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Es geht um die Rechte am Content

Netflix
Foto: The Motley Fool.

Die Welt verändert sich, und die traditionellen Medien versuchen aufzuholen. Unternehmen, die sich in der Vergangenheit auf die Programmierung konzentriert haben, suchen nach neuen Bereitstellungssystemen wie Internet-Providern, während diejenigen, die traditionell über eigene Vertriebsstrukturen verfügen, sich auf die Kontrolle von Inhaltsanbietern konzentrieren.

Man müsste nicht lange suchen, um die Ursache für hinter alledem zu finden. Das sich entwickelnde Konzept des Internet-Videos, angeführt vom Streaming-Pionier Netflix (WKN:552484), hat sowohl die Erwartungen der Konsumenten als auch ihr Verhalten verändert, und die traditionellen Medien — mit ihren Werbepausen und ihrem Gechäftsmodell — werden immer weniger relevant.

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Eine unbeabsichtigte Folge, die mit der Popularität von Streaming einherging, ist die Umgestaltung des traditionellen Medienmodells.

Der Umbruch

Denk doch einmal an die jüngsten Schritte der größten Unternehmen der Branche.

Der Telekommunikationsriese AT&T (WKN:A0HL9Z) hat sich bemüht, Time Warner (WKN:A0RGAY) in seinen Betrieb zu integrieren. Vor dem Übernahmeangebot von Walt Disney (WKN:855686) an Twenty First Century Fox (WKN:A1WZP6) machte Fox ein Angebot zum Erwerb des britischen Kabelunternehmens Sky TV (WKN:893517). Um dieses Geschäft zu blockieren und um Sky für sich zu gewinnen, machte der Kabelriese Comcast (WKN:157484) ein um 16 % höheres Angebot. Disney hat gerade angeboten, Sky News zu erwerben, um Fox zu helfen, den Rest des Sky-Deals zu vollenden.

Was wollen die Unternehmen damit erreichen? Schauen wir uns an, was einige davon zu erreichen hoffen.

Sinkende Abonnentenzahlen

AT&Ts Deal zur Übernahme von Time Warner würde das riesige Vertriebsnetz von Pay-TV, Wireless und Breitbanddiensten mit Time Warners Content kombinieren, zu denen die Kabelkanäle CNN und HBO sowie die Warner Bros. Studios zählen. Mit der Erlangung der Kontrolle über diese Medien will das Telekommunikationsunternehmen den Kundenverlusten bei seinem DirectTV-Satellitendienst entgegenwirken. Das Unternehmen hat kürzlich DirectTV Now auf den Markt gebracht, ein preiswerteres Angebot mit der Hoffnung, frühere Kabelfernsehkunden anzulocken. Die Kontrolle zusätzlicher Content-Quellen trägt zur Erreichung dieses Zieles bei.

Comcast ist in erster Linie im Vertrieb über seine namensgebenden Kabel-TV- und Breitband-Unternehmen tätig. Durch die Übernahme von NBCUniversal im Jahr 2011 bekam das Unternehmen den Fernsehsender NBC, Kabelkanäle wie Bravo, USA und E! sowie die Universal Filmstudios. Das ähnelt dem, was AT&T mit dem Erwerb von Time Warner erreichen will. Durch Comcasts konkurrierendes Angebot für Sky würde das Unternehmen 23 Millionen Abonnenten in ganz Europa gewinnen, was fast eine Verdoppelung der derzeitigen 29 Millionen Kunden darstellen würde. Zusätzlich hätte das Unternehmen die Möglichkeit, seine Programme auf verschiedenen Kontinenten zu verkaufen.

Fox wollte mit seinem Sky-Angebot den größten Pay-TV-Anbieter in Europa gewinnen. Sky hatte bereits ein eigenes Streaming-Portal gestartet, Sky Now, das Fox eine zusätzliche Vertriebsplattform für seine preisgekrönten Programme gegeben hätte. Sky hat auch Breitband-, Telefon- und Mobilangebote, die es zu einem attraktiven Ziel machen — zusammen mit 2 Milliarden Pfund (2,8 Milliarden US-Dollar) an jährlichen Gewinnen.

Disney hat mit sinkenden Abonnentenzahlen beim Sportsender ESPN zu kämpfen. Disneys Angebot, Fox zu kaufen — das 44 regionale Sportnetze einschließt — wird  ESPN Plus helfen, der Ende dieses Monats starten wird. Die Vereinbarung beinhaltet auch die Übernahme von Sky TV, was die Präsenz von Disney in Europa erhöhen wird. Die Übernahme würde das bereits weitläufige Medienimperium des Unternehmens erweitern, indem man die Rechte an Fox’ TV-Sendungen wie Modern Family, Die Simpsons und This Is Us – Das ist Leben sowie an FX-Hitsendungen wie The Americans und American Horror Story erhalten würde.

Das Haus der Maus würde zusätzlich die Kontrolle über viele seiner verlorenen Charaktere wiedererlangen, darunter die X-Men, Deadpool und Die Fantastischen Vier. Der Deal würde die Beteiligung von Disney an Hulu auf 60 % erhöhen. Es würde auch die Heimat von Fox’ Filmgeschäft werden, das Hits wie Avatar, The Grand Budapest Hotel und The Shape of Water hervorbrachte. Dieser Content wird den Einstieg von Disney in den Streaming-Bereich mit einem Direct-to-Consumer-Service  sowie der bereits erwähnten Mehrheitsbeteiligung an Hulu aufwerten.

Der Versuch, gleiche Verhältnisse herzustellen

Netflix tat etwas noch nie Dagewesenes, als das Unternehmen zuerst Video-Streaming einführte, dann , eigene Inhalte zu produzierte und schließlich diese auch noch zu 100 % kontrollierte. Der Erfolg von House of Cards und Orange is the New Black haben den Weg für Hits wie Stranger Things, 13 Reasons Why und Narcos geebnet. Das Modell hat auch dazu geführt, dass die Zahl der Abonnenten um mehr als 117 Millionen bis Ende 2017 gestiegen ist, und hat ein Umsatzwachstum von über 33 % gegenüber dem Vorjahr bewirkt.

Das stetige Wachstum und ein Platz in der sich neu entwickelnden Medienlandschaft ist etwas, das andere Anbieter von Inhalten und Bereitstellungssystemen gerne hätten. Indem man die Inhalte und den Vertrieb kontrolliert, können die Unternehmen dem Netflix-Modell einen Schritt näher kommen, während sie gleichzeitig an ihren alten Medienimperien festhalten.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix und Walt Disney. The Motley Fool empfiehlt Comcast und Time Warner.

Dieser Artikel wurde von Danny Vena auf Englisch verfasst und am 06.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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