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Ist der Fall der Technologieaktien der Beginn einer Marktkorrektur?

Sparen: Geld und Münzen
Foto: Getty Images

Im Moment passiert etwas ganz Interessantes auf dem Aktienmarkt. Aktien von Banken und anderen Unternehmen steigen aufgrund der Hoffnung, dass der amerikanische Kongress die Einkommenssteuer von 35 % auf 20 % senkt. Gleichzeitig sinken die Preise für Technologieaktien.

Letzte Woche gaben die Aktien von Facebook, Amazon.com und Alphabet mehr als 4 % nach. Der S&P 500 ist hingegen um 1,7 % im Plus. Besonders Bankaktien haben zu dem Gewinn beigetragen. Die Aktien der Bank of America (WKN:858388) und von JPMorgan Chase (WKN:850628) hatten einen besonders guten Lauf und stiegen seit Anfang letzter Woche um 9 %.

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BAC Daten von YCharts.

Warum geht die Entwicklung auseinander? Eine gute Frage, über die wir nachdenken sollten.

Es ist nachvollziehbar, dass die Bankaktien nach oben gehen. Wenn du dir den S&P 500 anschaust, dann sind drei von vier der Unternehmen Banken, die die meisten Steuern zahlen. JPMorgan Chase überwies in den letzten zwölf Monaten 9 Milliarden US-Dollar an das Finanzamt. Wells Fargo (WKN:857949) ist mit 8.7 Milliarden US-Dollar auf Platz zwei. Danach kommt die Bank of America mit 8,5 Milliarden US-Dollar.

Das einzige Unternehmen, welches im letzten Jahr mehr Steuern bezahlt hat, ist Apple (WKN:865985). Aufgrund des unglaublichen Erfolgs des iPhones musste das Unternehmen laut YCharts.com 15,7 Milliarden US-Dollar an Steuern zahlen.

Datenquelle: YCharts.com. Grafik vom Autor.

Diese drei Banken zahlen so viel Steuern, weil sie die größten und erfolgreichsten Unternehmen in den USA sind. JPMorgan Chase hat eine Bilanzsumme von 2,6 Billionen US-Dollar. Kein anderes Unternehmen in den USA reicht da heran. Dies gilt auch für Apple, welches 375 Milliarden US-Dollar an Vermögen in der Bilanz stehen hat.

Allerdings zahlen auch andere Technologieunternehmen neben Apple viele Steuern. Alphabet ist auf Platz elf des S&P 500. Im letzten Jahr zahlte es 5 Milliarden US-Dollar Steuern. Facebook ist mit 2,4 Milliarden US-Dollar etwas abgeschlagen. Und Amazon macht mit 1,2 Milliarden US-Dollar das Finanzamt glücklich.

Warum steigen die Aktienpreise dieser Unternehmen nicht ebenfalls angesichts der zu erwartenden Steuererleichterung?

Eine Erklärung ist, dass sie als Kanarienvogel in einem Bergwerk dienen. Das heißt, sie sind ein Frühwarnsignal. Der Leiter der Investmentbank von JPMorgan Chase warnte davor, dass der Markt bald eine drastische Korrektur erleben könnte. Wenn dies passiert, dann würde es Sinn ergeben, dass die Technologieakten im Preis nachgeben, da sie in der Regel höher bewertet sind als andere Aktienarten.

Dies könnte in Einklang mit anderen Warnungen verschiedener respektierter Investoren stehen, die sich kritisch über den Zustand des Marktes geäußert hatten. Um das Ganze im richtigen Kontext zu sehen: Die Aktien mit einer großen Marktkapitalisierung werden heute zu den dritthöchsten Bewertungen in der Geschichte gehandelt. Höher waren sie nur 1929 und 1999.

Datenquelle: Robert Shiller. Grafik vom Autor.

Howard Marks, Co-Vorstand von Oaktree Capital Group und einer der am meisten beachteten Distressed Dept-Investoren der USA, schrieb in einem Brief an seine Kunden Anfang des Jahres:

Es ist wichtig zu erkennen, wenn die Stimmung (und damit das Marktverhalten) in einen zu bullischen Bereich gerät, auch wenn wir wissen, dass Wachstumstrends noch eine Weile anhalten. Daher sind solche Warnungen oft verfrüht. Ich denke, es ist besser, zu früh Vorsicht walten zu lassen (und daher eine etwas schlechtere Leistung zu haben) als zu spät. Wenn der Preisrutsch eingesetzt hat, ist es schwer, das Risiko zu begrenzen, auszusteigen und Verluste zu beschränken.

Da ich überzeugt bin, dass sie es wieder tun – große Risiken eingehen, riskante Geschäfte finanzieren und riskante Marktbedingungen zu schaffen – ist es Zeit, eine weitere Warnung zu verfassen. Zu zeitig? Ich hoffe es. Wir verdienen lieber Geld für unsere Kunden im kommenden Jahr, als eine Krise zu erleben, die billige Aktien produziert. (Wir alle wollen Schnäppchen, aber keine will die Preisstürze erleben, die solche Schnäppchen hervorbringt.) Da wir niemals wissen, wann riskantes Verhalten eine Marktkorrektur auslöst, gebe ich diese Warnung heute heraus, anstatt zu warten, bis sie uns eingeholt hat.

Diese Sorgen teilt auch Jeffrey Gundlach, Mitgründer und CEO von DoubleLine Capital. Dies ist ein Hedgefonds, der mehr als 100 Milliarden US-Dollar verwaltet:

Wenn du darauf wartest, dass sich der Katalysator zeigt, dann wirst du zu einem niedrigeren Preis verkaufen. Dies ist nicht die Zeit, in der du sagst: Ich kann alles kaufen und mich nicht um das Risiko sorgen. Die Zeit, dies zu tun, war vor 18 Monaten.

Und hier ist Ray Dalio, Co-Vorsitzender und Chief Investment Officer von Bridgewater Associates, dem größten Hedgefonds der Welt:

Normalerweise beeinflussen sich Wirtschaft und Politik gegenseitig, wobei die Wirtschaft eher ein Treiber der Politik ist als umgekehrt. Beispielsweise führen schlechte wirtschaftliche Bedingungen zu politischen Änderungen. Normalerweise müssen wir uns nicht viel um die wirtschaftlichen Bedingungen kümmern, um die Wirtschaft und den Markt zu verstehen. Allerdings gibt es Momente, in denen die Politik der wichtigste Faktor wird. Die Geschichte hat gezeigt, dass dies Zeiten sind, in denen eine wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung in einem Land vorliegt, und es verschiedene populistische Führer gibt, die gegen die Eliten und  „für den kleinen Mann“ kämpfen. Diese Bedingungen sind nun erfüllt. In den 1930ern ist dies das letzte Mal in der entwickelten Welt und weltweit passiert.

Ist der kürzliche Rückgang der Technologieaktien wie Facebook, Alphabet und Amazon ein frühes Signal, dass diese Warnungen Früchte tragen? Es ist zu früh, um das zu sagen. Aber es ist eine Entwicklung, die Investoren verfolgen sollten.

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Dieser Artikel wurde von John Maxfield auf Englisch verfasst und am 04.12.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

John Mackey, CEO von Whole Foods Market, eine Tochter von Amazon, ist ein Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Suzanne Frey, Managerin bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Alphabet (C-Aktien), Amazon, Apple, Facebook und Oaktree Capital. The Motley Fool hat folgende Optionen: Long Januar 2020 150 USD Calls auf Apple und Short Januar 2020 155 USD Calls auf Apple.



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