BMW nach den Zahlen: Ist das die befürchtete Wende?
Nun ist es soweit! Auch BMW (WKN: 519000) hat im Zuge der aktuellen Berichtssaison seine Zahlen für das frisch abgelaufene, dritte Quartal vorgelegt. Da die BMW-Aktie gegenwärtig (07.11.2017) zu den größten Verlierern des heutigen Handelstages gehört, können wir wohl davon ausgehen, dass die Ergebnisse nicht auf Wohlgefallen gestoßen sind.
Doch ist die Skepsis auch berechtigt? Sind die Zahlen tendenziell wirklich eher schlecht? Stehen sie möglicherweise sogar sinnbildlich für eine arg gefürchtete Wende nach zuvor eher wachsenden Absatzzahlen? Fragen über Fragen. Versuchen wir, wie üblich, Antworten zu finden.
Zahlen, Zahlen und noch mehr Zahlen
Doch bevor wir uns den Schlussfolgerungen widmen, werfen wir zunächst einen Blick auf das, was BMW uns zahlentechnisch präsentiert hat:
- BMW weist für das dritte Quartal einen Umsatz in Höhe von 23,4 Milliarden Euro aus. Damit wurden gängige Schätzungen von 23,3 Milliarden Euro leicht übertroffen.
- Das EBIT belief sich auf 2,30 Milliarden Euro, was leicht unter den Erwartungen von 2,37 Milliarden Euro liegt.
- Steigende Umsätze und ein sinkendes EBIT bedeuten gleichsam, dass sich die operative Marge verschlechtert hat. Insgesamt ging diese um 0,2 % auf 8,2 % zurück.
- Der Gewinn fiel im dritten Quartal um 1,8 % auf 1,79 Milliarden Euro.
Soweit so gut. Aber was sollen wir nun damit anfangen?
Ansätze der Interpretation
Zunächst einmal sollten wir festhalten, dass BMW im Großen und Ganzen stagnierte. Der Umsatz ging, wie gesagt, leicht hoch, EBIT und Gewinn fielen ein wenig.
Damit hinkt BMW Daimler (WKN: 710000) hinterher. Denn zur Erinnerung, auch wenn Daimler ebenfalls beim Gewinn patzte, ging es hier insgesamt aus Umsatzsicht definitiv deutlicher bergauf. Wir können daher festhalten, dass dieses Quartal sowohl im Vergleich zu vorherigen, als auch im Vergleich zur Konkurrenz eher zu den schlechteren von BMW gehört.
Dieses Nachlassen könnte den einen oder anderen Investoren tendenziell besorgen, denn bekanntlich ist die Autobranche ja zyklisch. Nachlassende Zahlen könnten daher prinzipiell für eine gefürchtete Wende im bislang anhaltenden Auto-Boom stehen. Sollten sich nun also allmählich Sorgenfalten auf unserer Stirn abzeichnen?
Es ist und bleibt nur ein Quartal
Dazu dürfte es meiner Meinung nach noch zu früh sein. Denn nach wie vor gilt die Foolishe Prämisse, dass man einzelnen Quartalszahlen sowohl im Guten als auch im Schlechten nicht übermäßig viel Bedeutung beimengen sollte. Und selbstverständlich findet dieser Grundsatz auch auf die aktuellen Zahlen von BMW Anwendung.
Zuversichtlich macht ebenso der Ausblick, den BMW nach wie vor für das Gesamtjahr herausgibt. Für das laufende Jahr rechnet der Autobauer nämlich noch mit einem steigenden Umsatz von 5 %. Die rasante Wachstumsfahrt der letzten Monate und Jahre muss also noch nicht zwingend zu Ende sein.
Warten wir daher ab, wie sich das noch ausstehende Quartal für BMW entwickeln wird. Möglicherweise erhalten wir dann bei den nächsten Quartalszahlen eine noch weitreichendere Perspektive.
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Vincent besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.