Ein erster offizieller Blick auf das Model Y von Tesla
Bei den meisten Unternehmen ist die jährliche Aktionärsversammlung nicht besonders interessant. Nur wenige Unternehmen nutzen diese Zusammenkünfte als Möglichkeit, um künftige Produkte vorzustellen, aber das ist genau das, was Tesla (WKN:A1CX3T) gestern auf der Aktionärsversammlung getan hat. CEO Elon Musk besprach viele verschiedene Themen, darunter, wann der Konfigurator für das Model 3 für die Kunden zur Verfügung stehen wird (Ende Juli). Er gab auch an, dass Tesla sich um die aktuellen Musik -Streaming-Algorithmen kümmern würde. Er sprach sogar davon, welche möglicherweise gefährlichen Hobbys doch der Alkoholkonsum, verschreibungspflichtige Medikamente und Twitter wären.
Tesla ergriff die Gelegenheit auch beim Schopf, um das erste Teaser-Bild des Model Y zu zeigen:
Die Bewertung von Tesla hängt vom Model Y ab
Dieses Bild wurde schon sehr oft geteilt und es gibt sehr viele Skizzen, in denen sich Dritte vorstellen, wie das Model Y aussehen könnte. Dieses Bild hier ist allerdings das erste offizielle. Wie zu erwarten sieht es dem Model 3 etwas ähnlich, obwohl Tesla im letzten Monat bei der Telefonkonferenz sagte, das Model Y würde auf einer komplett neuen Plattform entstehen. Diese Nachricht sorgte dann für große Verwirrung.
Der Teaser zeigt, dass das Fahrzeug keine Seitenspiegel hat, die vielleicht durch Kameras ersetzt werden sollen. Das Unternehmen hatte zunächst versucht, die Seitenspiegel beim Model X schon doch Kameras zu ersetzen, bekam diese Maßnahme aber nicht an den Regulierungsbehörden vorbei. Tesla und andere große Autohersteller betreiben mindestens seit 2014 Lobby, um die Seitenspiegel durch Kameras ersetzen zu dürfen. Bisher hatten sie damit leider wenig bis keinen Erfolg. Aber vielleicht kommt das ja noch. Immerhin wird das Model Y erst im Jahr 2019 oder 2020 auf den Markt kommen.
Ein Crossover SUV wird sehr wichtig für das Unternehmen nach dem Model 3 sein. Man hofft damit nämlich, die scheinbar unstillbare Nachfrage nach Crossover SUV in den USA bedienen zu können. Die Crossover SUV-Umsätze in den USA stiegen bis Ende Mai um 9 % auf fast 2,1 Millionen Fahrzeuge pro Jahr (laut Motor Intelligence).
In der Zwischenzeit hat das Model X von Tesla mit seinem Startpreis von 82.500 US-Dollar laut einem aktuellen Bericht von Bloomberg etwas von dieser Nachfrage verpasst. Es stimmt, dass sich das Model X sequentiell immer besser verkauft, aber es gibt ein paar Probleme, mit denen sich die Eigentümer herumschlagen müssen, da Tesla vielleicht zu viel Technologie in das Fahrzeug eingebaut hat. Trotz einiger Beschwerden ist die Kundenzufriedenheit bei den Käufern des Model X allerdings noch sehr hoch.
Tesla hat seither aufgehört, die Bestellungen für das Model S und das Model X offenzulegen, was zu Spekulationen geführt hat, was das Management hier zu verschleiern versuche.
Und hier kommt das Model Y ins Spiel. Tesla hat etwas gelernt und das auch wiederholt betont. Man habe mit dem Model X strategische Fehler gemacht. Ein leistbarer Crossover SUV, der einfacher in der Herstellung ist wie das Model 3 hat nicht nur das Potenzial, die Ziele des Unternehmens zu erreichen, er ist auch von höchster Wichtigkeit, um die aktuell hohe Aktienbewertung zu rechtfertigen. Diese basiert nämlich darauf, dass es Tesla in den Mainstream schaffen wird.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla und Twitter.
Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfasst und am 07.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.