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Intel geht große Risiken ein

Foto: The Motley Fool.

Jahrelang hat sich der Chip-Riese Intel (WKN:855681) damit gerühmt, dass er seine eigenen Chip-Technologien entwickelt und eigene Chips baut. Das hat man als bedeutenden Wettbewerbsvorteil gegenüber den meisten der Konkurrenten genutzt.

Intels Konkurrenz ist nämlich im Großen und Ganzen auf Dritte angewiesen, um Chips herzustellen. Unternehmen, die keine eigenen Chips herstellen, werden als „Fabless Semiconductor Companies“ bezeichnet.

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Wenn alles gut läuft, kann der Besitz und Betrieb eigener Chipfabriken ein großer Vorteil sein, da dies eine Zusammenarbeit zwischen Chipdesign und Chipherstellungsteams ermöglicht, die zu besseren Produkten führen kann.

Zusätzlich arbeiten Drittanbieter nicht umsonst und aus Spaß – in der Regel bedeutet das erhöhte Kosten, die an den Endverbraucher weitergeleitet werden. Ein Unternehmen, das seine eigenen Chips baut, kann diese Margen für sich behalten.

Aber auch wenn man wie Intel selber herstellt, ist mit einem erheblichen Risiko konfrontiert. Wenn ein Unternehmen sowohl eigene Chips entwirft als auch herstellt, dann können eventuell auftretende Probleme auf der Fertigungsseite des Hauses zu schwerwiegenden Problemen für die Designt-Teams des Unternehmens.

Diesen Risiken war Intel ist ausgesetzt, als es darum ging, die 10-Nanometer-Technologie zu produzieren. Aber fangen wir vorne an.

Intel kann nicht anders

Ein „Fabless Halbleiterunternehmen“ hat in der Regel die Möglichkeit, mit mehreren potenziellen Chipherstellern an einem bestimmten Produkt zu werkeln. Es kostet ein „Fabless“ zwar mehr, Versionen seiner Chips für zwei völlig unterschiedliche Fertigungstechnologien zu bauen, aber ein solcher Schritt reduziert das Geschäftsrisiko erheblich.

Nehmen wir mal an, dass ein „Fabless“– Firma A — mit zwei Chipherstellern (Firma X und Firma Y) zusammenarbeitet, aber es wird irgendwann in der Mitte des Produktentwicklungszyklus klar, dass Firma X seine Ziele einfach nicht erreicht. Sprich, der Produktionszuwachs geht einfach nicht wie erwartet voran, um das Produkt von Firma A zu entwickeln.

Dann kann das Unternehmen A sein Produkt noch rechtzeitig ausliefern, indem es dem Unternehmen Y mitteilt, dass es die meisten, wenn nicht sogar alle, seiner Aufträge an das Unternehmen rausgeben wird, und dann kann das Unternehmen Y seine geplanten Produktionskapazitätspläne anpassen, um dem Rechnung zu tragen. Unternehmen X kann weiter daran arbeiten, seine Probleme in den Griff zu bekommen, in der Hoffnung, doch noch einige der Aufträge von Unternehmen A zu erhalten. Allerdings wird in diesem Fall Unternehmen A keine Rückschläge als Folge des Scheiterns von Unternehmen X erleiden – nur Unternehmen X und seine Aktionäre haben die Probleme am Hals.

Bei Intel ist das anders. Die Produktteams von Intel entwickelt und fertigt ausschließlich in den Intel-Fabriken. In den letzten Jahren hat Intels Produktion einfach nicht pünktlich geliefert. Dies hat zu erheblichen Produktverzögerungen geführt und dazu, dass in letzter Minute Produkte mit Teilen aus älteren Technologien eingeführt wurden, die weitaus weniger wettbewerbsfähig waren als die ursprünglich geplanten Produkte auf neuerer Technologie.

Und in vielen Fällen wurden die ursprünglich geplanten Produkte gänzlich gestrichen.

Dies alles hat dazu geführt, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Intel geschwächt wurde.

Große Unsicherheit zieht auf

Derzeit sieht sich Intel mit dem wohl intensivsten seit vielen Jahren konfrontiert. Seine „Fabless“ werden immer besser und gehen aggressiv auf die Kernmärkte von Intel, und diese f“Fabless“ werden dazu noch von mehreren großen, gut finanzierten und sehr erfahrenen Chipherstellern unterstützt.

Bei Intel sieht es nicht gut aus. Die 10-Nanometer-Technologie des Unternehmens, die ursprünglich bis Ende 2015 serienreif sein sollte, ist noch immer nicht in die Massenproduktion übergegangen, und es scheint so, als ob die ersten Produkte, die mit Intels 10-Nanometer-Technologie gebaut wurden – Prozessoren für Laptops – erst Ende 2018 oder Anfang 2019 in Produktion gehen werden.

Laptop-Prozessoren sind im Vergleich zu Datenzentren-Prozessoren relativ simpel. Deswegen könnten die Probleme, mit denen Intel bei seiner 10-Nanometer-Technologie konfrontiert ist, es dem Unternehmen schwer machen, die Prozessoren für das zentrale Rechenzentrumsgeschäft mit dieser Technologie bis Mitte 2019 auf den Markt zu bekommen.

Es sieht derzeit nicht gut aus, und Intels mangelnde Kommunikation mit Investoren macht es nur noch schlimmer.

Möglicherweise zwingt diese Situation Intel, die Philosophie der firmeneigenen Chipproduktion zu überdenken.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Intel.

Dieser Artikel von Ashraf Eassa erschien am 20.12.17 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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