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Die 5 aufregendsten Tech-Beteiligungen von Siemens: Vor allem Nr. 4 hat Milliardenpotenzial

Elektrisch betriebenes Klein-Flugzeug von Siemens
www.siemens.com/presse

Während über die regelmäßigen Unternehmenskäufe und -verkäufe von Siemens (WKN:723610) meist groß berichtet wird, bleiben die vielen kleineren Beteiligungen, die heute immer häufiger über die Wagniskapital-Schiene namens Next47 laufen, eher im Hintergrund. Dabei finden sich dort einige aussichtsreiche Perlen, für die sich Anleger durchaus interessieren sollten. Hier sind fünf davon, die ich für besonders spannend halte.

Perle Nr. 1: Veo Robotics

Siemens baut im Gegensatz zum schwedisch-schweizerischen Konkurrenten ABB (WKN:919730) keine Industrieroboter. Vielmehr suchen die Münchener die Partnerschaft mit allen Herstellern. Bei Veo Robotics geht es darum, Roboter schlauer zu machen, indem ihnen das dreidimensionale Sehen beigebracht wird.

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Wenn es gelingt, in Echtzeit die Umgebung zu erfassen, dann können Mensch und Maschine viel enger zusammenarbeiten, eine strikte Trennung aus Sicherheitsgründen wäre nicht mehr notwendig. Dafür setzt Veo Robotics die Tiefenkameratechnik der Depthsensing Solutions von Sony (WKN:853687) ein (früher SoftKinetic), welche zum Beispiel auch bei den Gestenerkennungschips von Infineon (WKN:623100) zum Einsatz kommt. Sie ist wesentlich kostengünstiger als die für fortschrittliche automobile Assistenzsysteme vorgesehene Lidar-Technik.

Bisher sind kollaborative Roboter, wie sie etwa ABB im Angebot hat, auf nur eine vergleichsweise geringe Nutzlast ausgelegt. Mit der innovativen Lösung von Veo Robotics könnten auch die allerstärksten Arme inmitten von menschlichen Arbeitern ihr Werk verrichten.

Perle Nr. 2: EnOcean

EnOcean war eines der ersten Unternehmen, die sich auf die Stromgewinnung aus unkonventionellen Energiequellen fokussierten. Kleinverbraucher wie Schalter und Sensoren sollen so ohne Batterien dauerhaft arbeiten können. Wenn es um Lösungen rund um das Internet der Dinge geht, stellt dies eine sehr attraktive Option dar, zumal die Oberhachinger intensiv daran arbeiten, einen entsprechenden globalen Funkstandard zu etablieren.

Auf der aktuellen Messe „Strategies in Light 2018“ in Kalifornien werden neue Schalter und Steuerungen für LED-Lampen gezeigt. Auch Siemens selbst bietet ein wachsendes Produktportfolio mit dieser Technik an. Dank der Eigenversorgung und der integrierten Funktechnik ergibt sich nur ein minimaler Installationsaufwand. Die Vorteile liegen auf der Hand und es ist absehbar, dass zukünftig nicht nur viele Millionen Haushalte weltweit davon profitieren werden, sondern auch geschäftliche und industrielle Anwender.

Perle Nr. 3: Markforged

Ähnlich wie bei den Robotern setzt Siemens auch beim 3D-Druck auf die Zusammenarbeit mit vielen Herstellern. Das primäre Ziel ist auch hier, für die reibungslose Integration zu sorgen und intelligente System-Funktionalität bereitzustellen. Eigene Maschinen will man eigentlich nicht herstellen.

Allerdings haben die Produkte von Markforged offenbar dermaßen überzeugt, dass sich die Münchener nicht mehr mit einem Investment zurückhalten konnten. Gemeinsam mit Porsche und Microsoft Ventures ist Next47 im November mit einem zweistelligen Millionenbetrag eingestiegen, um das starke Wachstum zu finanzieren und das noch junge Unternehmen enger an sich zu binden.

Siemens erwartet, dass Kunden aus Branchen wie Automobil, Luftfahrt, Medizintechnik und Kraftwerke erheblich von den besonders leistungsfähigen Maschinen profitieren werden. In vielen Fällen können nicht nur erheblich Kosten und Zeit eingespart, sondern durch den optionalen Einsatz von carbonfaserverstärkten Kunststoffen besonders leichte und hochfeste Bauteile erzeugt werden. Dass der Maschinenbauer zusätzlich noch eine cloudbasierte Softwareplattform und schlaue laserbasierte Toleranzkontrolle bietet, ist sicherlich auch kein Nachteil.

Perle Nr. 4: ChargePoint

Das größte Hindernis für den endgültigen Durchbruch der Elektromobilität ist wohl weiterhin die ausreichende Verfügbarkeit von Ladestationen. So haben kürzlich zum Beispiel fünf Autobauer in Deutschland das Joint Venture IONITY gegründet, um gemeinsam ein Netzwerk „entlang der europäischen Hauptverkehrsachsen“ hochzuziehen.

Siemens fährt als Technologielieferant mehrgleisig: Ende 2017 ist sie beim Berliner Straßenlaternen-Startup Ubitricity eingestiegen und einige Monate früher wurden neuentwickelte eigene Schnellladesäulen vorgestellt (wohl weil man nicht mehr weiter zusehen wollte, wie ABB beispielsweise an die österreichische Ladenetz-Beteiligung SMATRICS liefert).

Die spannendste Initiative stellt für mich allerdings die Investition in ChargePoint dar. Siemens zählt bei den Amerikanern seit der letzten Finanzierungsrunde zu den wichtigsten Investoren. Das frische Geld wird für einen aggressiven Expansionskurs verwendet.

Zuletzt wurde bekannt, dass die kalifornische Regierung 1,25 Mrd. US-Dollar in die Hand nehmen will, um über die kommenden Jahre zig-Tausende Ladepunkte zu installieren. ChargePoint sieht sich in einer guten Ausgangsposition, um davon umfangreich zu profitieren. Zuvor wurde eine Partnerschaft zum beschleunigten Ausbau der Infrastruktur in Großbritannien gemeldet sowie neue verbesserte Cloud- und App-Lösungen vorgestellt, mit denen sich ChargePoint von der Konkurrenz abheben will.

Perle Nr. 5: Atom Power

Zum Schluss habe ich noch eine kleine aber feine Technologie entdeckt, die perfekt zu Siemens passt. Atom Power entwickelt neuartige Leitungsschutzschalter, die auf Festkörper-Technik basieren und damit ohne bewegliche Teile auskommen. So wird ein typischerweise mechanisches Bauteil plötzlich zu einer digitalen Komponente, die zentral überwacht werden kann. Sogar die Leistungsparameter lassen sich aus der Ferne an wechselnde Nutzungsbedingungen anpassen.

Jedes Gebäude weltweit braucht solche Schalter und wenn der neue Ansatz erst mal überall die Zulassung bekommt, dann eröffnen sich riesige Potenziale. Dass Bosch bereits zu den Erstkunden zählt, spricht für Atom Power und hat offenbar auch Siemens überzeugt. Anfang 2017 ist bekannt geworden, dass Next47 eingestiegen ist, um die Produktentwicklung und Zertifizierung zu beschleunigen.

Fazit

In der Vergangenheit hat Siemens nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen, was die Übernahmen und Beteiligungen angeht. Aber es führt kein Weg daran vorbei, regelmäßig neue Technologien in den Konzern zu schleusen, selbst wenn ab und zu eine Niete darunter ist.

So wie es aussieht, hat Siemens einige aussichtsreiche Pferde am Start, die auch umfassend von den Ressourcen und der Reichweite des Konzerns profitieren könnten. Besonders interessant finde ich aktuell ChargePoint und Markforged, die sich mit ihrer starken Technologieposition vom Wettbewerb abheben und unheimlich große Märkte ansprechen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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