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Was die Zahlen von Siemens für die Investoren von General Electric bedeuten

Foto: The Motley Fool

Es war ein schwieriges Jahr für General Electric (WKN:851144). Die Investoren mussten mit ansehen, wie die Aktie um 22 % im Jahresvergleich fiel, während der S&P 500 um mehr als 8 % steigen konnte. Dieser Rückgang liegt an den niedrigeren Erwartungen für das untere Ende des Ausblicksbereiches und den enttäuschenden Zahlen der Segmente Öl und Gas. Im Bereich Öl und Gas lagen die Erwartungen einfach zu hoch, das Segment Energiegewinnung könnte langfristig aber größere Probleme bekommen. Um die Sache besser zu verstehen wollen wir einen Blick auf die Zahlen eines der größten Konkurrenten werfen, der Siemens AG (WKN:723610).

Die Probleme

Im zweiten Quartalsbericht werden zwei Probleme offenbar:

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  • Die Nachfrage im Endmarkt nach Gasturbinen verlangsamt sich, CFO Jeff Bornstein erwartet, dass die Nachfrage im Jahr 2017 um 10 % auf 40 Gigawatt sinken wird. Er erwartet auch einen Rückgang im Jahr 2018.
  • Die Umsätze im Segment Dienstleistungen im Energiebereich waren schwächer als erwartet aufgrund niedrigerer Nutzung und Ausfällen bei Kraftwerken.

Beide Themen wurden während der Telefonkonferenz von Siemens angesprochen.

Nachfrage

Es gibt nur wenige Zweifel, dass sich der Energiemarkt im letzten Jahr verschlechtert hat, wie die folgende Grafik andeutet. Die Bestellungen bei Gasturbinen und die Bestellungen im gesamten Bereich Gas und Energie stagnierten bei Siemens.

Datenquelle: Unternehmenspräsentation. Zahlen in Milliarden Euro.

Während der Telefonkonferenz von GE beschrieb Bornstein einen Markt mit hohem Wettbewerb und sagte vorher, dass die Überkapazitäten und neue Produkteinführungen weitergehen würden. CFO Ralf Thomas von Siemens wiederholte dasselbe während der Telefonkonferenz zum dritten Quartal.

Er sprach von einem Marktplatz, wo der Kampf um jede einzelne Bestellung sehr hart wäre und wo es anhaltenden Preisdruck aufgrund von Überkapazitäten gäbe. Er sprach davon, dass die aktuellen Marktbedingungen noch für längere Zeit anhalten würden. Darüber hinaus erwartet er, dass die Überkapazitäten für ein oder zwei Quartale bestehen bleiben werden.

Das sind keine guten Nachrichten für GE. Das Unternehmen wird in Zukunft wahrscheinlich vor einem schärferen Wettbewerb stehen. Die neue HL-Turbine von Siemens tritt gegen die erfolgreiche H-Turbine von GE an. Vielleicht wollte Bornstein diese ansprechen, als er von neuen Produkteinführungen gesprochen hatte.

Probleme bei den Dienstleistungen

Der Bereich Dienstleistungen für die Energieindustrie war 2017 bisher schwächer als erwartet. Der Analyst James Moore von Redburn Limited fragte das Management von Siemens, wie sich die Umsätze in diesem Bereich entwickeln würden.

Die Antwort enthielt positive und negative Elemente. Auf der Habenseite sagte CEO Joe Kaeser, dass die Umsätze auf absehbare Zeit robust bleiben würden – damit meinte er die nächsten 12 bis 18 Monate. Das ist ein etwas positiverer Ausblick als der von GE.

Kaeser merkte an, dass sich die Geschäftsmodelle der Kunden in Zukunft ändern könnten und dass der Ausblick auf die absehbare Zukunft sich auf der Nachfrage der Kunden gründe und wie das Unternehmen mit den Kunden umginge. In anderen Worten, ist das eher eine Reflektion der aktuellen Industriebedingungen und weniger eine Prognose.

Der Kommentar von Siemens ist aber positiver als der von GE, was vielleicht daran liegt, dass die Deutschen vielleicht etwas zu optimistisch sind.

Unterm Strich

Die Zahlen und der Kommentar von Siemens verheißen nichts Gutes für das Energiesegment von GE. Die Schwäche im Endmarkt ist frustrierend für die Investoren von GE, weil die Entwicklung der H-Turbine und die Konsolidierung in der Industrie durch den Kauf von Alstom gute Schachzüge waren. Trotzdem leidet die Industrie an einem schwachen Endmarkt und an Überkapazitäten.

Langfristig besteht große Unsicherheit. Die Entwicklungen wie das Elektroauto sind natürlich positiv für die Stromerzeugung. Der kurzfristige Ausblick ist aber schwierig genug, um Vorsicht walten zu lassen.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Lee Samaha auf Englisch verfasst und am 28.08.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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