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Warren Buffett und Blackberrys CEO hatten 2017 ein Problem

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett ist der renommierteste Investment-Guru der Welt. Und der beklagte in seinem letzten Jahresbrief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) ein ernstes Bewertungsproblem, das ihn beunruhigte und sein Team daran hinderte, im Jahr 2017 Akquisitionen zu tätigen. Und auch BlackBerrys (WKN:A1W2YK) CEO John Chen beklagte sich im vergangenen Jahrüber die gleiche Herausforderung.

Buffett und sein Management-Team, darunter der langjährige Partner Charlie Munger, konnten im Jahr 2017 aufgrund der für sie zu hohen Aktienbewertungen auf den weltweiten Investmentmärkten keine größeren Einzelakquisitionen tätigen.

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Buffett schrieb: “Bei der Suche nach neuen eigenständigen Geschäften sind die Schlüsselqualitäten, die wir anstreben, dauerhafte Wettbewerbsstärken, ein kompetentes und hochwertiges Management, gute Renditen auf das für den Betrieb des Unternehmens erforderliche Netto-Sachanlagevermögen, Möglichkeiten für internes Wachstum zu attraktiven Renditen und natürlich ein vernünftiger Kaufpreis.“ Buffett und stellt fest, dass die vor allem die letzte Anforderung eine “Hürde für praktisch alle Deals” darstellt. 2017 erreichten die Preise Buffett zufolge für “anständige, aber bei weitem nicht spektakuläre Unternehmen ein Rekordhoch.”

Chen hat im vergangenen Jahr einige ähnliche Bemerkungen zum Technologiesektor gemacht.

BlackBerry beabsichtigte, im Laufe des Jahres 2017 einige Akquisitionen zu tätigen, um seine Marktreichweite zu erhöhen und das Umsatzwachstum zu steigern. Allerdings war man nicht bereit, die hohen Bewertungen für die Akquisitionsziele im Technologiesektor zu zahlen. Man wollte sich stattdessen gedulden und auf eine Marktkorrektur warten.

Chen sagte im Juni 2017: “Ich bin geduldig. Wir werden organisch bauen, während wir warten, und wenn die Bewertungserwartung wieder runterkommt, werde ich zuschlagen.“ Er sagte das, kurz nachdem das Unternehmen an einem einzigen Tag einen Einbruch von 12,8 % erlitten hatte. “Ich hoffe, dass wir dieses Jahr eher früher als später ein paar Zukäufe tätigen können.”

Heute, neun Monate nach diesem Interview, wissen wir, dass bei BlackBerry in Sachen Akquisitionen im Jahr 2017 wenig passiert ist.

Die Preis-Gewinn-Multiplikatoren des Technologiesektors erreichten auch 2017 Rekordhöhen, selbst auf Shiller-Gewinn-Basis, die das reguläre Kurs-Gewinn-Verhältnis an die Konjunktur anpasst. Das Aufspüren von Schnäppchen in diesem Markt hat sich als riesige Aufgabe für Chen und sein Team erwiesen.

Das Preis-Einnahme-Verhältnis der Tech-Branche im S&P 500

Hat BlackBerry überhaupt eine Wahl?

Es gab einige große Hoffnungen in Bezug auf die Erholungschancen von BlackBerry. Aber Analysten gehen davon aus, dass sich der kurzfristige Umsatztrend negativ fortsetzen wird.

BlackBerry muss möglicherweise eher früher als später eine positive Akquisition tätigen, um den Kernumsatz und die Ertragskraft seines Software-Wachstumsportfolios zu stärken. Das Management weiß das, und im Dezember 2017 enthüllte Chen, dass BlackBerry mindestens 500 Millionen Dollar für Fusionen und Übernahmen ausgeben will, um das “organische Wachstum” voranzutreiben.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir Wachstum durch Akquisitionen als “organisch” bezeichnen können, aber die Aufnahme einer neuen Einnahmequelle in das BlackBerry-Portfolio könnte sich positiv auf das Wachstum auswirken und möglicherweise Cross-Selling-Möglichkeiten bieten und “Synergien” schaffen. (Warren Buffett legt bei seinen Modellen keinen Wert auf Synergien, und das macht bei einer Akquisition Sinn – es senkt den noch akzeptablen Kaufpreis.)

Tatsächlich herrscht an den Aktienmärkten schon seit einigen Jahren einige Hausse. Die jüngste Volatilität an den Aktienmärkten mag kurzfristig beängstigend sein, aber die weltwirtschaftlichen Fundamentaldaten bleiben stark, und das, obwohl ein weltweiter Handelskrieg diese bedroht.

Die Verfügbarkeit von billigen Verbindlichkeiten kann die Kaufaktivität weiter ankurbeln, da Leveraged Deals in der Regel den Gewinn pro Aktie erhöhen. Die Bewertungen können weiter steigen. Und obwohl BlackBerry sehr geduldig ist, kann es sein, dass man sogar auf dem aktuellen Niveau eine oder zwei Akquisitionen vornimmt.

Es könnte mehr als die durch den Handelskrieg hervorgerufene Volatilität oder eine massive Marktkorrektur erfordern, damit die Bewertungen wieder auf das Niveau von 2015 und 2016 sinken – das war jene Zeit, als BlackBerry richtig gut eingekauft hat.

Fazit für Investoren

Warren Buffett hat im Jahr 2017 tatsächlich “einen vernünftigen Einzelkauf” getätigt und im vergangenen Jahr noch mehrere kleine “Accessoire”-Akquisitionen getätigt. Ich wette, dass BlackBerry – das im Moment wohl Umsatzwachstum dringender nötig hat als Berkshire Hathaway – in diesem Jahr einen Teil der 1,6 Milliarden US-Dollar, die man als Cash rumliegen hat, auf dem Akquisitionsmarkt einsetzen wird, um das Umsatzwachstum zu beschleunigen.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Berkshire Hathaway und BlackBerry.

Dieser Artikel von Brian Paradza erschien am 27.3.18 auf Fool.ca. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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