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3 Sachen, die alle Unternehmen von Warren Buffett lernen können

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) ist eine der besten Aktien aller Zeiten, angetrieben von Warren Buffetts unglaublicher Bilanz als Investor und Kapitalgeber. Aber Berkshire hat noch mehr zu bieten als die Tatsache, dass dort ein legendärer Investor das Sagen hat.

Ich würde argumentieren, dass der Erfolg von Berkshire Hathaway von drei sehr einfachen Dingen getrieben wird, die das Unternehmen besser macht als jeder andere.

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1. Mitarbeiter richtig entlohnen

Wenn es darum geht, Arbeitnehmer zu entlohnen, macht Berkshire Hathaway es einfach richtig. Die Methode ist simpel, aber sie funktioniert: Berkshire bezahlt seine Mitarbeiter in bar, basierend auf Faktoren, die sie tatsächlich kontrollieren können. Das ist natürlich nicht revolutionär, aber es ist ein wichtiger Bestandteil dessen, was Berkshire zu einem der besten Unternehmen aller Zeiten macht.

Auf der Jahreshauptversammlung 2003 hatte Warren Buffett viel darüber zu sagen, wie Unternehmen das Falsche taten, indem sie Manager in Aktienoptionen anstelle in bar bezahlten.

Optionen sind eine Lizenzgebühr auf den Lauf der Zeit. Durch sie geraten die Interessen des Managements in Widerspruch mit den Interessen der Aktionäre. Buffet glaubt an die Bindung von Anreizen an Dinge, die unter der Kontrolle des Managements stehen. Jemandem, der 1 % von Berkshire betreibt, ein Lotterielos zu geben, ist wirklich verrückt.

Es gibt hier zwei Botschaften. Erstens, Aktienoptionen bestrafen oder belohnen Menschen letzten Endes basierend auf der Leistung ihres durchschnittlichen Kollegen. Denk daran im Zusammenhang mit Berkshire Hathaway, wie wir es heute kennen. Die Immobiliensparte von Berkshire, HomeServices, ist ein absolut trivialer Bestandteil des Gesamtunternehmens. Sie könnte morgen auf null gehen oder ihr Wert könnte sich verfünffachen – niemand könnte den Unterschied in Berkshires Quartalsberichten erkennen.

Stell dir vor, du wärst ein Immobilienmanager und hättest, obwohl du in deiner kleinen Ecke von Berkshire Hathaway gute Arbeit geleistet hast, am Ende einen großen Bonus verpasst, weil die Chefs der Versorgungssparte oder die Eisenbahnmannschaft in diesem Jahr einen Fehler gemacht haben. Wenn deine Entschädigung vollständig von deiner persönlichen Leistung getrennt ist – warum solltest du dir dann die Mühe machen, bei der Arbeit aufzutauchen?

Zweitens stellte Buffett fest, dass Aktienoptionen ähnliche Ergebnisse erzeugen wie Lotterietickets. Wenn du einem Manager Aktienoptionen zu 60 US-Dollar pro Aktie gibst, verdient er den gleichen Betrag aus diesen Optionen (nämlich nichts!), egal ob die Aktie bei 59 US-Dollar oder 0,59 US-Dollar schließt. Das regt gefährliches Verhalten an, da es ein Verhalten belohnt, das auf Risiko setzt nach dem Motto: „Bei Kopf gewinne ich, bei Zahl verliere ich nichts.“

Öffentlich gehandelte Unternehmen bezahlen ihre Mitarbeiter aus einer Reihe von Gründen in Aktien, aber in vielen Fällen liegt es daran, dass aktienbasierte Vergütungen mehr buchhalterische Freiheiten ermöglichen. Viele Unternehmen treten mit „angepassten“ Zahlen hervor, indem sie eine aktienbasierte Vergütung so ausweisen, als ob es sich nicht um einen echten Aufwand handeln würde. Buffett hat viel darüber gesagt, warum es keinen Sinn macht, aktienbasierte Vergütungen in der Bilanz zu ignorieren.

Schon der Name sagt alles: Entschädigung. Wenn die Entschädigung keine Ausgabe ist, was ist sie dann? Und wenn reale und wiederkehrende Ausgaben nicht in die Verdienstberechnung gehören, wo zur Hölle gehören sie dann hin?

In einigen Branchen würde sich ein Unternehmen, das dauerhaft eine Menge Aktien ausgibt, das Etikett eines „seriellen Emittenten“ verdienen und die Leute würden sogar sagen, dass es „kapitalmarktabhängig“ ist – was bedeutet, dass es sich auf den Aktienkurs verlassen muss, um zu überleben. Doch wenn Technologieunternehmen – einige der produktivsten Zahler aktienbasierter Vergütungen – Aktien anstelle von Barvergütungen ausgeben, spricht man von ihrem „soliden freien Cashflow“ oder „beeindruckenden bereinigten EBITDA-Margen“.

Wahrnehmung ist wirklich alles – und einige Unternehmen wissen eben, wie man die geschickt steuert.

2. Kommunikation mit den Aktionären

Würde jedes Unternehmen sich die Zeit nehmen, einen detaillierten jährlichen Brief an die Aktionäre zu schreiben, wie es Buffett tut, wären die Investoren viel besser dran, vermute ich. Eine Studie von Standard & Poor’s hat dies einmal, wenn auch indirekt, bestätigt: „Die Menge der Informationen, die Unternehmen in ihren Geschäftsberichten zur Verfügung stellen, korreliert mit dem Marktrisiko und den Bewertungen.“ Mit anderen Worten: Unternehmen, die detaillierte Angaben machten, wiesen weniger volatile Aktienkurse auf und wurden mit höheren Kennzahlen gehandelt als Unternehmen, die dies nicht taten.

Viele Unternehmen und ihre Führungskräfte schreiben Briefe, die auch dann lesenswert sind, wenn du nicht in die Aktie investierst. Markel, W.R. Berkley und JPMorgan, um nur einige zu nennen, haben fantastische Jahresbriefe, die jeder lesen sollte. Aber das ist der seltene Fall tatsächlich informativer Briefe. Die meisten lesen sich eher, als ob der CEO gerade Zahlen aus der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz mit ein wenig zusätzlichem Kontext wieder aufwärmen würde.

Obwohl ich nicht jeden Jahresbericht gelesen habe, der jemals von jedem börsennotierten Unternehmen veröffentlicht wurde, habe ich genug gelesen, um zu sagen, dass Berkshire Hathaway zu den Top 5 % gehören muss, wenn es um die Konsistenz der Offenlegung geht. Mach doch mal den Test und versuch, den Jahresbericht 1999 Seite für Seite mit dem Jahresbericht 2017 zu vergleichen. Du wirst feststellen, dass sich das Layout, die Tabellen, die Kennzahlen usw. kaum verändert haben, obwohl Berkshire heute um ein Vielfaches größer ist als damals.

3. Bereitschaft, kurzfristige Schmerzen für einen langfristigen Gewinn in Kauf zu nehmen

Der Fondsmanager Tom Russo spricht oft davon, dass die leistungsstärksten Unternehmen ein Merkmal gemeinsam haben, das er die „Fähigkeit zu leiden“ nennt – also die Fähigkeit, einen kurzfristigen Rückschlag für einen langfristigen Nutzen in Kauf zu nehmen. Viele von Berkshires größten Geschäftsentscheidungen, so hat Russo argumentiert, resultierten aus dieser Fähigkeit zu leiden.

Nehmen wir zum Beispiel GEICO, ein Unternehmen, das 1994 von Berkshire übernommen wurde. Anstatt GEICO sofort wegen seiner Ertragskraft auszurauben, investierte Berkshire mehr von seinen Gewinnen in die Werbung und machte es zum größten Käufer von TV-Werbung in den Vereinigten Staaten. Nicht viele Unternehmen können eine Milliardenübernahme realisieren und sie dann so steuern, dass die kurzfristigen Gewinne geschmälert werden. Aber das ist, was Berkshire tat, und es war eine kluge Sache, weil das Unternehmen infolge der Werbung astronomische Einnahmen realisierte, auch wenn das nicht sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung erkennbar war.

Manchmal ist der Zusammenhang zwischen Berkshires Fähigkeit zu leiden und seinen Gewinnen sogar noch deutlicher. In den 2000er-Jahren hat das Unternehmen einige Anleger über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren effektiv gegen Kursverluste an den Aktienmärkten versichert. Diese Investition produzierte wilde, milliardenschwere Schwankungen im Nettoeinkommen von Berkshire, aber Buffett war der Meinung, dass das Endergebnis beinahe sichere Gewinne sein würden. Tatsächlich stimmte Berkshire zu, die Gewinnvolatilität von jemand anderem durch seinen eigenen Gewinn und Verlust zu steuern, und verlangte mehr als 4 Milliarden US-Dollar im Voraus für diesen Service.

Verhaltensweisen, die den langfristigen Shareholder Value zugunsten des kurzfristigen Nutzens zerstören, sind weit verbreitet. Für eine Studie wurden mehr als 400 leitende Angestellte aus dem Finanzbereich befragt und sie kam zu dem Ergebnis, dass nur 59 % der Befragten ein Projekt übernehmen würden, das langfristig Wohlstand für ihre Aktionäre schafft, wenn das bedeuten würde, dass die vierteljährlichen Gewinnerwartungen um weniger als 6 % verfehlt werden!

Weißt du, Berkshire ist nicht perfekt. Kein Unternehmen ist das. Aber ich würde argumentieren, dass diese drei Sachen der Kern dessen sind, warum Berkshire den Reichtum seiner Investoren mit einer Geschwindigkeit vermehrt hat, die doppelt so groß war wie der Durchschnitt des Kapitalmarktes in den letzten 50 Jahren. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Markel.

Dieser Artikel wurde von Jordan Wathen auf Englisch verfasst und am 3.03.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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