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Warum diese außergewöhnliche Airline für Warren Buffett interessant ist

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett hat im ersten Quartal 2018 eine halbe Millionen Aktien von Delta Air Lines gekauft. Und das ist nicht sein erstes Investment in die Airline-Branche. Hier hätte ich noch eine Idee für Sie, Herr Buffett: Die Aktie von Wizz Air (WKN:A14NPS)!

Die Branche

Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) besitzt wie erwähnt große Aktienpakete von einigen US-Airlines.

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Anteil am Berkshire-Portfolio
Delta Air Lines                    1,55 %
Southwest Airlines                    1,44 %
American Airlines                    1,26 %
United Continental                    1,01 %

Quelle: warrenbuffettstockportfolio.com

Mehr als 5 % seines Gesamtportfolios stammen mittlerweile aus dieser Branche. Ganz klar: Er mag Airlines. Da würde Wizz Air nur zu gut ins Portfolio passen!

Wizz Air ist die größte Low-Cost-Fluggesellschaft Osteuropas mit Hauptsitz in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Auch von Deutschland aus kann man günstig Richtung Osten aufbrechen, beispielsweise aus Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln. Osteuropa als Zielort mag für deutsche Touristen nicht so attraktiv sein wie Barcelona, Palma oder Rom.

Geschäftsreisende allerdings könnten einen günstigen Flug nach Kiew oder Budapest zu schätzen wissen. Denn der Flug mit Wizz Air spart verglichen mit der Anreise per Auto oder Bahn Zeit und damit Geld.

Außerdem dürften osteuropäische Touristen Ziele wie Venedig-Treviso attraktiv finden und so für weitere Nachfrage sorgen. Eine Airline mit Schwerpunkt Osteuropa hat in meinen Augen also durchaus Charme.

Da der Blick auf Warren Buffetts Portfolio verrät, dass er Airlines mag, könnte auch er Gefallen an Wizz Air finden. Selbstverständlich müssen die Ungarn einige klassische Buffett-Kriterien erfüllen, um mit den Airlines in seinem Depot mithalten zu können.

Die Wettbewerbsvorteile

Grundvoraussetzung für Buffett ist ein Wettbewerbsvorteil. Bei Low-Cost-Airlines ist eines für den Erfolg ausschlaggebend: Niedrige Ticketpreise. Um diese realisieren zu können, müssen die Kosten so niedrig wie möglich gehalten werden.

Genau hier finden wir den Wettbewerbsvorteil der Osteuropäer: Keine andere Airline in Europa hat niedrigere Kosten als Wizz Air, nicht einmal Branchenprimus Ryanair (WKN:A1401Z).

Kosten pro Sitz und Flugkilometer 2017 in Cent
Wizz Air                             3,15
Ryanair                             3,25
EasyJet                             5,57
Lufthansa (WKN:823212)                            10,50

Quelle: manager magazin 5/2018

Die Airline mit den niedrigsten Kosten hat meiner Meinung die besten Chancen, den Preiskampf über den Wolken zu gewinnen. Zumindest was Direktverbindungen im Low-Cost-Segment betrifft.

Denn niedrigste Kosten erlauben den Airlines logischerweise niedrigste Ticketpreise anzubieten. Oder sie sorgen für eine höhere Rentabilität, wenn höhere Ticketpreise gerade möglich sind.

Die niedrigen Kosten sind daher ein riesengroßer Wettbewerbsvorteil für Wizz Air, der auch Warren Buffett gefallen dürfte.

Auch der Standort Osteuropa könnte sich als wichtiger Wettbewerbsvorteil herausstellen. Zum einen, weil man den osteuropäischen Markt und die Bedürfnisse seiner Kunden dort sehr gut kennt. Ausländische Airlines wie die Lufthansa dürften sich hier schwerer tun.

Zum anderen traue ich dem osteuropäischen Markt ein etwas schnelleres Wachstum zu als den bereits sehr wohlhabenden Ländern wie Deutschland oder Frankreich. Denn der Wohlstand in Osteuropa ist noch längst nicht da, wo wir heute sind.

Gleichen sich die Verhältnisse mehr und mehr an, woran ich fest glaube, dann werden mit wachsendem Wohlstand immer mehr Menschen auch mit dem Flugzeug verreisen wollen.

Ein Wachstumspotential, von dem Wizz Air stark profitieren könnte und andere Airlines wie Ryanair oder Easyjet eher weniger. Wizz Air verfügt also über zwei Wettbewerbsvorteile, wie Warren Buffett sie gerne bei seinen Unternehmen sieht!

Das Management

Wizz Air-Mitbegründer József Váradi ist auch heute noch CEO der 2003 ins Leben gerufenen Airline. Ich mag Vorstände, die ihre Firma groß gemacht haben, und ich glaube, dass auch Buffett solch ein Management bevorzugt. Denn im eigenen Unternehmen steckt meist auch sehr viel Herzblut.

Das sorgt dafür, dass dem langfristigen Erfolg des eigenen Unternehmens alles untergeordnet wird! Keine Bonuszahlungen, kein etwas schlechterer Quartalsbericht oder keine kurzfristigen Trends können einen Gründer von seinen langfristigen Zielen abbringen. Für langfristige Investoren ist diese Tatsache ein klarer Vorteil gegenüber externen CEOs.

Im Buch The Complete Investor, das von Buffetts Partner Charlie Munger handelt, wird betont, wie wichtig den beiden ein Management ist, das mit dem eigenen Unternehmen verwurzelt ist. Auf Wizz Air und seinen CEO József Váradi trifft das voll zu, wunderbar!

Weiterhin besitzt Váradi laut dem manager magazin 2,8 % der Aktien von Wizz Air. Die Amerikaner nennen das Skin in the Game, wortwörtlich übersetzt: Haut im Spiel. Das bedeutet nichts anderes, als dass es auch dem CEO weh tut, wenn das Unternehmen gegen die Wand fährt. Schließlich sitzt er mit seinem Geld im selben Boot wie wir Anleger.

Damit ist sichergestellt, dass das Management und wir Aktionäre das gleiche Interesse haben. Nämlich eine langfristig positive Entwicklung des Unternehmens. Ich mag das und laut The Complete Investor mögen das auch Munger und Buffett. Damit hat Wizz Air bereits drei typische Buffett-Kriterien erfüllt!

Die Bilanz

Buffett mag keine Schulden. Lass uns deshalb einmal prüfen, wie die Bilanz von Wizz Air verglichen mit der Bilanz von Ryanair und der von Lufthansa aussieht.

Wizz Air Ryanair Lufthansa
Eigenkapitalquote   56,2 %  36,2 %     26,5 %
Zinsdeckungsgrad    19,0   28,7       8,5

Quellen: Unternehmensangaben, letztes abgeschlossenes Geschäftsjahr

Die Eigenkapitalquote gibt an, wie viel Prozent der Bilanzsumme aus Eigenkapital bestehen. Logisch, je höher desto besser! Bei diesem Wert liegt Wizz Air sogar deutlich vor den beiden Konkurrenten. Ganz klar: Wizz Air verfügt über genügend Eigenkapital, da muss man sich wirklich keine Sorgen machen!

Das gleiche Bild liefert ein Blick auf den Zinsdeckungsgrad. Der gibt an, mit welchen Faktor der operative Gewinn die Zinszahlungen deckt. Auch hier gilt: Je höher, desto besser! Grundsätzlich halte ich Werte größer als fünf für unbedenklich. Bei Airlines darf es aber ruhig ein bisschen mehr sein. Schließlich weiß man nie, was der Ölpreis macht.

Sowohl Ryanair als auch Wizz Air befinden sich weit weg von diesem kritischen Bereich und zeigen so, dass sie nicht nur im Flugbetrieb knausern, sondern lobenswerterweise auch bei den Schulden. Bei der Bilanz müsste der Daumen von Warren Buffett bei der Wizz Air-Aktie also ebenfalls nach oben zeigen!

Das Fazit des Buffett-Checks

Ich finde Wizz Air extrem spannend und interessant und glaube, dass Buffett das ähnlich sehen würde. Ok, möglicherweise bevorzugt er US-Aktien gegenüber Aktien aus Osteuropa. Aber abseits dieser Tatsache könnte er in meinen Augen Gefallen an der Wizz Air-Aktie finden.

Ein extrem wichtiges Buffett-Kriterium habe ich allerdings noch nicht betrachtet: Wie teuer ist die Wizz Air-Aktie eigentlich? Denn das beste Unternehmen kann eine schlechte Investition sein, wenn der Preis dafür zu hoch ist!

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Thomas Brantl besitzt Aktien von der Lufthansa und Ryanair. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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