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Wie man eine Dividendenfalle erkennt

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Foto: The Motley Fool

Für einen Dividendeninvestor sind höhere Renditen natürlich immer wünschenswert. Allerdings sind nicht alle hochverzinslichen Dividendenwerte eine gute Investition. Einige können sogar richtig gefährlich sein.

Eine Aktie mit einer Dividendenrendite, die zu gut ist, um wahr zu sein, wird als “Dividendenfalle” oder “Renditefalle” bezeichnet. Hier ein paar Tipps, wie man Dividendenrenditefallen erkennt und vermeiden kann und worauf man unbedingt achten sollte.

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Anzeichen dafür, dass eine Aktie eine Dividendenrenditefalle sein könnte

Es gibt keine perfekte Formel, um eine Dividendenfalle zu erkennen. Dennoch gibt es einige große rote Fahnen zu suchen:

Ungewöhnlich hoher Ertrag: Das offensichtlichste Zeichen dafür, dass man eine Dividendenrenditefalle vor sich hat, ist eine Dividendenrendite, die ungewöhnlich hoch erscheint. Um klar zu sein, ist dies keine 100-prozentig effektive Methode, um eine Ertragsfalle zu erkennen, da einige Aktien aus völlig legitimen (und nachhaltigen) Gründen hohe Renditen zahlen. Beispielsweise müssen einige Unternehmen, wie REITs und MLPs, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Erträge ausschütten.

Übermäßige Verschuldung: Je mehr Schulden ein Unternehmen hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in einer schwierigen Wirtschaftslage seine Dividende kürzen muss. Eine effektive Möglichkeit, die Schuldenlast eines Unternehmens zu bewerten, besteht darin, den Verschuldungsgrad zu betrachten, den man anhand der in der Bilanz gefundenen Informationen schnell berechnen kann. Für den aussagekräftigsten Vergleich sollte man sich die Verschuldungsgrade von Unternehmen in ähnlichen Branchen ansehen.

Dividende höher als das Ergebnis: Eine nützliche Kenngröße für Dividendeninvestoren ist die Ausschüttungsquote, die sich aus der jährlichen Ausschüttungsquote eines Unternehmens dividiert durch seine Erträge ergibt. Eine hohe Ausschüttungsquote – vor allem über 100 % – kann darauf hindeuten, dass die Dividende nicht nachhaltig ist. Denn immerhin bedeutet dies, dass das Unternehmen nicht genügend Gewinne erwirtschaftet, um seine Dividende auszuschütten, und sie möglicherweise durch Verbindlichkeiten oder andere Mittel finanziert.

Geringer oder negativer Cashflow: Manchmal kann das Ergebnis trügerisch sein, z.B. durch einmalige Buchhaltungsposten. Eine weitere Möglichkeit, um zu beurteilen, ob eine Dividende zu hoch ist, besteht darin, sie mit dem Cashflow eines Unternehmens zu vergleichen. Einfach ausgedrückt, ist der Cash Flow der Unterschied zwischen dem Geld, das in ein Unternehmen kommt und dem Geld, das aus dem Unternehmen fließt. Alle börsennotierten Unternehmen erstellen Cashflow-Berechnungen, so dass diese Informationen eher leicht zu finden sind und in vielen Fällen nützlicher sein können als die Bewertung von Erträgen.

Probleme mit dem Unternehmen: Ein weiterer Grund, warum eine Aktie mit hoher Dividende eine Renditefalle sein kann, ist, dass mit dem Unternehmen selbst etwas nicht in Ordnung ist. Man sollte sich die Aktienkursentwicklung des letzten Jahres oder zwei ansehen — wenn die hohe Dividendenrendite an einer schnellen Abnahme des Aktienkurses liegt, ist es eine gute Idee, zu untersuchen, warum der Aktienkurs fiel. Ein weiterer potenzieller Indikator ist der Rückgang des Ergebnisses oder die Verlangsamung des Ergebniswachstums.

Ein konkretes Beispiel für eine Dividendenfalle

DDR (WKN:A1JE34) ist ein auf Shoppingcenter-Immobilien spezialisiertes Unternehmen. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses ergibt sich eine Rendite von DDR von mehr als 10,2 %. Allerdings haben REITs tendenziell überdurchschnittlich hohe Dividenden, daher werfen wir einen Blick auf die oben genannten Faktoren.

Zum einen hat DDR eine recht hohe Verschuldung. Ende 2017 hatte das Unternehmen 3,9 Milliarden Dollar Schulden, was für einen REIT mit einer Marktkapitalisierung von 2,7 Milliarden Dollar recht hoch ist. Mit anderen Worten, die Verschuldung macht rund 60 % der Gesamtkapitalisierung des Unternehmens aus. Zum Vergleich: Die meisten soliden REITs haben einen Verschuldungsgrad von 40 % oder weniger.

Darüber hinaus schätzt das Unternehmen seine Einnahmen pro Aktie für das dritte Quartal auf 0,15 Dollar, während die Dividendenrate bei 0,19 Dollar liegt – eine Ausschüttungsquote von 127 %. Und wenn man sich ein Diagramm des DDR-Aktienkurses der letzten beiden Jahre ansieht, wird man einen starken Rückgang feststellen. Die einfache Erklärung ist, dass DDR in erheblichem Maße von kämpfenden und bankrotten Einzelhändlern wie hhgregg und Toys R Us betroffen ist und auch unter dem Hurrikan Puerto Rico im Jahr 2017 gelitten hat.

DDR Corp. via YCharts

Kurz gesagt, DDR hat die Voraussetzungen für eine Dividendenfalle und Anleger sollten mit Vorsicht vorgehen.

Worauf man bei einer hochverzinslichen Dividendenaktie achten sollte

Drehen wir das mal um: Denn es ist ebenso interessant zu wissen, welche Merkmale man bei der Suche nach exzellenten Dividendenwerten fürs Portfolio beachten sollte. Unter anderem folgende Eigenschaften:

  • Angemessene Ausschüttungsquote – basierend auf Ergebnis, FFO oder Cashflow
  • Historie des Dividendenwachstums und Dividendenkürzungen
  • Jüngstes Ergebniswachstum
  • Der Branche angemessene Verschuldung

Das Fazit

Wenn die Dividendenrendite einer Aktie zu gut aussieht, um wahr zu sein, ist sie es wahrscheinlich. Überhöhte Dividenden sind oft unhaltbar oder stammen aus einer zu hohen Leverage eines Unternehmens. Eine hohe Rendite bedeutet nicht automatisch, dass eine Aktie eine gute Anlage ist. Deswegen sollte man sich an weiteren Faktoren orientieren, bevor man investiert.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel von Matthew Frankel erschien am 30.4.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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