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Small Caps im Buffett-Check: Die Isra Vision-Aktie

Quelle: Matt Koppenheffer

Wenn du die Überschrift gelesen hast, wirst du dich vielleicht fragen, was das soll. Schließlich investiert Warren Buffett und seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) fast ausschließlich in Aktien von Großkonzernen, nicht in sogenannte Small Caps (das sind Aktien mit einem niedrigen Börsenwert).

Ich glaube aber, dass die Eigenschaften, nach denen Buffett bei großen Unternehmen sucht, auch bei kleinen Unternehmen wichtige Erfolgsfaktoren sein können. Deshalb möchte ich in dieser Artikelreihe einige kleinere Unternehmen dem Buffett-Check unterziehen.

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Insbesondere soll ein Blick auf Wettbewerbsvorteile, das Management und die Bilanz geworfen werden. Alles Kriterien, die Buffett besonders wichtig sind. Beginnen möchte ich mit der Aktie von Isra Vision (WKN:548810), einem Anbieter von Automatisierungslösungen, der sich vor allem auf die industrielle Bildverarbeitung spezialisiert hat.

Die Wettbewerbsvorteile

Bei Technologie-Aktien ist es für Außenstehende meist schwierig, Wettbewerbsvorteile zu erkennen. Die schnelllebige Entwicklung kann aus einem Gewinner von heute schnell der Verlierer von morgen machen. Da ist die Aktie von Isra Vision meiner Meinung nach keine Ausnahme.

Trotzdem findet man im Geschäftsbericht 2015/16 einige Punkte, bei denen man gegenüber der Konkurrenz möglicherweise leichte Vorteile hat. So verfügt Isra Vision, einer der Weltmarktführer für Oberflächeninspektionssysteme, über eine mehr als 30-jährige Erfahrung im Bereich Machine Vision (auf Deutsch: industrielle Bildverarbeitung).

Zum einen konnte man sich in diesem Zeitraum bei vielen Kunden eine Vertrauensbasis erarbeiten, über die neue Mitbewerber nicht verfügen. Zum anderen kennt man den Markt und die Bedürfnisse der Kunden sehr genau. Beide Punkte können zumindest gegenüber neuen Mitbewerbern einen Vorteil darstellen.

Auch die Nähe des Darmstädter Automatisierungsspezialisten zur ortsansässigen Technischen Universität bringt Vorteile. Denn an gut ausgebildeten Nachwuchskräften aus der Umgebung dürfte es Isra Vision nicht mangeln. Auch von Projektarbeiten an der naheliegenden Uni kann das Unternehmen sicherlich profitieren.

Trotz dieser guten Voraussetzungen: Um echte Wettbewerbsvorteile handelt es sich hier meiner Meinung nach nicht. Isra Vision wird deshalb Tag für Tag um seine Führungsposition kämpfen müssen!

Das Management

Da man keine klaren Wettbewerbsvorteile hat, ist es umso wichtiger, dass ein aufrichtiges und fähiges Management die Richtung vorgibt. Bei Isra Vision ist Enis Ersü Vorstandsvorsitzender. Der gebürtige Türke ist gleichzeitig auch der Gründer des hessischen Unternehmens.

Alleine diese Tatsache dürfte dafür sorgen, dass Ersü mit Herzblut bei der Sache ist und nur das Beste für sein Unternehmen will. Außerdem besitzt er 28,5 % aller Isra Vision-Aktien, weshalb sein finanzieller Erfolg eng an den Unternehmenserfolg geknüpft ist. An der Aufrichtigkeit des CEOs besteht daher in meinen Augen kein Zweifel.

Und auch an technischem Know-how und Erfahrung sollte es Ersü nicht mangeln, schließlich hat er das Unternehmen gegründet und groß gemacht. Ohne technisches Fachwissen wäre das wohl nicht möglich gewesen. Zusätzlich lernte er während der letzten 30 Jahre den Markt, die Kundenbedürfnisse und die Probleme rund ums visuelle Sehen kennen. Er verfügt daher über einen wertvollen Erfahrungsschatz.

Was den Punkt Management betrifft, hat Isra Vision denn Buffett-Check daher meiner Meinung nach mit Bravour bestanden!

Die Bilanz

Ein weiterer wichtiger Punkt für Buffett ist die Bilanz eines Unternehmens. Es sollte möglichst viel Eigenkapital vorhanden sein, gleichzeitig ist ihm ein niedriger Schuldenstand wichtig. So wird der Gewinn nicht unnötig durch hohe Zinszahlungen geschmälert, was höhere Investitionen, beispielsweise in Innovationen, erlaubt.

Diesen Punkt halte ich bei Technologiekonzernen, die sich in einem hart umkämpften Markt bewegen, für besonders wichtig. Lass uns deshalb einen Blick auf die Bilanz von Isra Vision werfen.

Eigenkapitalquote 60,4 %
Zinsdeckungsgrad  53,6

Quelle: Geschäftsbericht Isra Vision 2015/2016

Die Eigenkapitalquote von über 60 % zeigt: Die Bilanz von Isra Vision ist kerngesund! Auch der Zinsdeckungsgrad, das ist das Verhältnis von Zinszahlungen zum Gewinn vor Steuern und Zinsen, bestätigt das. Er zeigt, dass der Gewinn von Isra Vision die Zinsausgaben um mehr als das 50-Fache deckt! Normal bin ich hier schon mit Werten größer zehn sehr zufrieden.

Auch die Bilanz von Isra Vision ist also makellos und würde wohl auch Warren Buffetts kritischer Prüfung standhalten!

Das Fazit des Buffett-Checks

Wie beinahe bei allen Tech-Aktien sind auch bei Isra Vision klare Wettbewerbsvorteile eher schwer erkennbar. Ich glaube daher, dass Buffett die Isra Vision-Aktie nicht kaufen würde. Beim Blick aufs Management und auf die Bilanz dürfte der Daumen der Invesorenlegende allerdings nach oben zeigen.

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Thomas Brantl besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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