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7 Fakten, die man als Investor über die Situation von eBay und PayPal wissen muss

eBays Sitz in Kalifornien. Quelle: eBay Press Kit.

eBay (WKN:916529) gab beim Ergebnisbericht für das vierte Quartal eine nette kleine Überraschung für Investoren bekannt. Nun, nett für eBay; nicht so nett für PayPal Holdings (WKN:A14R7U). Der Online-Marktplatz wird die Kontrolle über Zahlungen auf seiner Plattform zukünftig selber übernehmen – PayPal wird nicht länger die Zahlungen abwickeln.

Dies ist ein bedeutender Schritt für beide Unternehmen, da die beiden Unternehmen eine langjährige Beziehung pflegen. eBay hat bedeutenden Anteil am Zahlungsvolumens und an den Einnahmen von PayPal. Und: PayPal war bis 2015 eine Tochtergesellschaft von eBay und wurde dann ausgegliedert.

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Es gibt einige wichtige Dinge, die Investoren über die zukünftige Beziehung zwischen eBay und PayPal wissen sollten.

1 Bis 2020 wird nicht viel passieren

Es ist nicht so, dass man plötzlich bei einem Kauf über eBay nicht mehr in der Lage ist, PayPal zum Bezahlen zu verwenden. Die aktuelle Vereinbarung mit PayPal sieht vor, dass fast alle eBay-Mitglieder fast alle ihre Zahlungsvorgänge an PayPal senden müssen.

Für die nächsten anderthalb Jahre aber wird eBay in der Lage sein, 5 % der Zahlungen in zwei Ländern seiner Wahl abzuwickeln. Das steigt Mitte 2019 auf bis zu 10 % und dauert bis zum Ende der Vereinbarungen im Juli 2020. Dann erst wird eBay in der Lage sein, alle Zahlungen selbstständig abzuwickeln.

Allerdings erwartet eBay erheblich ansteigende Kosten, wenn man Transaktionen im eigenen Haus abwickelt anstatt PayPal zu verwenden. Und da man in der Verarbeitung noch immer begrenzt ist, werden diese Investitionen den Gewinn pro Aktie um 0,03 bis 0,05 Dollar im Jahr 2018 negativ beeinflussen, wie Finanzvorstand Scott Schenkel mitteilte.

2 PayPal wird auch noch lange nach Beendigung der Zahlungsabwicklung eine Zahlungsoption sein

eBay wechselt erst im Jahr 2020 die Dienstleister. Derzeit ist PayPal immer noch im Hintergrund tätig, um das Geld vom Konto des Benutzers auf das des Verkäufers zu transferieren, wenn ein Benutzer Kreditkarteninformationen direkt in eBay eingibt. Das ist das einzige, was sich im nächsten Jahrzehnt verändert.

Die beiden Unternehmen schlossen eine neue Vereinbarung, um PayPal als Zahlungsoption für weitere drei Jahre nach Ablauf der Betriebsvereinbarung auf der Plattform zu belassen – es geht damit also noch bis Juli 2023 weiter. Es besteht also kein Grund zur Sorge, dass die Option, bei eBay mit PayPal zu bezahlen, in absehbarer Zeit wegfallen könnte.

3 Das war die ganze Zeit der Plan

eBay und PayPal haben diese Betriebsvereinbarung im Rahmen des Ausgliederungsprozesses bereits im Jahr 2015 abgeschlossen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Ziel der Vereinbarung war es, für einen reibungslosen Übergang zu sorgen, da PayPal wieder ein unabhängiges Unternehmen wurde.

Das Management von PayPal hat immer gewusst, dass es höchst unwahrscheinlich ist, Zahlungen für eBay auch nach Ablauf der Verarbeitung weiterverarbeiten zu können. Zu diesem Zweck enthält die gesamte Guidance, einschließlich der Guidance für das Gesamtjahr 2018 und die mittelfristige Guidance, eben diese Annahme, dass das Unternehmen dieses Geschäft nicht weiter bedienen würde.

PayPal hat Investoren auf dieses Ereignis vorbereitet, ohne dass sie es überhaupt wissen. Jemand, der wirklich tief in die Verträge vorgedrungen ist, hat es vielleicht kommen sehen, aber es war für die meisten Investoren eine Überraschung. Das konnte man auch anhand der Veränderungen der Aktienkurse von eBay und PayPal nach der Verkündung ablesen.

4 Es ist eine 2-Milliarden-Dollar-Chance für eBay

Wenn eBay mit Hilfe des niederländischen Unternehmens Adyen den Übergang von PayPal vollzieht, um die Transaktionen selbst zu erledigen, rechnet das Unternehmen damit, dass es über die Zeit mehr als 2 Milliarden Dollar an Einnahmen erwirtschaften wird. Indem man den Mittelsmann außen vor lässt, nimmt eBay an, dass man die Gesamtgebühren senken kann, die die Verkäufer zahlen, während man mehr Geld für sich behält.

Die Realisierung dieser Umsatzmöglichkeit erfordert einige Investitionen seitens eBay sowie weitere betriebliche Aufwendungen. Als solches sagt das Management, dass Investoren etwa 500 Millionen Dollar an zusätzlichen Betriebserträgen erwarten sollten, sobald das Zahlungsvolumen zu Beginn des nächsten Jahrzehnts einen stabilen Zustand erreicht.

Es ist auch erwähnenswert, dass eBay erwartet, den Übergang nach dem Ende der Betriebsvereinbarung schnell abzuschließen, aber es würde keinen definitiven Zeitplan geben.

5 PayPal hält die Auswirkungen für “überschaubar”.

Wie bereits erwähnt, hat PayPal schon das Ende der Partnerschaft mit eBay in die Guidance mit eingerechnet.

Darüber hinaus macht eBay einen schrumpfender Teil des gesamten PayPal-Zahlungsvolumens aus. Im letzten Quartal machte eBay 13 % des Volumens aus. Das ist ein Rückgang gegenüber 16 % im letzten Jahr und 19 % im Vorjahr. Das Management wies darauf hin, dass eBay bei gleichbleibender Frequenz nur noch 4 % des Zahlungsvolumens und weniger als 10 % des Umsatzes auf seiner Plattform bis zum Ende der Vereinbarung ausmachen könnte.

Darüber hinaus erwartet PayPal, dass ein großer Prozentsatz seines Markengeschäfts bei eBay verbleibt – wo die Leute sich immer noch dafür entscheiden, mit PayPal zu bezahlen, anstatt ihre Kreditkarteninformationen an der Kasse einzugeben. Das Management sagt, dass dies ein viel profitableres Geschäft sei als die Abwicklung von Back-End-Zahlungen. Aufgrund der Erfahrungen, die PayPal in der Vergangenheit mit solchen Situationen gemacht hat, hat das Unternehmen 50 % der Transaktionen behalten können.

6 Neue Möglichkeiten für PayPal

Während eBay gezwungen war, PayPal fünf Jahre lang als Zahlungsabwickler zu verwenden, durfte im Gegenzug Paypal in diesem Zeitraum nicht als Dienstleister für die direkten Konkurrenten von eBay fungieren.

Mit dem Ende der Vereinbarungen öffnet sich für PayPal die Tür, um Zahlungen für einige der größten Händler der Welt abzuwickeln, von denen einige laut Management bereits Interesse an einer Zusammenarbeit mit PayPal bekundet haben.

7 Der Markt spielte verrückt

Die eBay-Aktien stiegen um fast 14 % und PayPal um über 8 % am Tag nach den Nachrichten. Beide scheinen Überreaktionen auf die Realitäten der Situation zu sein.

eBay hat noch viel Arbeit zu tun, um diese 2 Milliarden Dollar Umsatzchance Wirklichkeit werden zu lassen.

Während das Auslaufen der Vereinbarung schon eine Herausforderung für PayPal darstellt, hat das Unternehmen unglaubliche Stärke bewiesen, indem es sein Geschäft außerhalb von eBay ausweiten konnte. Man ist weiterhin auf dem besten Weg, seine mittelfristige Prognose von 15 % Umsatzwachstum und einem Wachstum des gesamten Zahlungsvolumens im mittleren 20 %-Bereich zu erfüllen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von eBay und PayPal Holdings.

Dieser Artikel von Adam Levy erschien am 6.2.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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