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Die Virtuelle Realität wird jetzt ganz groß, wovon diese deutschen Unternehmen profitieren

Foto: Getty Images

Man kann heutzutage auf viele spannende Techniktrends setzen, von der Künstlichen Intelligenz über das Internet der Dinge bis hin zur Elektromobilität. Ein weiteres Thema, das jetzt ganz stark im Kommen ist, ist die Virtuelle und die Erweiterte Realität (kurz VR und AR). Die gibt es zwar schon seit Jahrzehnten, aber erst jetzt sind Technik und Inhalte soweit, dass der große Durchbruch am Massenmarkt erfolgen kann.

Geht es um börsennotierte Unternehmen, dann richtet sich der Blick meist nach Kalifornien oder Asien: Facebook (WKN:A1JWVX) und Samsung (WKN:881823) mit VR-Brillen, NVIDIA (WKN:918422) und AMD (WKN:863186) mit passenden Grafikchips sowie Activision Blizzard (WKN:A0Q4K4) mit 3D-Spielen.

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Aber auch in Deutschland und Europa hat sich ein aktives Ecosystem entwickelt, das innovative Bausteine und Lösungen hervorbringt. Ich habe mich mal umgeschaut.

Spezielle Lösungen für Profis

Zahlreiche Start-ups, davon eine Handvoll aus Deutschland, beschäftigen sich aktuell damit, VR einem größeren Publikum zugänglich zu machen. So werden beispielsweise ganze Messestände virtuell erlebbar, einem Privatpiloten werden nützliche Gelände- und Wetterinformationen eingeblendet oder im Maschinenbau können die Entwürfe der Konstrukteure live gemeinsam begangen werden, noch bevor ein teurer Prototyp angefertigt wird.

Auf ähnliche Weise will Nemetschek (WKN:645290) die Kommunikation zwischen Planern und Bauherren verbessern, wenn es um die Gestaltung von Immobilien-Projekten geht. Auch der Konkurrent Mensch und Maschine Software (WKN:658080) verfolgt Ideen in dieser Richtung.

Die Engineering-Sparte von Linde (WKN:648300) und MAN Diesel & Turbo haben Lösungen entworfen, um komplexe Anlagen bzw. ganze Schiffe virtuell zu begutachten. Bei thyssenkrupp (WKN:750000) wurde eine nützliche AR-App für den Aufzugsservice entwickelt und die Merck KGaA (WKN:659990) simuliert ein komplettes Life-Science-Labor.

Das alles hat Potenzial. Denn statt der extrem teuren Profitechnik, die früher fast nur Highend-Anwender wie Airbus (WKN:938914) genutzt haben, genügt heute in vielen Fällen günstige Consumer-Hardware, wie sie beispielsweise auch von Zeiss geliefert wird. Die Anwendungen werden immer vielfältiger und leistungsstärker und auch der eher konservative Mittelstand interessiert sich vermehrt für das Thema.

Integrierte Industrie-Lösungen

Ganz vorne dabei sind auch diejenigen Unternehmen, welche Entwickler- und Konstruktionssoftware anbieten. Dazu gehört beispielsweise die ursprünglich dänische Unity Technologies, welche im Spielebereich zu den Pionieren zählt. Für die allgemeine industrielle 3D-Planung sind hingegen Siemens (WKN:723610) und Dassault Systèmes (WKN:901295) das Maß der Dinge.

Der Vorteil der Münchener ist, dass sie auch die passende Automatisierungstechnik und die nahtlose Integration mit 3D-Druckern anbieten können. Der so genannte Digitale Zwilling wird sowohl intern immer intensiver genutzt als auch bei vielen Kunden. Außerdem investiert die Venture-Capital-Tochter Next47 bevorzugt in Start-ups mit VR-Affinität. Auch das wird dem Konzern helfen, seine Position im VR-Umfeld weiter zu stärken.

Gewichtige Treiber des Trends sind daneben Ingenieursdienstleister wie EDAG (WKN:A143NB) mit ihrer spezialisierten Tochter FEYNSINN und Bertrandt (WKN:523280). Dort wurde naturgemäß bereits eine Menge Know-how aufgebaut, das in der täglichen Projektarbeit auch den Kunden zugutekommt.

Entscheidende Hardware-Bausteine

Auch deutsche Chip-Hersteller wie Infineon (WKN:623100) und Dialog Semiconductor (WKN:927200) könnten von einem jetzt einsetzenden VR-Boom profitieren. Sie haben zwar keine teuren Grafikchips in petto, aber beispielsweise hochintegrierte Lösungen rund um das Power Management, die Gestenerkennung, die LED-Steuerung und die Bluetooth-Vernetzung. Daneben steuert die Osram (WKN:LED400)-Tochter Opto Semiconductors unter anderem spezielle Infrarot-LEDs bei, die zur Live-Erfassung der Blickrichtung genutzt werden können.

Für das Displaymaterialien-Geschäft von Merck ist dieser Trend hingegen zweischneidig. Sollten Konsumenten künftig auf Großbildschirme in ihren Wohnzimmern verzichten und stattdessen auf hochauflösende Minidisplays vor den Augen setzen, dann könnte das zu Absatzprobleme führen. Aber die Darmstädter antizipieren diese Entwicklung schon seit einiger Zeit und entwickeln Gegenstrategien. Es wird wohl zukünftig optimierte Materialien geben, die mit besonders hohen Margen vertrieben werden.

Ich bin bald dabei – und du?

Bisher habe ich mich nicht wirklich für VR/AR begeistern können. Mit Pokémon auf dem Minidisplay durch die Stadt zu jagen oder abgeschirmt von der Welt Actionspiele zocken, das brauche ich nicht unbedingt. Außerdem waren die Brillen lange Zeit nicht sonderlich ergonomisch und zudem teuer. Aber jetzt, wo die Inhalte immer besser werden und klasse Ausrüstung erschwinglich wird, da springe ich sicherlich schon bald auf den Zug auf.

Der Nachrichtenkanal CNN baut seit einiger Zeit eine VR-Sparte auf und wirbt jetzt offensiv für die dreidimensional erlebbaren Reportagen. Das ist doch etwas für einen News-Junkie wie mich – und für Unternehmen, welche die besten Bausteine, Inhalte und Lösungen rund um AR/VR liefern können, eröffnet sich aller Voraussicht nach ein Megageschäft. Analysten gehen davon aus, dass schon in wenigen Jahren insgesamt zig Milliarden Euro Umsatz weltweit damit gemacht werden. Gerade wenn es um professionelle Lösungen geht, haben deutsche und europäische Unternehmen gute Chancen, ein schönes Stück vom Kuchen abzubekommen.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Dialog Semiconductors. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Activision Blizzard, Facebook und Nvidia. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short März 2018 $200 Calls auf Facebook und Long März 2018 $170 Puts auf Facebook. The Motley Fool empfiehlt Dassault Systemes S.A. (ADR).



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