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Wird Warren Buffett Marihuana-Aktien kaufen?

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Obwohl er derzeit nicht den Titel des reichsten Mannes der Welt führen darf, ist Warren Buffett wohl der größte Investor auf dem Planeten. Nachdem Buffett und sein Unternehmen Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) in den 1950er-Jahren mit weniger als 10.000 US-Dollar begonnen hatten, haben sie Milliarden und Abermilliarden an Reichtum geschaffen. Forbes zufolge lag Buffetts Nettovermögen am 25. Februar bei mehr als 86 Milliarden US-Dollar.

Die Anlagestrategie von Buffett war über die Jahre hinweg recht einfach. Er sucht nach soliden Geschäftsmodellen, die unabhängig von der Kompetenz des Managementteams erfolgreich sein können, hält diese Unternehmen sehr lange und nutzt dabei die natürliche Wertsteigerung hochwertiger Unternehmen. Tatsächlich hat Berkshire Hathaway, das bereits Dutzende von Unternehmen im Portfolio hält und im Laufe der Jahre mehr als fünf Dutzend Unternehmen gekauft hat, 116 Milliarden US-Dollar in seinen Kassen, die jederzeit eingesetzt werden können, wenn Buffett, seine rechte Hand Charlie Munger und das verbleibende Investmentteam ein Geschäft oder Unternehmen finden, das zu kaufen sich lohnt.

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Würde Warren Buffett jemals Pot-Aktien kaufen?

Ich habe mich gefragt: Würde Buffetts Anlagestrategie eigentlich auch bei Marihuana-Aktien funktionieren? Bevor man die Idee völlig ablehnt, sollte man sich vor Augen führen, dass die Cannabis-Industrie zwei Aspekte mit sich bringt, die Buffett wahrscheinlich sehr attraktiv finden würde.

Zunächst einmal wächst die legale Cannabis-Industrie rasant – und das wird sie wahrscheinlich noch viele Jahre lang tun. Das Cannabis-Forschungsunternehmen ArcView geht davon aus, dass sich die Verkäufe von legalem Marihuana in Nordamerika zwischen 2016 und 2021 auf 21,6 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifachen werden. Diese Art von Wachstum wird von den Anlegern nicht unbemerkt bleiben.

Aufbauend auf diesem Punkt scheint Kanada kurz davor zu stehen, Marihuana zum Freizeitkonsum für Erwachsene im Laufe dieses Sommers zu legalisieren. Die kanadische Regierung bemüht sich, die erforderlichen Stimmen hierfür zu sammeln, und hat bereits einen zweijährigen Steuerverteilungsvertrag mit allen Provinzen ausgearbeitet. Die Hürden für die Legalisierung fallen und ebnen den Weg für einen sehr profitablen und legalen Marktplatz, in den sich die Investoren einkaufen können.

Der zweite Punkt, der etwas umstritten ist, da die legale Cannabis-Industrie noch immer grün hinter den Ohren ist, ist, dass Cannabis eine nichtzyklische Industrie ist. Mit anderen Worten: Selbst wenn sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt oder eine Rezession zuschlägt, sollte die Nachfrage nach Freizeit- und medizinischem Marihuana relativ konstant bleiben.

Natürlich ist es eine Herausforderung, genaue Kaufdaten über den Cannabis-Konsum zu erhalten, da dieser schon so lange illegal ist. Angenommen, die Branche ist tatsächlich nicht zyklisch, dann ist das ein wichtiges Argument für eine Investition nach Buffetts Geschmack.

Marihuana-Aktien bieten zu viele Probleme für Buffett

Das Fazit ist jedoch, dass einige wenige positive Punkte die Gegenargumente, die mit der Cannabis-Industrie verbunden sind, in den Augen von Buffett nicht ausgleichen werden.

Zunächst einmal wären Investitionen in Cannabinoid-basierte Medikamentenentwickler völlig ausgeschlossen für ihn. Der Grund, warum Berkshire Hathaway nur selten Medikamentenentwickler besitzt, ist, dass Buffett und sein Team nicht die Zeit oder den Wunsch haben, sich dem Lesen umfangreicher Mengen klinischer Studien zu widmen. Da die meisten Cannabinoid-basierten Arzneimittelhersteller Produkte haben, die sich im klinischen Stadium ihrer Entwicklung befinden, ist das für das Orakel von Omaha ein unantastbares Terrain.

Ähnlich gelagert, aber noch problematischer ist die Tatsache, dass die Marihuana-Branche nicht über eine etablierte Erfolgsbilanz verfügt. Ja, das Umsatzwachstum ist spektakulär, aber nur wenige Marihuana-Aktien haben irgendeine Gewinnkonsistenz bewiesen. Die meisten Landwirte haben ihren gesamten operativen Cashflow in Expansionen investiert, die in vielen Fällen immer noch eine kritische Unterfinanzierung mit sich gebracht haben. Infolgedessen haben sie auf Buy-Deal-Angebote zurückgegriffen, um Zugang zu Kapital zu erhalten, wodurch Investitionen verwässert wurden und was in vielen Fällen Verluste für das Gesamtjahr nach sich zog.

Neben der Bevorzugung etablierter Unternehmen würden Buffett und sein Investmentteam bei Berkshire auch die Idee meiden, Small-Cap-Unternehmen an freien Börsen zu kaufen. Das Portfolio von Berkshire Hathaway ist gefüllt mit Mega-Cap- und Large-Cap-Unternehmen, die an renommierten Börsen wie der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt werden.

Und natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass Cannabis in den meisten Ländern der Welt teilweise oder vollständig illegal ist. Es gibt also praktisch keine Möglichkeit, dass Buffett riskieren wird, sein hart verdientes Geld und das seiner Aktionäre in ein Geschäftsmodell zu investieren, das nicht legal ist und keinen klaren Weg zu langfristigem Wachstum hat.

Hypothetisch gesprochen, können Marihuana-Aktien eines Tages Buffetts Kriterien erfüllen

Obwohl es wie eine ausgemachte Schlussfolgerung scheint, dass Buffett nicht in Marihuana-Aktien investieren wird, bis die Industrie reift und demonstriert, dass sie konsistente Gewinne erwirtschaften kann, gibt es zwei Szenarien, die letztendlich Sinn machen könnten.

Das erste ist das Cannabis-Royalty-Modell, auf das sich die Cannabis Wheaton Income (WKN:A2DRE4) in Kanada konzentriert. Anstatt die Aufrechterhaltung der Anbaubetriebe und die Überwachung der Pot-Produktion zu gewährleisten, fungiert Cannabis Wheaton als Vermittler. Da die Landwirte kritisch unterfinanziert sind und darum kämpfen, Zugang zu Kapital zu erhalten, greift ein Unternehmen wie Cannabis Wheaton ein und stellt diese Finanzierung zur Verfügung, damit ein Züchter expandieren kann. Im Gegenzug erhält Cannabis Wheaton einen Prozentsatz der Produktion, der unter dem Marktpreis liegt. Es nimmt dann das Marihuana, das es so bekommt, verkauft es zum Marktpreis und kassiert folglich die Differenz als Profit ein.

Das Lizenzmodell ist in der Anfangsphase sehr kapitalintensiv, aber mit einer durchschnittlichen Rendite von 60 % könnte es unglaublich profitabel sein, wenn Kanada mit einer Gesetzesvorlage zur Legalisierung von Freizeit-Marihuana durchkommt.

Buffett könnte auch von der Marihuana-Breathalyzer-Bewegung angezogen werden. Es ist unbestritten, dass der Konsum von Cannabis Autofahrer beeinträchtigen kann. Interessant könnte es sein, eine zuverlässige Methode zu finden, Fahrer zu überprüfen, um festzustellen, ab welchem Punkt Marihuana-Konsum sie daran hindert, zuverlässig fahren zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass THC, die psychoaktive Komponente von Cannabis, nach dem Konsum wochenlang im Körper verbleiben kann. Darüber hinaus gibt es bei Alkohol klar definierte Gesetze über den Blutalkoholgehalt, die befolgt werden müssen. Diese Richtlinien existieren nicht für den Gebrauch von Marihuana.

Die Lösung könnten nur neue Geräte sein, die für Strafverfolgungsbehörden und Arbeitgeber entwickelt werden, die den THC-Gehalt und/oder die Aktualität der Verwendung durch eine Atemprobe testen können. Wenn Marihuana in einer zunehmenden Anzahl von Ländern legal wird, würde diese Testausrüstung, vorausgesetzt, sie kann perfektioniert werden, zu einem Hauptprodukt für die Strafverfolgung und möglicherweise auch für Arbeitgeber werden.

Das ist zwar alles nur Spekulation, aber einige angrenzende Bereiche könnten Buffett durchaus zu einer Investition verleiten.

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The Motley Fool besitzt Aktien und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 05.03.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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