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Absturz von Bitcoin, Ether, Ripple, IOTA und Cardano: Jetzt rein in die Blockchain oder alles verkaufen?

Blockchain
Foto: Getty Images

Die alles entscheidende Frage ist doch, ob einer Kryptowährung bzw. der dahinter stehenden Blockchain-Technologie ein echter Wert beigemessen werden kann. Wenn man sich historische Beispiele aus anderen Bereichen ansieht und auch heute existierende Werte betrachtet, so kann man eigentlich nur zu einem Schluss kommen.

Warum jetzt der Einbruch?

Der Bitcoin hatte sich mit dem kurzzeitigen Fall unter die 10.000 US-Dollar-Marke halbiert, und anderen Kryptowährungen erging es zumeist ähnlich. Die dafür verantwortliche Verkaufswelle wurde durch mehrere beunruhigende Nachrichten aus Asien ausgelöst.

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So erwägt Südkorea die Schließung sämtlicher lokaler Handelsplattformen für virtuelle Währungen. Vorausgegangen waren Berichte, wonach Südkorea den Handel mit Kryptowährungen verbieten könnte. Dazu muss man wissen, dass Südkorea eine der Hochburgen des Handels mit Bitcoin ist.

Die andere Hochburg China hat bereits Schritte gegen Digitalwährungen ergriffen und denkt über noch schärfere Gesetze nach. Erwägt wird ein Verbot von Online-Diensten und Smartphone-Apps, über die auf ausländische Handelsplattformen zugegriffen werden kann.

Was lernen wir daraus? Meiner Meinung nach sind vielleicht alle reinen Spekulanten jetzt raus aus dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen, während diejenigen, die daran glauben, gelassen abwarten. Letztlich kann ein Verbot von Kryptowährungen in China oder Südkorea dieser Technologie aufgrund ihrer Dezentralisierung zwar schaden, sie aber nicht eliminieren.

Bewertungen

Wie soll man die Kryptowährungen samt Blockchain eingentlich bewerten? Hier vier Beispiele zum Nachdenken:

  1. In der Anfangszeit des Geldes bestanden die Münzen noch aus Edelmetall. China war das erste Land, das Geld auf Papier gedruckt in den Umlauf gebracht hatte. Als die Münzen knapp wurden, wurde in der westchinesischen Stadt Chengdu im Jahr 1024 Papiergeld eingesetzt, um einen Krieg zu finanzieren. Hat solch ein Papierschein einen wahren Wert?
  2. Facebook (WKN:A1JWVX) ist ein soziales Netzwerk mit einer Plattform, auf dem sich Freunde treffen. Dem konnte man anfangs nur schwer einen Wert zumessen, denn was bringt das? Zunächst hatte man nur steigende Nutzerzahlen ähnlich wie beim Bitcoin zu bieten. Wie bewertete man das Facebook-Startup damals?
  3. Gold ist ein Edelmetall, das außer für Schmuck auch industriell genutzt wird. Platin ist als Übergangsmetall deutlich teurer, da es seltener vorkommt. Je rarer etwas ist, desto mehr Wert messen wir ihm oft bei. Macht das Sinn?
  4. Aktienkurse richten sich rein nach Angebot und Nachfrage. Warum wird die Aktie eines Premiumherstellers wie Daimler (WKN:710000) mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8 bewertet, während das Biotech-Unternehmen Incyte (WKN:896133) mit einem KGV von über 100 bewertet wird?

Für mich ergeben sich aus diesen Beispielen folgende Schlüsse: Schon für Aristoteles war Maßstab des Tauschwerts das Bedürfnis. Wenn also niemand meine getragenen Schuhe kaufen möchte, dann sind sie auch nichts wert (allenfalls für mich noch aus sentimentalen Gründen).

Vertrauen in einen Wert ist ebenfalls obligatorisch, denn wenn ich nicht vertraue, kaufe ich nicht. Ein Auto, das bekanntermaßen die Pannenstatistik anführt, wird weniger gekauft. Aktien eines Unternehmens, das ständig falsche Prognosen abgibt, werden weniger gekauft.

Als drittes noch ist Fantasie extrem wichtig, d. h. was traue ich einem Aktienunternehmen bezüglich zukünftigen Wachstums zu? Traue ich Gold und anderen Edelmetallen eine rosige Zukunft zu?

Wie sieht es dann mit Bedürfnis, Vertrauen und Fantasie bei Kryptowährungen und Blockchain aus?

Grundlegende Gedanken

Ein Zahlungsmittel ist eben nur dann ein Zahlungsmittel, wenn man damit auch etwas bezahlen kann. Doch Kryptowährungen sind bisher nur in sehr beschränktem Umfang dazu fähig und dann oft genug in illegalen Geschäften, die nicht gerade vertrauenserweckend sind. Und Vertrauen ist ohne Frage die Grundvoraussetzung jeder funktionierenden Währung.

Das gilt nicht nur für Kryptowährungen und deckungslose Papierwährungen (Fiatgeld), sondern auch für scheinbar fundamental gesicherte Zahlungsmittel wie Gold. Nur wenn Gold ein Wert beigemessen wird, kann es als Zahlungsmittel dienen.

In der FAZ las ich kürzlich den Kommentar: „Tatsächlich handelt es sich bei Bitcoin und anderen gleichsam um eine begrenzt nutzbare Fremdwährung, vergleichbar etwa mit einer frei konvertiblen Währung eines kleinen Landes, die aber international als Zahlungsmittel nicht wirklich anerkannt ist. Auch hier wären wohl ähnliche Kursphänomene zu beobachten – wobei im Unterschied zu Digitalwährungen dahinter noch ein Staat und die Wirtschaftskraft eines Landes stünden.“

Recht hat er, doch befinden wir uns doch erst am Anfang der Entwicklung. Das frühe Facebook war auch nur eine Garagenfirma mit einer Vision, aber ohne echtes Geschäftsmodell.

Und wenn wir nun auf die drei wesentlichen Punkte Bedürfnis, Vertrauen und Fantasie zurückkommen, bin ich beim Thema Kryptowährungen optimistisch:

  1. Trotz Negativmeldungen erholen sich Bitcoin und Co. immer wieder recht schnell, d. h. ein Bedürfnis ist da.
  2. Das Vertrauen wird immer wieder mal etwas erschüttert, doch bisher war das Comeback umso erstaunlicher, denn wo standen wir Anfang letzten Jahres?
  3. Die Fantasie, insbesondere in die Blockchain, ist schon dadurch gegeben, dass es erste echte Anwendungen gibt und Visionen für weitere zuhauf vorhanden sind.

Fazit

Es gibt mehrere Faktoren, die den Wert einer Kryptowährung oder Blockchain bestimmen können. Hinter den meisten dieser Währungen steht ein Netzwerkmodell. Je mehr Menschen sich an diesem Netzwerk beteiligen, desto größer dürfte dessen Wert sein.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Wertermittlung sind kommerzielle Anwendungen, bei denen große Unternehmen die Kryptowährungen bzw. Blockchain in ihren Prozessen einsetzen. Hier erleben wir gerade eine sehr explosive Phase in der Finanzwelt und beim Internet der Dinge zur Implementation dieser neuen Technologien.

Zudem scheint es einen Hunger der Nutzer nach einer dezentralen Währung und mehr Freiheit innerhalb unserer regulierten Finanzsysteme zu geben, der die wichtigen Kryptowährungen vermutlich am Leben erhalten wird.

Sehen wir nur mal das Beispiel Tesla (WKN:A1CX3T), bei dem die Fangemeinde aus mir nicht ersichtlichen Gründen den Aktienkurs irrsinnig hoch hält, obwohl das Unternehmen nur Geld verbrennt und keine Alleinstellungsmerkmale mehr hat.

Es gibt also für die Blockchain eine Vision, echte Anwendungen mit Vorteilen wie Zeit- und Geldersparnis, mehr Transparenz und Sicherheit, mehr Komfort etc., so dass sich mir nur die Frage stellt: Welche Kryptowährungen und welche Blockchains werden sich durchsetzen?

Wird eine Kryptowährung eines Tages gar zur Weltwährung aufsteigen? Das wäre eine Währung ohne Grenzen und ohne lästiges Umtauschen.

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Stefan Graupner ist in IOTA investiert. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook und Tesla. The Motley Fool empfiehlt Daimler.



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