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Warum die Deutsche Post-Aktie trotz schlechter Zahlen interessanter wird

Deutsche Post
Foto: Getty Images

Die Quartalszahlen der Deutschen Post (WKN:555200) kamen an der Börse nicht gut an: zeitweise brach die Deutsche Post-Aktie um fast 9 % ein. Tatsächlich waren die Zahlen auf den ersten Blick ziemlich mies.

Warum mich das nicht stört und welche Nachricht ich viel interessanter finde, erfährst du, wenn du weiterliest.

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Die Quartalszahlen sehen mies aus – halb so wild

Wie bereits erwähnt waren die Q1-Zahlen auf den ersten Blick nicht wirklich gut. Der Umsatz sank verglichen mit dem Vorjahresquartal um 0,9 %, das Konzernergebnis um 5,2 % und der Gewinn je Aktie um 5,8 %. Nicht schön! Allerdings sind diese Zahlen laut Konzernangaben nicht auf einen schlechten Geschäftsverlauf zurückzuführen.

So macht die Deutsche Post vor allem Währungseffekte und den Verkauf einer Tochtergesellschaft für die rückläufigen Zahlen verantwortlich. Operativ, also ohne Berücksichtigung dieser Sondereffekte, legte der Umsatz um 6,4 % zu, der operative Gewinn kletterte um 2,3 %.

Fazit: So schlecht wie uns der erste Blick glauben machen will, waren die Zahlen gar nicht. Ohnehin messe ich einem einzigen schwächeren Quartal keine allzu große Bedeutung bei. Also, alles halb so wild!

Einer anderen Nachricht, die ein paar Tage vor den Quartalszahlen veröffentlicht wurde, schenkte die Börse leider nicht so viel Aufmerksamkeit.

Dabei könnte sie viel interessanter für die langfristige Entwicklung der Deutsche Post-Aktie sein als die Q1-Zahlen.

Diese Nachricht halte ich für wirklich bedeutend

Am 29.04. erschien ein Artikel in der Rheinischen Post mit folgendem Titel:

„Post weitet Abendzustellung von Paketen zu Wunschtermin aus“

Achim Dünnwald, verantwortlich für das Paketgeschäft der Deutschen Post, erklärt, was damit gemeint ist.

„Die Kunden legen fest, dass das Paket zwischen 18 und 21 Uhr geliefert werden soll. Und dann werden wir uns an diesen Zeitrahmen halten.“

Die meisten Menschen sind – sagen wir einmal zwischen 8 und 17 Uhr – nicht zu Hause, weil sie entweder gerade ihrem Job nachgehen oder an ihrem eigenen Unternehmen arbeiten. Dumm nur, dass die Post oder DHL Pakete meist vormittags zustellen. Vielen Kunden bleibt daher nichts anderes übrig, als ihrem Paket nachzurennen. Sei es bei den Nachbarn oder bei der nächsten Paketstation.

Hinzu kommt, dass manche Produkte einfach gerne persönlich in Empfang genommen werden. Ich denke hier an das neue Smartphone, den großen Ultra-HD Fernseher oder das Traumkleid. Bisher war es nicht möglich, bei der Post eine Wunschlieferzeit anzugeben. Dabei würde dies wie beschrieben einen erheblichen Vorteil für die meisten Kunden bedeuten.

Dass die Post diesen Service in der Vergangenheit nicht angeboten hat, habe ich ihr immer als nicht kundenorientiertes Verhalten angekreidet. So hat es die Post-Aktie auch nie auf meine Watchlist geschafft. Denn für mich ist die Kundenorientierung ein sehr wichtiges Kriterium.

Jetzt endlich hat in diesem so wichtigen Punkt scheinbar ein Umdenken bei der Deutschen Post stattgefunden. Die Wunschlieferzeit festlegen zu können ist ein wichtiger Schritt hin zu einem kundenorientierten Unternehmen. Und Anlass genug für mich, die Deutsche Post-Aktie in meine Watchlist aufzunehmen.

Aber…

… sie ist nicht besonders weit oben auf meiner Watchlist. Aus einem ganz einfachen Grund: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! Nur weil man in einem Punkt zeigt, dass auf die Kundenbedürfnisse Wert gelegt wird, ist man noch lange kein Unternehmen mit einer besonders ausgeprägten Kundenorientierung.

Selbst beim Wunschlieferzeitraum gibt es einen Haken: Dieser Service wird erstens nur einem Drittel der deutschen Haushalte zur Verfügung stehen. Und zweitens kostenpflichtig sein. Beides ist in meinen Augen nicht besonders kundenfreundlich.

Mein Fazit zur Deutschen Post-Aktie

Trotzdem ist die Maßnahme Wunschlieferzeitpunkt meiner Meinung nach positiv zu bewerten. Denn sie ist ein Schritt in die richtige Richtung, auf den zukünftig eben weitere folgen müssen. Auf jeden Fall ist diese Nachricht für langfristig denkende Investoren, wie wir Fools es sind, viel wichtiger als ein einziges, vermeintlich schwächeres Quartal.

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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