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Meine 3 schlechtesten Aktien im Jahr 2017: ProSiebenSat.1 Media, A.S. Création und General Electric

Schokierter Mann vor rotem Chart
Foto: Getty Images

Vor Weihnachten habe ich dir meine drei besten Aktien aus dem Jahr 2017 vorgestellt. In diesem Artikel sind nun die drei Titel mit der schlechtesten Performance an der Reihe. Denn auch wenn es schmerzt: Eine Analyse ist gerade für schlecht laufende Aktien wichtig.

Zum einen muss man entscheiden, ob man die abgestürzte Aktie nun verkaufen, halten oder vielleicht sogar nachkaufen soll. Zum anderen kann man aus Fehlinvestitionen zumindest etwas für zukünftige Aktienkäufe lernen.

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Deshalb möchte ich dir nun meine drei Sturzpiloten aus dem Jahr 2017, die ProSiebenSat.1 Media SE (WKN:PSM777), AS Création (WKN:A1TNNN) und General Electric (WKN:851144), vorstellen (Stand: 18.12.2017).

Platz 3: ProSiebenSat.1 Media SE (-20,3 %)

2016 war bereits ein Horror-Jahr für die Aktionäre der ProSiebenSat.1 Media SE, 2017 wurde leider sogar noch schlechter. Zwischenzeitlich notierte die ProSieben-Aktie 50 % unter ihrem Allzeithoch aus dem Jahr 2015. Grund hierfür war hauptsächlich der schwächelnde TV-Werbemarkt.

Diese Entwicklung ist wenig erfreulich für ein Unternehmen, dass einen Großteil seiner Gewinne mit Fernsehwerbung erzielt. Aber seien wir ehrlich: Angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch Netflix, Amazon und Co. kam sie nicht wirklich überraschend. Trotzdem glaube ich an den zukünftigen Erfolg von ProSieben.

Denn neben dem Fernsehgeschäft sind die Münchener auch im E-Commerce-Bereich hervorragend aufgestellt. ElitePartner, preis24.de oder Verivox sind nur drei der bekannten Seiten, die zum ProSieben-Imperium gehören. Sicher hast auch du schon einmal von ihnen gehört. Aber warum ist das so?

Ganz einfach, ProSieben nutzt die Reichweite seiner Fernsehsender, um gezielt seine E-Commerce-Beteiligungen zu bewerben. Ein wunderbarer Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Onlineshops! Und auch wenn der TV-Werbemarkt derzeit schwächelt, glaube ich nicht, dass das Fernsehen wie wir es heute kennen, von heute auf morgen von der Bildfläche verschwinden wird.

Der Wettbewerbsvorteil Werbung wird meiner Meinung nach also noch ein paar Jahre zur Geltung kommen. An meiner Entscheidungsgrundlage, die mich zum Kauf der ProSieben-Aktie bewegt hat, hat sich also trotz Kurssturz nichts Fundamentales geändert. Folgerichtig halte ich an meinem Investment in die ProSieben-Aktie auch im Jahr 2018 fest.

Platz 2: A.S. Création (-31,3 %)

Auf Platz 2 landete die Aktie von A.S. Création. Das in Wiehl-Bornig ansässige Unternehmen ist eines von Europas führenden Tapetenherstellern. Der Grund für den Kurseinbruch ist schnell gefunden: Die Umsätze entwickeln sich seit 2013 negativ. So dürfte auch im Gesamtjahr 2017 wieder ein Umsatzrückgang vermeldet werden. Aber was ist falsch gelaufen?

Nun, letztendlich werden schlichtweg weniger Tapeten verkauft als vor ein paar Jahren. Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Und genau das war mein Fehler. Ich habe letztendlich in eine Branche investiert, die ich nicht verstehe. Es lässt sich für mich nicht prognostizieren, ob in fünf Jahren mehr oder weniger Tapeten verkauft werden als heute.

Da die Aktie einer meiner ersten Aktienkäufe war, stemple ich die A.S. Création-Aktie als Jugendsünde ab und werde sie 2018 verkaufen. Eigentlich hätte ich sie schon lange verkauft, aus steuerlichen Gründe macht es für mich aber mehr Sinn, sie erst 2018 abzustoßen.

Platz 1: General Electric (-49,4 %)

Mit großem Abstand belegt die Aktie von General Electric den ersten Platz in meinem persönlichen Ranking der schlechtesten Aktien 2017. Der Kurs gab um fast 50 % nach, das tut natürlich weh. Auf der anderen Seite könnte ein derart massiver Kursturz natürlich eine günstige Kaufgelegenheit darstellen. Lass uns daher einmal prüfen, was bei GE 2017 schief gelaufen ist.

Beim Blick auf die Q3-Zahlen wird klar, dass vor allem die einbrechenden Gewinne im Öl- und Gasgeschäft und in der Energiesparte (Power) für die schlechte Entwicklung verantwortlich sind, tragen gerade diese beiden Bereiche doch fast 50 % zum Konzernumsatz bei.

Quelle: General Electric, Umsatz nach Segmenten Q1 – Q3

Die Reaktion von CEO John Flannery scheint Sinn zu machen: Diese beiden wenig zukunftsfähigen Segmente werden massiv verschlankt, weltweit sollen 12.000 Stellen abgebaut werden, um zukünftig Kosten zu sparen. Klar ist aber auch: In naher Zukunft könnte der Stellenabbau erst einmal eine Menge Geld kosten und den Gewinn weiter belasten.

Weiterhin sollen die Transportsparte (Transportation), die hauptsächlich Lokomotiven herstellt, und die Lichtsparte (Lighting) verkauft werden. Da beide Bereiche profitabel sind, belastet auch das den operativen Gewinn erstmal. Kurzum: Flannery erwartet für 2018 einen enttäuschenden Gewinn von gerade mal 1,07 US-Dollar je Aktie. Zum Vergleich: 2014 lag er noch bei 1,51 US-Dollar, also 50 % höher.

Schnelle Besserung scheint also nicht in Sicht. Trotzdem ist die General Electric-Aktie für mich kein Verkaufskandidat. Denn die Segmente Luftfahrt (Aviation), erneuerbare Energien (Renewable Energy) und Gesundheit (Healthcare) wachsen schnell und könnten die wegbrechenden Gewinne der anderen Segmente schnell wieder aufholen.

Ich bleibe der GE-Aktie also trotz des Horror-Jahres 2017 erst einmal treu und beobachte, wie sich die drei letztgenannten Bereiche 2018 entwickeln.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon, A.S. Création, General Electric und ProSiebenSat.1 Media SE. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.



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