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IBM verliert einen großen Cloud-Kunden und warum das viel Lärm um nichts ist

IBM-Aktie
Foto: The Motley Fool.

International Business Machines (WKN:851399) nennt sein Cloud-Geschäft eines der wichtigsten für den Umbau des Konzerns. Die Übernahme des Cloud-Infrastruktur-Unternehmens SoftLayer im Jahr 2013 zeigte, wie aggressiv IBM den Bereich Cloud-Lösungen angreift. Somit trat das Unternehmen in den Bereich Infrastruktur als Dienstleistung ein und legte damit das Fundament für eine große Bandbreite an Cloud-Diensten.

Bei diesem Geschäft vermietet IBM Rechnerkapazität und Speicherplatz an die Kunden. Diese Sparte ist aber deutlich kleiner als die der Marktführer Amazon Web Services und Azur von Microsoft. Ein Bericht am Mittwoch auf CNBC behauptete, dass ein größerer Cloud-Kunde von IBM das Unternehmen verlassen werde.

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WhatsApp, die beliebte Messaging-App von Facebook (WKN:A1JWVX) plant, Ende des Jahres auf die eigenen Datenzentren von Facebook umzuziehen. WhatsApp ist seit Jahre Kunde von SoftLayer, noch bevor das Unternehmen von IBM gekauft wurde. WhatsApp läuft auf 7.000 Servern. Eine Quelle von CNBC behauptet, dass Whatsapp einer der fünf größten Cloud-Kunden von IBM wäre, obwohl IBM behauptet, dass das nicht mehr länger der Fall wäre.

Diese Entwicklung scheint eine große Sache zu sein und sie könnte die Bemühungen von IBM unterwandern, sich selbst als eine der großen Cloud-Plattformen zu positionieren. Es gibt aber zwei Gründe, warum das wirklich nicht der Fall ist.

Bildquelle: IBM.

Das spiegelt die Cloud von IBM nicht wider

Facebook betreibt seine eigenen riesigen Datenzentren. Der gleichnamige Dienst läuft von Anfang an auf den eigenen Servern und jede Übernahme wurde auf diese Server übertragen. Instagram wurde im Jahr 2012 gekauft und zog im Jahr 2013 von AWS auf die eigenen Server um. Der Umzug dauerte ein ganzes Jahr.

Bei der Größe von Facebook ist es einfach deutlich günstiger, den Dienst selbst zu hosten, als ein anderes Unternehmen dafür zu bezahlen. Das erfordert natürlich hohe Investitionen und ich vermute, dass das auch der Grund ist, warum Unternehmen wie Netflix bei öffentlichen Cloud-Plattformen bleiben. Netflix investiert das Geld lieber in den eigenen Content anstatt in die eigenen Datenzentren. Aber Facebook hat jede Menge Geld auf der hohen Kante und wenn das Unternehmen seine eigenen Datenzentren aufbaut, dann hat es die komplette Kontrolle über diese Infrastruktur.

Ein wichtiger Punkt ist auch, dass Facebook WhatsApp auf die eigenen Server verlagert, egal auf welcher Plattform es vorher gelaufen sein mag. Das ist ein Beweis, dass die Cloud von IBM nicht schlechter ist. Facebook gibt etwa dasselbe im Jahr an Investitionsausgaben wie IBM aus. Es wäre daher sinnlos, ein anderes Unternehmen für dieselbe Infrastruktur zu bezahlen.

Genauso war der Umzug von Instagram zu Facebook kein Beweis dafür, dass etwas mit der Cloud von Amazon nicht stimmen würde.

Besser für Facebook

Laut den Quellen von CNBC war Facebook schon mal an einem Punkt angelangt, an dem das Unternehmen jeden Monat zwei Millionen US-Dollar an IBM zahlte. Wenn wir annehmen, dass diese Zahl korrekt ist, dann wäre es verkraftbar, WhatsApp als Kunde zu verlieren. Das Cloud-Geschäft von IBM generierte in den letzten 12 Monaten 14,6 Milliarden US-Dollar Umsatz. Die Bereiche Cloud als Dienstleistung, wozu auch Infrastruktur, Plattform und Software gehören, sollte dieses Jahr 8,6 Milliarden US-Dollar Umsatz machen.

Das Cloud-Geschäft von IBM geht weit über die Infrastruktur hinaus. Das Unternehmen konzentriert sich sehr auf die hybride Cloud und das aus gutem Grund. Das Forschungsunternehmen Gartner erwartet, dass 90 % aller Organisationen bis zum Jahr 2020 eine hybride Infrastruktur haben werden. Eine große Wachstumsmöglichkeit für IBM besteht darin, dass große Unternehmen eine hybride Cloud benutzen werden, wenn sie immer mehr Arbeit in die Cloud verlagern. Die bestehenden Kunden von IBM sollten dem Unternehmen hierbei einen wichtigen Vorteil verschaffen.

Ein wichtiger Wachstumstreiber für IBM sind auch hoch hochwertige Dienstleistungen. Das wichtigste Produkt dabei ist Watson, der schon in vielen Industriezweigen Einsatz findet angefangen vom Gesundheitssektor bis hin zu Finanzdienstleistungen. Das Geschäft mit Analyse generierte im ersten Quartal alleine 4,5 Milliarden US-Dollar, obwohl nur ein Teil davon mit dem Cloud-Geschäft in Verbindung steht. Die Sparte Analyse konnte die Umsätze im Jahresvergleich um 7 % erhöhen.

Sollten sich die Investoren von IBM Sorgen darüber machen, dass Facebook WhatsApp auf die eigene Plattform verlagert? Nein. IBM wird etwas weniger verdienen, aber dieser Umzug wäre über die Bühne gegangen, egal auf welcher Cloud-Plattform WhatsApp vorher gelaufen wäre. Die öffentliche Cloud ist nur ein Teil der Strategie von IBM und der Verlust eines einzelnen Kunden ändert für das Unternehmen nichts.

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Teresa Kersten ist Angestellte von LinkedIn und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. LinkedIn ist Teil von Microsoft.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Facebook, IT und Netflix.

Dieser Artikel wurde von Timothy Green auf Englisch verfasst und am 08.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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