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GE beweist, dass die Zweifler falsch liegen

Ein Mann sieht lauter Fragezeichen. Er bleibt aber ruhig.
Foto: Peter Roegner

Die Aktien des Industriegiganten General Electric (WKN:851144) sind im vergangenen Jahr aufgrund der sich verschlechternden Performance im Stromgeschäft des Unternehmens und der Angst der Investoren vor versteckten Verbindlichkeiten im Finanzierungsgeschäft von GE Capital eingebrochen. GE hat seine Dividende im vergangenen Herbst um 50 % gekürzt, einige Analysten haben sogar davor gewarnt, dass eine Liquiditätskrise GE dazu zwingen könnte, die Dividende ganz aufzugeben.

Die Realität sieht nicht ganz so düster aus. Am vergangenen Freitag hat General Electric viele seiner Kritiker mit soliden Ergebnissen im ersten Quartal zum Schweigen gebracht. Obwohl das Unternehmen weiterhin unter Ertragsdruck aus den Segmenten Power und GE Capital steht, entwickeln sich die wertvollen Segmente Aviation und Healthcare sehr gut. Darüber hinaus scheint der Trendwende-Plan von GE auf Kurs zu sein.

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Aviation stützt die Gewinne

General Electric meldete für das erste Quartal einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,16 US-Dollar und übertraf damit deutlich die durchschnittliche Analystenschätzung von 0,11 US-Dollar. Basierend auf den aktuellen Rechnungslegungsstandards lag der Gewinn je Aktie im Vorjahreszeitraum bei 0,14 US-Dollar, sodass das Q1-Ergebnis von GE eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Nach den Rechnungslegungsstandards und dem Berichtsschema, das General Electric letztes Jahr anwendete, meldete GE im ersten Quartal 2017 einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,21 US-Dollar. Die Leistung von GE hat sich also im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht verbessert, doch ist das Unternehmen nicht so profitabel wie zu dieser Zeit.

Schaut man sich die Geschäftseinheiten von GE an, so verzeichneten die Segmente Strom sowie Öl und Gas deutliche Ergebnisrückgänge von 30 % und mehr. Der Gewinn im Luftfahrtsegment stieg jedoch um 26 % und erreichte 1,6 Milliarden US-Dollar. Starke Dienstleistungsumsätze, gute Kostenkontrolle und ein günstiger Produktmix trugen zu diesem beeindruckenden Ergebnis bei. Auch das Segment Healthcare erzielte mit einem gegenüber dem Vorjahr um 11 % höheren Segmentgewinn von 735 Millionen US-Dollar erneut eine solide Performance.

Die Segmente Aviation und Healthcare machen mittlerweile den größten Teil des Ergebnisses von GE aus. Zusammen erwirtschafteten sie 87 % des Segmentergebnisses des ersten Quartals. Insbesondere das Luftfahrtgeschäft profitiert von einem starken Industrieumfeld. Der Auftragseingang im Luftfahrtsegment stieg im letzten Quartal um 13 % gegenüber dem Vorjahr und übertraf damit den Umsatz um rund 1 Milliarde US-Dollar.

Freier Cashflow weiter verbessert

Der freie Cashflow ist eine weitere wichtige Kennzahl, die die Investoren bei General Electric beobachten. Da die jüngsten Sonderbelastungen und Bilanzierungsänderungen von GE zu Fragen der tatsächlichen Ertragskraft geführt haben, hat der freie Cashflow bei der Bewertung des Unternehmens an Bedeutung gewonnen.

Der freie Cashflow im Industriesegment war im letzten Quartal mit 1,7 Milliarden US-Dollar negativ. Das ist jedoch auf den Aufbau von Lagerbeständen im Zusammenhang mit der typischen Saisonalität des Geschäfts von GE zurückzuführen. Der freie Cashflow verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr sogar um rund 1 Milliarde US-Dollar.

Für das Gesamtjahr rechnet General Electric nach wie vor mit einem freien Cashflow von 6 bis 7 Milliarden US-Dollar, nach rund 5,3 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Dies spiegelt den zunehmenden Fokus des Unternehmens auf die Maximierung des Cashflows statt auf Umsatz und Ergebnis wider.

Die Restrukturierung verläuft nach Plan

Ein letztes gutes Zeichen für die Aktionäre von General Electric ist, dass das Unternehmen bei seinen verschiedenen Restrukturierungsmaßnahmen Fortschritte macht. Erstens senkt GE schnell die Strukturkosten, da es daran arbeitet, seine Gemeinkosten zu senken, um seinen schlankeren Ambitionen gerecht zu werden. Das Unternehmen hat die Strukturkosten im letzten Quartal um 805 Millionen US-Dollar gesenkt und damit sein Kosteneinsparungsziel von 2 Milliarden US-Dollar für das Gesamtjahr übertroffen.

Zweitens ist GE, nachdem im letzten Quartal keine größeren Veräußerungen getätigt wurden, auf dem besten Weg, im Laufe des Jahres 2018 mehrere wichtige Transaktionen abzuschließen. So soll der Verkauf des Bereichs Industrial Solutions an ABB im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Der Nettoerlös an GE nach Steuern wird 1,9 Milliarden US-Dollar betragen. Darüber hinaus hat GE kürzlich vereinbart, ein IT-Unternehmen im Gesundheitswesen für 1,05 Milliarden US-Dollar zu verkaufen. Dieser Deal soll im dritten Quartal abgeschlossen werden.

Mit Blick auf die Zukunft geht GE davon aus, die gesamte Strom- und Beleuchtungssparte bis zum Jahresende zu veräußern. Schließlich macht das Unternehmen Fortschritte bei der Veräußerung seines Transportsegments. Es verhandelt mit Wabtec über einen möglichen Verkauf des Bahngeschäfts, das den größten Teil dieses Geschäftsbereichs darstellt. Darüber hinaus erwägt GE die Ausgliederung des gesamten Segments durch einen Börsengang.

Diese Veräußerungen werden GE einen gewissen Spielraum geben, um die Dividendenzahlungen aufrechtzuerhalten oder seine Schulden und Pensionsverbindlichkeiten zu reduzieren. Darüber hinaus wird das Unternehmen dadurch weniger kompliziert und das wird es dem Management erleichtern, die Trendwende für den Rest des Unternehmens einzuleiten.

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Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 23.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Westinghouse Air Brake Technologies.



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