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Bosch zweifelt an Batterieplänen – Deutschland könnte zum Elektroverlierer werden

bunte Rundzellen
Foto: Getty Images

Bosch gilt als größter Automobilzulieferer der Welt. Wäre das Unternehmen an der Börse notiert, würde es zu den DAX-Schwergewichten zählen.

Deshalb ist es für die deutsche Automobilindustrie von großer Bedeutung, welche strategischen Investitionen Bosch tätigt und welche Kapazitäten damit aufgebaut werden. Im letzten Jahr hat Bosch intern und auch öffentlich darüber nachgedacht, gigantische Summen in eine heimische Batterieproduktion zu investieren. Nun hat man wieder Zweifel an einem solchen Großprojekt.

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Das heißt, dass es immer noch nicht danach aussieht, dass Deutschland relevante Kapazitäten für den Kern der Elektroautoherstellung aufbauen wird. Das könnte langfristig fatal sein.

Bosch hat erneute Zweifel

Eigentlich wollte Bosch die Entscheidung, ob das Unternehmen eine eigene Batterieproduktion im großen Stil aufbaut, schon im letzten Jahr treffen, aber die Stuttgarter wollten sich aufgrund der damit verbundenen gigantischen Investitionen noch mehr Zeit lassen.

In einem aktuellen Interview äußerte sich Bosch-Chef Volkmar Denner nun erneut zu den Batterie-Plänen, und klingt nun nicht überzeugt. Er sieht die Hürden als zu groß an. Falls wie von Bosch erwartet der jährliche Batteriebedarf im Jahr 2030 auf 1.000 Gigawattstunden steigt, müsste Bosch davon einen Marktanteil von 20 % haben, also eine jährliche Produktion in Höhe von 200 Gigawattstunden, um wettbewerbsfähig zu sein. Für solche Produktionskapazitäten müssten 20 Milliarden Euro investiert werden. Zum Vergleich: Die Gigafactory von Tesla (WKN:A1CX3T) ist auf eine jährliche Produktionskapazität in Höhe von 35 Gigawattstunden ausgelegt.

Denner sieht eine solch gigantische Investition schlichtweg als zu riskant an. Bei der Batterieherstellung wird es einen langanhaltenden Preiskampf mit den führenden asiatischen Herstellern geben, den Denner lieber vermeiden will. Das heißt hohe Margen sind nur schwer erreichbar, und die große Investition könnte sich schnell als wenig oder nicht rentabel herausstellen. Stattdessen könnte Bosch einfach mit zugekauften Zellen produzieren, was viel weniger kapitalintensiv wäre.

Was die Aussichten auf eine gigantische Bosch-Batteriefabrik darüber hinaus senkt, ist, dass noch nicht sicher ist, welche Batterietechnologie sich durchsetzen wird, da bereits jetzt – wenn auch oft nur im Detail – unterschiedliche Technologien verbreitet sind, und auch zukünftige Innovationen noch nicht absehbar sind. Es besteht also das Risiko, auf eine falsche Batterietechnologie oder Fertigungstechnik zu setzen.

Es klingt also aktuell danach, dass Bosch sich gegen eine massive eigene Batterieproduktion entscheiden wird. Laut Denner wird eine Entscheidung innerhalb einiger Wochen mitgeteilt werden.

Der Kern der Elektrorevolution wird der ausländischen Konkurrenz überlassen

Die großen deutschen Automobilhersteller BMW (WKN:519000), Daimler (WKN:710000) und VW (WKN:766400) haben große Elektroambitionen angekündigt, aber glaubhafte Pläne für eine eigene Batterieproduktion in relevanter Größenordnung gibt es noch keine. Die Neugründung TerraE hat zwar große Ankündigungen gemacht, will sich aber mit dem Ausbau von einer 34 Gigawattstunden-Kapazität ein Jahrzehnt lang Zeit lassen.

Bosch könnte den Kern der Wertschöpfung von Elektroautos zu großen Teilen in die deutsche Industrie verlagern. Damit wären wahrscheinlich bessere Lieferketten und weitere Synergien verbunden. Stattdessen wird wahrscheinlich ein zentrales Element der Elektrorevolution dem Ausland überlassen. Das könnte die Dynamik der deutschen Elektropläne durchaus verringern.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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