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Wenn diese Kennzahl richtig ist, erwartet die kanadischen Pot-Aktien eine unangenehme Überraschung

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Foto: Getty Images

Die Marihuana-Industrie blüht auf und die Investoren konnten in den letzten Jahren einfach nicht genug von Pot-Aktien bekommen. Sogar nach der Korrektur, die viele in den letzten drei Monaten durchgemacht haben, sind einige der größten Cannabis-Aktien über den Zeitraum von zwei Jahren um mehr als 1.000 % gestiegen. Nicht schlecht!

Drei Gründe, warum Pot-Aktien nicht aufzuhalten sind

Für das Wachstum von den Marihuana-Aktien sind drei Wachstumstreiber hauptsächlich verantwortlich. Erstens hat das schnelle Umsatzwachstum die Investoren begeistert. Laut dem Cannabis-Forschungsunternehmen ArcView, in Zusammenarbeit mit BDS Analytics, wird der nordamerikanische legale Cannabismarkt bis 2021 um 28 % pro Jahr wachsen. Wir sprechen von einer Branche, die von weniger als 7 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2016 in Nordamerika auf 25 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2021 wachsen könnte. Das ist ein Wachstum, das die Investoren einfach nicht ignorieren können.

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Zweitens gibt es eine Menge öffentliche Unterstützung für Cannabis. In den USA haben nicht weniger als fünf nationale Umfragen im vergangenen Jahr eine überwältigende Unterstützung für die Legalisierung gefunden. Gallup, die Organisation, die vielleicht die meisten dieser jährlichen Umfragen durchgeführt hat, fand heraus, dass 64 % der Befragten die Idee der Legalisierung von Cannabis im Oktober 2017 befürworteten. Im Vergleich dazu lag die Unterstützung im Jahr 1995 bei nur 25 %. So schnell hat sich die öffentliche Wahrnehmung von Pot in etwas mehr als zwei Jahrzehnten verändert.

Schließlich, und vielleicht am wichtigsten, steht Kanada an der Schwelle zur Legalisierung vom Freizeitmarihuana in diesem Sommer. Kanada ist auf dem besten Weg, das zweite Land insgesamt (das andere ist Uruguay) und das erste entwickelte Land zu werden, das den Verkauf von Marihuana an Erwachsene ab 18 Jahren ermöglicht. Damit würde Canada die Tür zu einer Industrie öffnen, die 5 Milliarden US-Dollar oder mehr Jahresumsatz generieren könnte, zusätzlich zu dem, was medizinisches Cannabis und Exporte bereits generieren.

Auf dem Papier sieht das für die Investoren wie ein nicht zu vernachlässigender Vorschlag aus – und das war bisher der Fall. Das könnte sich aber bald ändern.

Ist eine Marihuana-Schwemme unvermeidlich?

In Vorbereitung auf eine zu erwartende Legalisierung im Juni und den Verkaufsstart an Erwachsene entweder im August oder im September, haben die kanadischen Anbauer ihre Kapazitäten so schnell erweitert, wie es ihr Geldbeutel zulässt. Das ist sinnvoll, da die Anbauer, die den anfänglichen Nachfrageschub bewältigen können, am liebsten mehrjährige Lieferverträge unterzeichnen. Zusätzlich wollen sie Marken- und Produktidentifikation bei den inländischen Verbrauchern schaffen.

Aber es gibt ein Problem, das viele Investoren weiterhin übersehen: die wachsende Möglichkeit einer Marihuanaschwemme durch die Überproduktion.

Bis heute hat Health Canada mehr als 90 Anbau- und/oder Verkaufslizenzen an Pot-Unternehmen vergeben, und die Liste wird voraussichtlich nur noch länger werden. Hier ist ein grober Blick darauf, wie die jährliche Spitzenproduktion für einige der größeren Unternehmen aussehen könnte:

  • Canopy Growth Corp.: mehr als 300.000 kg
  • Aurora Cannabis: 283.000 Kilogramm
  • Aphria (WKN:A12HM0): 230.000 kg
  • MedReleaf: 140.000 Kilogramm
  • OrganiGram Holdings: 113.000 Kilogramm
  • Hydropothecary Corporation: 108.000 Kilogramm
  • Emerald Health Therapeutics: mehr als 100.000 Kilogramm

Auch das ist nur ein Ausschnitt, aber es entspricht fast 1,3 Millionen Kilogramm Jahresproduktion — und das alles wahrscheinlich schon 2020. Wenn man die Dutzende anderer, nicht genannter Anbauer mit einbezieht, wird es möglich, dass bis 2020 oder 2021 1,8 Millionen bis 2 Millionen Kilogramm Jahresproduktion erreicht werden können. Zum Vergleich: Eine Mischung aus den Analysten- und Regierungsberichten lässt vermuten, dass die inländische Produktion bei rund 800.000 Kilogramm liegen wird.

Was zum Teufel soll Kanada mit 1 Million Kilo zusätzlichem getrocknetem Cannabis pro Jahr machen? Etwas davon könnte in Länder exportiert werden, die medizinisches Marihuana legalisiert haben, aber es ist unklar, ob und wann jene Märkte solch eine massive Menge abnehmen könnten, angenommen, dass die inländischen Nachfrageprognosen richtig sind.

Wenn dieses Überangebot jedoch Wirklichkeit wird, legt mindestens eine Kennzahl nahe, dass die Marihuana-Aktien und folglich die Investoren tief in der Tinte sitzen könnten.

Diese Kennzahl deutet darauf hin, dass die kanadischen Pot-Aktien in Schwierigkeiten sind

Laut Daten von Cannabis Benchmarks, wie in MarketWatch erwähnt, sanken die legalen Cannabispreise in den USA im Jahr 2016 um 20 % und im Jahr 2017 um weitere 16 %. Der Großteil dieses Preisverfalls dürfte auf ein Überangebot zurückzuführen sein.

In Colorado haben wir zum Beispiel erlebt, wie größere Anbauer Lizenzen bekommen und die Produktion massenhaft in Gang setzen, um (vermutlich) kleinere Konkurrenten aus dem Markt zu drängen. Zwischen Oktober 2015 und August 2016 stürzte der Großhandelspreis für Cannabis in Colorado von 2400 US-Dollar bis 2600 US-Dollar auf eine Spanne von nur 1400 US-Dollar bis 1600 US-Dollar. Ein ähnliches Szenario könnte sich für den Nachbarn im Norden abspielen.

Unter der Annahme eines durchschnittlichen aktuellen Verkaufspreises von 8,50 kanadischen Dollar pro Gramm (6,64 US-Dollar) würde ein ähnlicher Preisrückgang bis 2020 einen Verkaufspreis pro Gramm von nur 5,71 kanadischen Dollar (4,46 US-Dollar) ergeben. Obwohl die kanadischen Anbauer Massenproduktion nutzen, um ihre Kosten zu senken, sprechen wir von einem Preisverfall auf vielleicht weniger als 4 US-Dollar pro Gramm. Das mag nicht nach einer großen Sache klingen, aber unter der Berücksichtigung der jüngsten Verwässerung der Aktionäre sowie der zusätzlichen Kosten für Marketing, Verpackung, Finanzierung, Beratung, Strom, Wachstum, aktienbasierte Vergütung usw. kann die Rendite der kanadischen Pot-Aktien die Anleger sehr wohl enttäuschen.

Die einzelnen Vertriebskanäle für diese Anbauer sind auch eine Unbekannte. Aphria, das kürzlich Nuuvera übernommen hat, hat den Zugang zu einem Dutzend Ländern, darunter Kanada, verbessert. Es könnte sich als entscheidend für den Erhalt der Margen von Aphria erweisen, über die nötigen Kanäle zu verfügen, um die prognostizierten 230.000 Kilogramm Jahresproduktion loszuwerden. Dennoch gibt es keine Garantien, dass diese Exportkanäle in der Lage sein werden, das Ausmaß des Überangebots aufzufangen.

Wir werden sehen, was geschieht, aber die Investoren sollten sich auf Turbulenzen vorbereiten.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 07.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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