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Quartalsbericht von Berkshire Hathaway: Was wir von den wichtigsten Tochterunternehmen erwarten können

Foto: The Motley Fool

Eines der Unternehmen, worauf die Wall Street sehr genau achtet, ist Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2). Dieses wird seine Ergebnisse des zweiten Quartals am 4. August nach Handelsschluss melden.

Das Unternehmen hat viele Milliarden-Dollar-Marken unter Verwaltung, daher gibt es viele bewegliche Teile, die die Gewinne beeinflussen. Hier sind ein paar der wichtigsten Tochterunternehmen sowie einige der wichtigsten Entwicklungen des Quartals.

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Das größte Geschäft

Die Sparte ‘Industrie, Service und Einzelhandel’ ist inzwischen zum größten Gewinntreiber des Unternehmens geworden, nachdem Anfang 2016 Precision Castparts und Duracell hier eingegliedert wurden.

Dieses Quartal markiert eine wichtige Trennlinie bei der Verkündung der Zahlen, da es das erste Quartal ist, in dem Berkshire Hathaway die vollen Auswirkungen von Precision Castparts und Duracell in den Büchern hat. Daher ist dieses zweite Quartal eine bessere Messlatte für die Zukunft.

Die Industriebetriebe dieser Gruppe machen bei Berkshire den Unterschied aus. Dazu gehören bekannte Namen wie Precision Castparts, Lubrizol, IMC, CTB International und Marmon – um nur ein paar zu nennen, die etwa 20 % der Umsätze, jedoch mehr als die Hälfte der Vorsteuergewinne dieses Segments generieren.

Das Risikogeschäft

Versicherungen sind ein schwieriges Geschäft, da die Performance hier von Zyklen und saisonalen Schwankungen bestimmt wird. Die gemeldeten Gewinne können auch stark vom Timing beeinflusst werden. Das erste Quartal von BH Reinsurance wurde von Versicherungsverlusten in Höhe von 270 Millionen US-Dollar negativ beeinflusst. Diese Verluste stammen von Ereignissen aus vorherigen Abrechnungsperioden. Daher sind die Zahlen eines einzigen Quartals keine gute Basis, um einen Versicherer zu bewerten.

Noch komplizierter wird die Sache, da sich Geico gerade im Wachstumsmodus befindet und daher mehr ausgibt, um sich neues Geschäft zu sichern, während die Wettbewerber dieses verlassen. Andere Geschäftszweige wachsen durch die Investitionen in Anlagen und Immobilien, die die Bilanz nicht beeinflussen. Bei Versicherungsbetrieben wie Geico müssen aber Ausgaben für Marketing und Arbeitskräfte getätigt werden, die in der Bilanz deutlich sichtbar sind. Wenn ein Versicherungsbetrieb wachsen will, muss er diese kurzfristigen Rückschläge akzeptieren.

Buffett hat immer wieder davon gesprochen, dass Geico Marktanteile gewinnt, indem aggressiv neues Geschäft generiert wird. Es scheint, als würden sich diese Investitionen auszahlen. In den Angaben zum ersten Quartal gegenüber der Börsenaufsicht SEC wurde angegeben, dass sich die neuen Autoversicherungen von Geico im ersten Quartal 2017 verglichen mit Q1 2016 um 30,2 % erhöht hätten.

Wir werden dieses Quartal sehen, wie sich die Versicherungsbetriebe entwickelt haben. Das Wichtigste aber ist, dass Berkshire seinen Status als einer der profitabelsten Versicherer langfristig behaupten kann. Eine wichtige Kennzahl hierbei ist die Schaden-Kosten-Quote, die bei einem mehrjährigen Zeitraum bei unter 100 liegen sollte. Da Buffett im Bezug auf die Rückversicherungsindustrie wie auch das Wachstum der Beiträge bärisch eingestellt ist, sollte man dieses Geschäft genau unter die Lupe nehmen.

Die Energieunternehmen

Das regulierte Geschäft mit Versorgungsbetrieben ist vielleicht das am wenigsten interessanteste bei Berkshire Hathaway, da es hier einfach viel zu wenige Überraschungen gibt. Regulierte Versorgungsbetriebe arbeiten in monopolistischen lokalen Märkten, in denen die Regulierungsbehörden eine zufriedenstellende Rendite praktisch garantieren.

Die einzige Überraschung hier ist, dass Berkshire Hathaway sich in der Mitte einer Übernahme in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar befindet, um Oncor Electric Delivery Co., den sechstgrößten Energieversorgungsvertrieb in den USA, zu kaufen. Das aktivistische Investitionsunternehmen Elliott Management hatte auch ein Gebot vorgelegt, hat aber nur Zeit bis zum 21. August, um die Finanzierungspartner dafür zu finden.

Diese Transaktion ist ein Test für die Marke Berkshire Hathaway bei den Regulierungsbehörden, die historisch gesehen Berkshire immer als einen guten Partner beim Kauf von öffentlichen Vermögenswerten gesehen haben. Die Regulierungsbehörden in Texas lehnten aber Kaufangebote von NextEra Energy Inc. und Hunt Consolidated zum Kauf von Oncor ab. Oncor hatte angegeben, dass das Angebot von Berkshire das bisher beste wäre. Wir werden sehen. Auf jeden Fall kann man von den Versorgungsbetrieben stetige Gewinne erwarten.

Die Erholung auf der Schiene

Das Geschäft mit Eisenbahnen entwickelt sich dieses Jahr besser als im letzten. Grund dafür ist eine Erhöhung des wahren Volumens in fast jeder Woche 2017 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum laut Daten der American Association of Railroads. Die Kohlelieferungen haben sich am meisten erholt, obwohl sie deutlich unter dem Niveau von 2014 und 2015 liegen.

Eisenbahnen sind eigentlich ein Rohstoffgeschäft in dem Sinn, dass die Preise für Rohstoffe große Auswirkungen auf den Gewinn einer Eisenbahnlinie haben. Wir können einen Vorgeschmack auf die Ergebnisse von BNSF bekommen, indem wir uns die Ergebnisse anderer Eisenbahnlinien in Q2 anschauen.

Der Rivale in Omaha, Union Pacific, meldete, dass die Gewinne in Q2 um 19 % gestiegen wären. Grund dafür war die Erhöhung der Lieferungen von Industriegütern und Kohle. Auch bei CSX gingen die Kohlelieferungen nach oben, was die Gewinne in Q2 deutlich erhöhte. Das Management sieht die Kohlelieferungen allerdings als langfristig sinkend, da die Versorgungsbetriebe mehr auf Erdgas umstellen.

Unterm Strich: Die Gewinne verbessern sich in der Industrie, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, um die Gewinne von 2014 und 2015 wieder zu erreichen.

Das Investmentportfolio

Berkshire Hathaway konnte im letzten Quartal einige Schlagzeilen machen, als das Unternehmen in Home Capital Group, eine kanadische Bank, und fast 10 % von Store Capital, einem amerikanischen REIT, investierte. Es geht auch das Gerücht, Berkshire befindet sich in Gesprächen mit Liberty Media Group, um eine Investition von 10 bis 20 Milliarden US-Dollar in Sprint zu tätigen. Dieser Deal scheint aber inzwischen auseinandergefallen zu sein.

Berkshire Hathaway verkündete die Absicht, die Optionen von Bank of America in Stammaktien umzuwandeln, nachdem die Bank die Dividende erhöht hatte, wodurch die Stammaktie attraktiver wird. Berkshire verkaufte gleichzeitig etwa ein Drittel der Anteile von IBM in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Das Unternehmen verkaufte auch eine kleine Menge der Aktien von Wells Fargo, um die Position unter der Schwelle von 10 % zu halten.

Als einer der größten Aktionäre von American Express reichte Berkshire einen Antrag ein, um 25 % des Unternehmens besitzen zu dürfen. Der Anteil an American Express hatte sich langsam erhöht, da das Unternehmen mit seinem überschüssigen Kapital Aktien zurückkauft. Damit machen die Aktien von Berkshire Hathaway einen proportional größeren Anteil an den ausstehenden Aktien aus.

Das Sparschwein

Das Bankkonto von Berkshire Hathaway ist wahrscheinlich das größte ”Geschäft” des Unternehmens. Das Unternehmen beendete das erste Quartal mit etwa 96 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln, die sich etwa um 20 Uhr Milliarden pro Jahr erhöhen.

Buffet sprach darüber bei der jährlichen Aktionärsversammlung und legte nahe, dass Berkshire wahrscheinlich andere Möglichkeiten in Betracht ziehen werde, das Kapital an die Aktionäre zurückzuführen. “Es gibt keine Möglichkeit, dass ich in drei Jahren hier noch mal stehe und Ihnen sage, dass wir jetzt 150 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln oder sogar noch mehr haben und wir glauben, dass wir etwas brillantes damit anstellen”, sagte er auf der Aktionärsversammlung.

Das Angebot für Oncor soll laut Berkshire in bar bezahlt werden und würde temporär den wachsenden Geldberg etwas schrumpfen lassen. Aber die Uhr tickt. An einem bestimmten Punkt wird Berkshire vielleicht das Undenkbare wagen und eine reguläre Dividende einsetzen.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt American Express und CSX.

Dieser Artikel wurde von Jordan Wathen auf Englisch verfasst und am 01.08.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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