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Elektrooffensiven sind laut Studie nur Lippenbekenntnisse

Parkende Autos
Foto: Getty Images

Die eigene Erinnerung kann einen gerne täuschen. Na ja, zumindest erinnere ich mich daran, dass ich die groß angekündigten Elektrooffensiven der großen deutschen Hersteller zwar faktisch ziemlich beeindruckend, aber irgendwie ein bisschen unaufrichtig fand. Zu schnell haben VW (WKN:766400), BMW (WKN:519000) und Daimler (WKN:710000) eine komplette Kehrtwende gemacht, und zu einfach ließen sie in ihren neuen Elektroplänen die Umsetzung aussehen.

Falls ich mich richtig erinnere, bestätigt mich nun eine neue Studie, welche die großen Elektrooffensiven als Lippenbekenntnisse entlarvt. Die deutschen Autohersteller könnten den Anschluss verlieren.

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Die neue Studie lässt wenig Zweifel

Die Unternehmensberatung KPMG hat kürzlich in einer anonymen Umfrage 907 Unternehmenslenker zu ihren Zukunftseinschätzungen für die Elektromobilität befragt. Bei all den großen Elektroankündigungen könnte man meinen, dass die Manager ihren eigenen Worten auch glauben, das ist aber anscheinend keineswegs der Fall.

Ganze 54 % der Befragten sind der Ansicht, dass batteriebetriebene Elektroautos scheitern werden, 31 % teilen diese Ansicht nicht, wohingegen die restlichen 15 % unentschieden sind. Es scheint die Skepsis vor allem in den Chefetagen besonders hoch zu sein. Unternehmenschefs und Vorsitzende eines Aufsichtsrats sind zu 72 % vom Scheitern überzeugt. Chefs von besonders großen Unternehmen (groß wird definiert als ein Jahresumsatz von über zehn Milliarden US-Dollar), sind noch einmal skeptischer und prognostizieren zu 83 % ein Scheitern von Elektroautos.

In der Kategorie der Unternehmenschefs und Vorsitzenden eines Aufsichtsrats waren auch zwei Deutsche vertreten, die sich beide einig sind, dass Elektroautos keine Zukunft haben. Es wurde immer wieder auf die Ladeinfrastruktur als die größte Sorge verwiesen.

Eine Erklärung für die Halbherzigkeit

Wenn diese Studie ein akkurater Spiegel der Denke in den deutschen Chefetagen ist, würde das erklären, wieso viele der Elektrostrategien bei näherem Hinsehen absolut halbherzig wirken.

Kann beispielsweise VW wirklich erwarten, dass Kunden dem Unternehmen den e-Golf aus den Händen reißen? Das Auto ist uninspiriert, kostet mindestens 35.900 Euro und kann selbst im besten Fall (der sowieso nicht erreicht wird) nur eine mäßige Reichweite vorweisen.

Ebenso hat Opels erster Stromer komplett enttäuscht. Eigentlich wäre die Nachfrage da gewesen, schließlich verspricht der Ampera-e tatsächlich mal eine alltagstaugliche Reichweite, auch wenn die offiziellen 520 Kilometer wohl so gut wie nie erreicht werden.

Die Markteinführung war aber ein mittleres Desaster. Die Verfügbarkeit wurde nie richtig kommuniziert und viele Kunden sind schon ewig auf der Warteliste. Jetzt scheinen langsam relevante Stückzahlen produziert zu werden, und Opel hat, ohne wirkliche Vorankündigung, den Preis erhöht, anscheinend auch für Kunden, die vorbestellt haben. Satte 42.990 Euro kostet jetzt die Basisversion.

Falls dann deutsche Hersteller auch mal gefragte Modelle in der Produktpalette haben und diese auch in größeren Stückzahlen herstellen, werden sie natürlich reichlich Batterien brauchen. Dabei soll die groß angekündigte deutsche Neugründung TerraE helfen, die immerhin eine jährliche Produktionskapazität von 34 Gigawattstunden plant, was fast der Kapazität von Teslas (WKN:A1CX3T) Gigafactory entspricht.

Bloß wenn man das geplante Datum dieser Kapazität sieht, reibt man sich die Augen. Erst 2028 will man die eigene Produktionskapazität auf 34 Gigawattstunden ausgebaut haben.

Es lassen sich also durchaus Indizien dafür finden, dass die deutsche Autobranche noch sehr zaghaft an das Thema Elektromobilität herangeht, vermutlich weil sie gar nicht wirklich an eine mögliche Elektrorevolution glaubt. Wenn aber das Elektroauto tatsächlich die Zukunft ist, dann ist das Risiko groß, dass die deutschen Hersteller abgehängt werden.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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