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Bitcoin geht nun in die entscheidende Phase

Bitcoin
Foto: Getty Images

Der Bitcoin-Kurs hat sich seit seinen Hochs von Ende 2017 mehr als halbiert. Zuletzt gab es wieder einige bedeutende Entwicklungen und ich sehe die Kryptowährung nun in eine entscheidende Phase eintreten. Kann das Bitcoin-System seinen alten Glanz wiedererlangen oder purzeln die Kurse weiter? Eine aktualisierte Einschätzung.

Es herrscht Krieg

Wenn schon neue Hochs zunächst außer Reichweite erscheinen, dann sollen zumindest fünfstellige Kurse verteidigt werden. Nachdem der Bitcoin im Februar erstmals seit Anfang Dezember wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 US-Dollar gefallen ist, konnte sie mehrfach wiedererobert werden.

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TRINKGELD GEBEN

Mächtige Spieler im Umfeld des Systems haben dafür so ziemlich alles in die Waagschale geworfen in diesen Tagen. Der notorische Peter Thiel versuchte zuletzt mal wieder zu erklären, warum Bitcoin langfristig ein tolles Investment sei. Ins gleiche Horn bläst der umtriebige Wagniskapitalgeber Tim Draper mit der Behauptung, dass wir alle in fünf Jahren nur noch mit Kryptogeld bezahlen würden — na klar!

Daneben konstruierte Tom Lee von Fundstrat Global Advisor einen pseudo-analytischen Chart, wo für 2020 ein Kurs von 91.000 US-Dollar herauskommt. Das sind wohl nur ein paar ausgewählte Meldungen, die gezielt auf einschlägigen News- und Finanzportalen platziert wurden. Trotz zwischenzeitlicher Erfolge tauchte die Währung aber wieder ab.

Die Werbeplattformen machen nicht mehr mit

Es ist ja längst nicht nur Bitcoin, wo es drunter und drüber geht. Heute sind Hunderte von virtuellen Coins und kryptischen Tokens erhältlich. Zahlreiche mehr oder weniger innovative Tech-Start-ups versuchen seit Monaten auf den Zug aufzuspringen. Sie kreieren Phantasiewährungen, um sich — oft am Rande der (Il)Legalität — relativ schnell relativ viel Geld zu besorgen für ihre jeweiligen Plattformen. ICO, angelehnt an IPO (Börsengang), heißt das Zauberwort, womit die Etablierung der Handelbarkeit der Coins und Tokens gemeint ist.

Das treibt immer buntere Blüten und weil dabei so viel Geld im Spiel ist, wird auch viel in Werbung gesteckt. Nur wer sich bekannt macht und ordentlich auf die Pauke haut, kann auch Geld einsammeln. Aber zunächst Facebook (WKN:A1JWVX) und nun auch Google wollen sich nicht mehr dafür hergeben. Die beiden führenden Werbeplattformen verbieten sämtliche Anzeigen für Kryptowährungen, ICOs sowie auch die gefährlichen binären Optionen. Man wolle Anzeigen schalten, die für die Nutzer der Plattformen möglichst vorteilhaft sind, anstatt sie zu täuschen und um ihr Erspartes zu bringen.

Wie es jetzt weitergeht

Facebook und Google sind zwar außerordentlich groß, aber das Internet ist natürlich noch um ein Vielfaches größer. Alternative Werbemöglichkeiten gibt es wie Sand am Meer. Trotzdem ist es für mich ein klares Zeichen dafür, dass sich die Überzeugung durchsetzt, dass Kryptowährungen problematisch sind. Andererseits richten sich die Maßnahmen eher gegen neue Angebote und Zockerplattformen, weniger gegen „etablierte“ Coins wie Bitcoin und Ether, weshalb die Auswirkung auf Letztere für mich unklar ist.

Förderlich ist jedenfalls bestimmt, dass es in England voraussichtlich bald richtige Bitcoin-Futures geben soll. Denn die in den USA gehandelten Papiere werden zum Stichtag lediglich in Bargeld ausgeglichen und haben deshalb keinen wesentlichen Einfluss auf den tatsächlichen Handel. Erst die „physische“ Lieferung von Bitcoins wird einen Unterschied machen, weil dann nicht mehr nur auf die Kursentwicklung gewettet wird und eine Angebotsverknappung möglich wird. Das wird spannend zu beobachten.

Interessant ist auch, dass sich die IWF-Chefin Christine Lagarde mal wieder zu Wort gemeldet hat. Sie spricht sich gegen Verbote, aber für mehr Regeln aus. Man müsse Werkzeuge wie die Blockchain selbst nutzen, um die Transparenz und Sicherheit zu erhöhen. Auch das ist ein zweischneidiges Schwert, genauso wie der nächste Punkt.

Lustig finde ich nämlich, dass Sheba Jafari von Goldman Sachs (WKN:920332) wie Tom Lee einen chartanalytischen Ansatz wählt und dabei zum gegenteiligen Ergebnis kommt, nämlich dass die Kurse der Kryptowährungen noch einige Zeit weiter purzeln könnten. Zu einer klaren Aussage, wie die Perspektiven danach aussehen könnten, kommt er allerdings nicht.

Dafür müsste man ja auch den fundamentalen Wert betrachten und den sehen immer mehr Finanzfachleute bei nahe Null. Bis sich diese Ansicht durchsetzt, kann aber noch eine Menge Wasser den Rhein runterfließen. Deshalb rechne ich eher damit, dass Bitcoin und seine Promoter weiterhin Wege finden, das Interesse anzuheizen und den Kurs im vier- bis fünfstelligen Bereich zu halten.

Sicher ist dies jedoch nicht, denn die letzten großangelegten Offensiven haben lediglich das Schlimmste verhindern können, ohne neue Impulse zu setzen. Man muss deshalb jetzt auch jederzeit darauf gefasst sein, dass dem System zunehmend die Luft ausgeht. Wie auch immer, halte ich mich lieber wie Google und Facebook davon fern — und konzentriere mich weiterhin auf aussichtsreiche Unternehmen, die echte Werte schaffen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien oder Kryptowährungen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Kryptowährungen.



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