Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

3 Gründe, warum Ripple-Investoren sehr beunruhigt sein sollten

Foto: Getty Images.

Die Investoren wissen, dass die Börse der größte Schöpfer von langfristigem Wohlstand ist. Das änderte sich jedoch im Jahr 2017, als die Kryptowährungen die Anleger zu dem führten, was man wohl als das renditestärkste Jahr für eine Anlageklasse bezeichnen könnte. Nachdem das Jahr mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 17,7 Milliarden US-Dollar begonnen hatte, schlossen Kryptowährungen das Jahr mit einem Gesamtwert von 613 Milliarden US-Dollar ab. Das ist eine Wertsteigerung von mehr als 3.300 %.

Bitcoin und Blockchain heizen die Kryptowährungs-Rallye an

Bitcoin wird oft die Führungsrolle dieser Rallye zugeschrieben, was durchaus Sinn macht. Es wurde die erste handelbare Kryptowährung der Welt, die bei Händlern weltweit am meisten akzeptierte virtuelle Münze und ist dafür verantwortlich, die Blockchain-Technologie ins Rampenlicht zu rücken. Die Blockchain ist der digitale, verteilte und dezentrale Speicher, der alle Transaktionen erfasst, ohne dass ein Finanzintermediär benötigt wird.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Abgesehen von Bitcoin selbst ist die Blockchain der Hauptgrund dafür, dass die Kryptowährungen weiter an Fahrt aufnehmen. Die Entwicklung der Blockchain geht auf die Idee zurück, dass das gegenwärtige Bankensystem Schwachstellen aufweist, die behoben werden müssen. Zu diesen Mängeln gehören hohe Transaktionsgebühren, die dadurch entstehen, dass Banken während der Transaktion als Dritte auftreten, sowie langsame Bearbeitungszeiten, insbesondere bei grenzüberschreitenden Transaktionen, die manchmal zu Wartezeiten von bis zu fünf Tagen führen können.

Die Blockchain weist drei spezifische Vorteile auf. Erstens haben wir eine Dezentralisierung, die sicherstellt, dass kein Cyberkrimineller Zugang zu Informationen erhält, die ein Netzwerk lahmlegen könnten. Mit Daten, die auf Festplatten und Servern auf der ganzen Welt gespeichert sind, gilt die Blockchain als besonders sicher.

Zweitens macht die Blockchain Finanzinstitute als Mittelsmänner überflüssig. Damit sollten die Gebühren selbst fallen. Das bedeutet entweder niedrigere Kosten für die Verbraucher oder zumindest bessere Margen für die Unternehmen.

Schließlich und endlich kann die Blockchain die Verarbeitungszeiten von Transaktionen drastisch verkürzen. Da die Prüfung und Validierung von Transaktionen 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche stattfindet, ist es möglich, dass Transaktionen, die Tage in Anspruch genommen haben, in wenigen Sekunden abgewickelt werden können. Es könnte die Finanzdienstleistungsbranche verändern und gleichzeitig durch Netzwerk- und Supply-Chain-Management einen Mehrwert für Einzelhändler, Technologieunternehmen und die Energiewirtschaft schaffen.

Ripple stürmt auf die Bühne

Das hat sich für die Kryptowährungen wirklich bezahlt gemacht. Insbesondere Ripple tauchte aus dem Schatten von Bitcoin auf und explodierte in einer Zeitspanne von 53 Wochen um fast 50.000 %. Für Ripples Senkrechtstart war fast vollständig die Blockchain verantwortlich.

Ripples Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit mit großen Finanzinstituten und der Ablösung bestehender Zahlungsnetzwerke. Im Juni 2016 kündigte man an, dass sieben globale Banken Ripples Blockchain in unterschiedlichen Kapazitäten testen würden, aber Ripple startete erst richtig, als man Mitte November 2017 mit American Express (WKN:850226) und Banco Santander (WKN:858872) in einem echten grenzüberschreitenden Projekt zusammenarbeitete. Diese Partnerschaft ermöglicht es American-Express-Anwendern, Nicht-Kartenzahlungen an britische Santander-Konten über AmEx’ FX International Payment Network zu senden und diese Transaktionen über Ripples Blockchain abzuwickeln. Es wird vermutet, dass dies zu einer sofortigen Verarbeitung von Transaktionen führen könnte.

Ripple gewann Anfang des Monats noch mehr Schwung durch die Ankündigung einer Partnerschaft mit dem Geldtransferdienst MoneyGram International (WKN:A1JNTV). Dieser Deal wird sich mehr auf Ripples Münze XRP konzentrieren, um grenzüberschreitende Zahlungen zu beschleunigen. Die Idee dabei ist, dass eine einheimische Währung wie der Dollar schnell in XRP konvertiert werden könnte, um dann schnell in die Währung des Ziellandes außerhalb der Vereinigten Staaten konvertiert zu werden.

Die Partnerschaft mit MoneyGram ist auch deshalb spannend, weil die Transaktionskosten von Ripple nur einen Bruchteil eines Cent betragen, verglichen mit Bitcoin, die bis zu 30 US-Dollar betragen können.

Ripples Investoren müssen sich eine Menge Sorgen machen

Doch trotz dieser Wachstumstreiber haben die Investoren von Ripple noch viel zu befürchten. Hier sind drei Hauptanliegen — in keiner bestimmten Reihenfolge.

1. Großbanken entwickeln ihre eigene Blockchain

Eine der größten Sorgen für alle Kryptowährungen ist die relativ niedrige Eintrittsbarriere. Es braucht nur Zeit, Geld und ein Team, das weiß, wie man Computercode schreibt.

Aber Ripple könnte eine noch größere Sorge haben, als nur auf andere Kryptowährungen zurück zu schauen. Trotz der Fokussierung auf globale Finanzinstitute zählen die Banken nicht unbedingt auf Ripples Blockchain. Im August 2017 gaben sechs globale Banken — Barclays, Credit Suisse, Canadian Imperial Bank of Commerce, HSBC, Mitsubishi UFJ Financial Group und State Street — bekannt, dass sie zusammenarbeiten, um eine “Utility Settlement Coin” zu schaffen, die auf der eigenen Blockchain basiert, die sie entwickeln. Laut Hyder Jaffrey, Head of Strategic Investment and Fintech Innovation bei UBS, wird dieses Blockchain-Projekt Ende 2018 langsam in Betrieb gehen.

Die zwei Sachen, die die Investoren hier verstehen müssen, sind, dass (1) diese Banken deutlich mehr Geld als Ripple haben, und (2) es viel einfacher ist, Banken zu veranlassen, ihre selbstentwickelte Blockchain als eine externe, wie z. B. Ripples Blockchain, zu testen.

Kurz gesagt könnte es schwieriger sein, als Ripples Entwicklerteam es sich vorstellt, mit den eigenen Blockchains der Banken zu konkurrieren.

2. Die Bewertung von Ripple ist fragwürdig, da nur zwei reale Tests vorliegen

Zweitens sollten die Investoren von Ripple ernsthaft über die Marktkapitalisierung der XRP-Münze besorgt sein, die am 21. Januar bei etwa 55 Milliarden US-Dollar lag. Das ist ein wirklich hoher Preis für eine Blockchain, die sich derzeit in nur zwei realen Tests befindet und noch nicht in größeren Projekten eingeführt wurde. Es ist auch eine Technologie, die sich effektiv nur in die Finanzdienstleistungsbranche einordnet.

Im Vergleich dazu hat Ethereum, das Ripple während seines unglaublichen Laufs zu Beginn des Jahres kurzzeitig in der Marktkapitalisierung übertroffen hat, 200 Organisationen rund um den Globus, die eine Version seiner Blockchain-Technologie testen. Bei der Enterprise Ethereum Alliance geht es darum, Finanzinstitute, Technologieunternehmen, Energieunternehmen und sogar Regierungsorganisationen zu gewinnen und die anpassbaren Blockchain- und intelligenten Vertragsprotokolle von Ethereum in gewisser Weise zu testen. Ethereum hat bewiesen, dass es in der Lage ist, seine Blockchain weitaus besser zu skalieren als Ripple, und es hat das Potenzial, die Grenzen der Finanzindustrie zu erweitern.

Darüber hinaus wird Ripple die Einwände der Finanzinstitute überwinden müssen. Die Blockchain funktioniert nicht immer gut mit der vorhandenen Netzwerkinfrastruktur, was einen zeitaufwändigen und kostspieligen Tausch bedeuten könnte, sollten Banken die Lösung von Ripple wollen.

3. Die Blockchain von Ripple ist vielleicht nicht besser

Ein weiterer Grund zur Sorge ist, dass das angeblich überlegene Netzwerk von Ripple nicht lange an der Spitze der Nahrungskette verbleiben kann.

Laut einer Analyse von HowMuch.net ist das Netzwerk von Ripple in der Lage, bis zu 1.500 Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten, was mehr als 200-mal höher ist als Bitcoin. Ebenso betragen die Transaktionsgebühren nur einen Bruchteil eines Cent. Das arbeitet derzeit zu Ripples Gunsten, aber ich bin mir nicht sicher, ob es von Dauer sein wird.

Obwohl nicht alle Blockchains wie die von Ripple speziell auf die Finanzdienstleistungsbranche ausgerichtet sind, gibt es mittlerweile etliche, die völlig frei von Transaktionsgebühren konzipiert sind. Auch wenn die Gebühren von Ripple vernachlässigbar gering sind, sind “keine Gebühren” dennoch weniger.

Darüber hinaus gibt es Kryptowährungen, die Transaktionen noch schneller verarbeiten als Ripple. RaiBlocks, eine Kryptowährung mit niedriger Latenz, die eine andere Architektur verwendet, hat ihr eigenes Netzwerk getestet und konnte mit 7.000 Transaktionen pro Sekunde arbeiten. Auch bei RaiBlocks fallen keine Transaktionsgebühren an, denn nach eigener Aussage kostet das alles so gut wie nichts. Das Block-Gitter-Design von RaiBlocks sorgt zudem für eine reibungslose Skalierbarkeit.

Obwohl der Versuch, Ripple und RaiBlocks zu vergleichen, dem Vergleich zweier Früchte aus verschiedenen Teilen der Welt gleicht, soll hier darauf hingewiesen werden, dass die Zugangsbarriere zwischen den Kryptowährungen es ermöglichen könnte, dass jederzeit ein überlegenes Netzwerk entsteht. Es gibt so gut wie keinen Schutz, der Ripple einen Platz als bevorzugte Blockchain unter den Finanzinstituten garantiert.

Caveat emptor, Ripple-Investoren.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool empfiehlt American Express.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 25.01.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...