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SAP-Aktie und K+S-Aktie: Die Vorstände befeuern die Hoffnung auf steigende Kurse!

Exponentieller Chart Dividende Börsenerfolg Kursverdopplung Tenbagger Aktie
Foto: Getty Images

Die Vorstände von SAP (WKN:716460) und K+S (WKN:KSAG88) verfolgen ehrgeizige Gewinn- und Marktwertziele. Das Außergewöhnliche: Sie definieren klare Zielwerte und einen Zeitpunkt, bis wann sie diese erreichen wollen – öffentlich!

Welche Ziele das sind und warum das Erreichen dieser Ziele fast zwangsläufig stark steigende Aktienkurse bedeuten würde, erfährst du, wenn du weiterliest!

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CEO will den Wert von SAP bis 2026 verdreifachen

SAP-CEO Bill McDermott will den Marktwert, also den Börsenwert und damit letztlich auch den Kurs der SAP-Aktie, in den nächsten acht Jahren verdreifachen!

Du hast richtig gehört, ein DAX-Vorstand lässt öffentlich verlauten, dass sich der Börsenwert seines Unternehmens verdreifachen soll!

„Ziel ist, den Wert zu verdreifachen.“

So wird McDermott kurz und knapp im manager magazin (Ausgabe 4/2018) zitiert. Aber ist das wirklich realistisch? Immerhin ist die SAP-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von derzeit 28,3 alles andere als günstig (Stand: 04.05.2018).

Ok, Microsoft ist mit einem KGV von 34,7 sogar noch teurer (Stand: 04.05.2018). Vielleicht gewinnt McDermott so viel Vertrauen bei den Investoren, dass die Börse SAP den gleichen Börsenwert zugesteht wie Microsoft. So wäre eine Steigerung des Marktwertes von vielleicht 20 % denkbar. Aber für eine Verdreifachung des Börsenwertes wird mehr als das nötig sein.

Der meiner Meinung nach einzige Weg, den Börsenwert von SAP weiter in die Höhe zu treiben, sind steigende Gewinne. Und McDermott hat bewiesen, dass er dazu in der Lage ist. Unter seiner Führung stieg der operative Gewinn laut finanzen.net um 22,2 % (Gewinnentwicklung zwischen 2011 und 2017, Amtsantritt 2010).

Da der Gewinn in den letzten Jahren durch die Umstellung auf Cloud-Lösungen belastet wurde, dieser Effekt zukünftig aber wohl mehr und mehr wegfallen dürfte, könnte in den nächsten Jahren durchaus ein bisschen mehr drin sein. Insbesondere wenn man bedenkt, dass SAP von Megatrends wie Industrie 4.0 oder dem Internet der Dinge überproportional profitieren könnte.

Eine Verdoppelung des Gewinns in den nächsten acht Jahren traue ich SAP daher durchaus zu. McDermotts angekündigte Verdreifachung des Börsenwertes scheint allerdings ziemlich sportlich zu sein, selbst wenn es ihm neben der Gewinnsteigerung gelingt, SAP auf ein ähnliches Bewertungsniveau wie Microsoft zu hieven.

Trotzdem: Ich bin begeistert von McDermotts Kampfansage und werte sie als ein positives Zeichen für uns Aktionäre! Warum, dazu später mehr. Lass uns jetzt erst mal einen Blick auf die Vision von K+S werfen.

K+S will den Gewinn bis 2030 verfünffachen

Im Rahmen der neuen K+S-Strategie Shaping hat der Vorstand folgendes Ziel ausgegeben:

„Wir werden der am stärksten auf den Kunden fokussierte eigenständige Anbieter von mineralischen Produkten sein und unser EBITDA bis 2030 auf 3 Milliarden Euro steigern.“

Zur besseren Einordnung: Im Geschäftsjahr 2017 erzielte K+S ein EBITDA von knapp 0,6 Milliarden Euro. Erreicht man das gesteckte Ziel von 3,0 Milliarden Euro bis 2030, würde dass eine Steigerung des Gewinns von über 420 % bedeuten! Oder ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 35 % pro Jahr.

Da die Aktie mit einem KGV von 31,7 derzeit allerdings relativ teuer ist, scheint die Börse steigende Gewinne zumindest teilweise bereits im Kurs der K+S-Aktie eingepreist zu haben (Stand: 07.05.2018). Trotzdem: Schaffen die Hessen es tatsächlich, den Gewinn wie geplant zu steigern, dann dürfte in der Aktie durchaus Verdoppelungspotenzial stecken!

Allerdings scheint dieses Ziel ziemlich hochgesteckt zu sein. Wie bei SAP. Und wie bei SAP sehe ich in solch hohen Zielsetzungen mehr Chancen als Risiken für uns Aktionäre.

Konkrete Ziele sorgen für Fokussierung

Sowohl privat als auch bei Unternehmen bin ich der festen Überzeugung, dass man konkrete Ziele haben und diese schriftlich festhalten beziehungsweise veröffentlichen sollte, wenn man vorankommen will. Denn nur so ist sichergestellt, dass man seine volle Aufmerksamkeit auf diese Ziele richtet und sich im Laufe der Zeit nicht verzettelt.

Bei K+S könnte das gesteckte Gewinnziel beispielsweise dazu führen, dass man in den nächsten Jahren besonders die Kosten im Auge behält, um den Gewinn nicht unnötig zu belasten. Oder dass man verstärkt nach neuen, an das Geschäft angrenzende Tätigkeiten Ausschau hält, die den Gewinn zukünftig erhöhen könnten.

Ohne dieses Ziel wäre man vielleicht schnell mit dem Erreichten zufrieden. Man würde vielleicht eher eine nicht unbedingt notwendige Dienstreise genehmigen oder auch bei anderen Ausgaben nicht so genau hinschauen. Und schon wären ein paar Millionen futsch. Millionen, die auch bei uns Aktionären hätten landen können!

Genauso wird der Vorstand von K+S ständig bestrebt sein, nach neuen Aktivitäten Ausschau zu halten, um den Gewinn zu steigern und die gesteckten Ziele zu erreichen. Auch hier tragen konkrete Ziele also zur Fokussierung auf das Wesentliche bei!

Hohe Ziele = hohe Motivation!

Meiner Meinung nach sorgen hohe Ziele automatisch auch für eine hohe Motivation beim Management. Denn der Vorstand wird alles Erdenkliche tun, um diese auch zu erreichen. Insbesondere wenn die Ziele veröffentlicht wurden und so der gute Ruf des Vorstands auf dem Spiel steht!

Bereits die Tatsache, dass ein Manager sich auf ein ambitioniertes, klar definiertes Ziel öffentlich festnageln lässt, spricht meiner Meinung nach für ihn. Es zeigt, dass er etwas voranbringen, etwas erschaffen will und bereit ist, sich an diesem Ziel messen zu lassen. Perfekte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit als Vorstand!

Anleger können die Ziele für ihre Prognosen verwenden

Wie bereits erwähnt, würde der Vorstand niemals Ziele ausgeben, die er nicht für erreichbar hält. Denn damit würde er ja beinahe mutwillig seinen Ruf zerstören. Hohe Zielsetzungen zeigen also, dass der Vorstand diese auch für realistisch hält. Deshalb können Unternehmensziele eine wunderbare Orientierung für uns Aktionäre sein.

Denn wenn wir eine Aktie bewerten wollen, beispielsweise mit der Discounted-Cashflow-Methode, dann müssen wir hierfür die Gewinne oder Cashflows für die nächsten Jahre prognostizieren. Eine Zielsetzung des Vorstands ist hierfür ein hervorragender Anhaltspunkt!

Allerdings würde ich persönlich immer von ein paar Prozent weniger ausgehen, als der Vorstand anvisiert. Sicher ist sicher.

Eine Gefahr bergen die hohen Ziele allerdings

Wenn wir darüber nachdenken, was beispielsweise die Ursachen für den Abgasskandal bei Volkswagen waren, dann könnte Druck eine Rolle gespielt haben. Druck, die Abgasnormen zu erreichen. Druck, die Kosten nicht explodieren zu lassen. Druck, mehr Autos zu verkaufen. Ich sage bewusst „könnte“, weil ich es natürlich nicht weiß.

Hohe Ziele können ein Auslöser für Druck sein, keine Frage. Deshalb sehe ich in hohen Zielsetzungen neben den vielen positiven Aspekten eben auch das Risiko, dass Grenzen überschritten werden. Seien es nun gesetzliche Grenzen, moralische Grenzen oder sonstige Grenzen, die einzuhalten sind.

Mein Fazit zu hohen Unternehmenszielen

Doch trotz dieses Risikos bevorzuge ich aus den genannten Gründen Unternehmen, die klar messbare Ziele herausgeben anstatt irgendwelche Wischiwaschi-Zielsetzungen. Wie beispielsweise: Wir wollen beim Umsatz ein leichtes bis mittleres Wachstum innerhalb der nächsten Jahre erreichen. Solche Ziele sind das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben wurden.

Deshalb bin ich von den Zielen und Visionen von SAP und K+S begeistert! Und auch wenn sie die hochgesteckten Ziele nicht ganz erreichen sollten, ist mir das tausendmal lieber als ein Unternehmen ohne klar definierte Zielsetzungen!

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Microsoft und SAP. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft.



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