sich als ein Protagonist. Passend dazu wurde die strategische Partnerschaft mit SAP (WKN:716460) im März noch weiter vertieft. Durch die Kombination der jeweiligen Kompetenzen entsteht ein Komplettpaket, das fast alle relevanten Bereiche einer komplexen Industrie-4.0-Lösung abdeckt.

Dabei spielen auch innovative Start-ups eine Rolle, in welche die Tochter Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) investiert. Beispielsweise können mit der Technik von Roambee global Warensendungen getrackt sowie der Zustand von Gütern und Industrie-Anlagen überwacht werden. Die Connected Car Platform Mojio wiederum — in die auch der Amazon Alexa Fund investiert hat — will das Rückgrat für unterschiedlichste digitale Services in der Mobilität der Zukunft sein.

Der Wagniskapitalarm DTCP gehört heute zu den bedeutendsten Tech-Investoren weltweit und hat zahlreiche weitere aussichtsreiche Unternehmen im Portfolio. Auch rund um Cybersecurity und Künstliche Intelligenz findet sich dort Spannendes. So wie es bisher ausschaut, kann auf diese Weise noch eine Menge Wert für die Aktionäre geschafft werden. Sollte irgendwann mal ein absoluter Volltreffer dabei sein, dann ist alles möglich.

Das Gute ist, dass der Konzern neben dem Kapital auch über seine Telekommunikationsnetze, Cloud-Infrastruktur und den ITK-Dienstleister T-Systems viele Ressourcen bereitstellen kann, um die Schützlinge beim Hochskalieren zu unterstützen.

Ich könnte jetzt auch noch von All-IP, Smart Home, Smart Glasses und einigem mehr reden, mache aber erst mal einen Punkt. Das Wichtigste ist, glaube ich, gesagt bzw. niedergeschrieben.

Ausgang offen

Im vorhergehenden Abschnitt habe ich eine Menge Initiativen vorgestellt, die das Potenzial haben, Umsatz und Gewinn auf ein neues Niveau zu heben. Zu beachten ist aber natürlich auch, dass fast alles davon erst einmal eine Menge Investitionen erfordert. Gigantische operative Gewinne (EBITDA) drohen dann leider weiterhin ganz schön zusammenzuschmelzen, wenn die Abschreibungen und Zinsen abgezogen werden.

Immerhin ist geplant die Investitionen in Europa stabil zu halten und den Verwaltungskostenanteil kontinuierlich zu senken. Das drückt sich dann auch darin aus, dass die freien Barmittelüberschüsse (Free Cashflow) mit über 10 % wesentlich schneller als der Umsatz (+1-2 %) wachsen sollen. Bei Amazon erhoffen sich die Anleger zwar ungleich höhere Werte, aber dafür hat das, was Telekoms Höttges plant, aus meiner Sicht wirklich Hand und Fuß.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Nokia. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US.



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