Facebook will Essen liefern
Was kann man alles nicht auf Facebook (WKN:A1JWVX) machen?
Jede Antwort, die einem auf diese Frage einfällt, ist eine potenziell große Geschäftsidee, auf die Facebook aufspringen könnte. Das soziale Netzwerk will ein riesiger Player werden, der in jeden Bereich des Lebens dringt. So kam im vergangenen Jahr Marketplace mit dazu, das in den USA Kleinanzeigen ersetzen soll. Wieso sollte man also nicht auch Essen vom Restaurant über Facebook bestellen können?
Eine Testgruppe kann schon Essen bestellen
TechCrunch berichtet, dass Facebook einer kleinen Testgruppe bereits ermöglicht, Essen direkt über Facebook zu bestellen. Und zwar über Mobile wie auch über die Desktop-Site. Das ist kohärent mit den bisherigen Herangehensweisen des Unternehmens, wo man bislang auch Features erst bei kleinen Gruppen getestet hat, bevor man sie der Masse zugänglich machte. Der ganze Prozess wird im FB-Interface abgehandelt. Allerdings wird der Bestellvorgang im Backend von Drittanbietern wie delivery.com und Slice bearbeitet.
Das ganze läuft in etwa so ab, wie man sich das naiv vorstellen kann. Man scrollt durch Speisekarten, die von den Restaurants auf die FB-Seiten geladen wurden, und wählt aus. Man bezahlt über das FB-Interface und bekommt eine Bestellbestätigung mit allen relevanten Details zur Bestellung.
Facebook hat dieses Feature bereits im vergangenen Oktober verkündet, ursprünglich mit anderen Interaktionsmöglichkeiten mit Unternehmen, darunter auch die Möglichkeit, Termine zu vereinbaren, Zitate zu bekommen und Tickets zu kaufen. Das Unternehmen hat die anderen Features bereits ausgerollt, jetzt kommen eben auch die Essensbestellungen dran.
Und das ist erst der Anfang
Weniger klar ist, wie wirtschaftlich so eine Essensbestellung am Ende sein kann. Nimmt sich Facebook einen Schnitt von der Bestellung, oder bekommt man eine Kommission für den Lead? Wird es eine Bestell-Plattform geben, die ins Backend integriert wird?
Local Commerce und Werbung sind große Chancen für Facebook. Daran hat man jahrelang gebastelt und hat doch recht wenig dafür vorzuweisen. Große Werber dominieren nach wie vor Sales. Die Werbebudgets kleiner Unternehmen sind natürlich nicht groß. Trotzdem sollte Facebook auf diese setzen.
Man sollte auch bedenken, dass von allen Social-Media-Unternehmen Facebook sich am ehesten den Luxus erlauben kann, nach Herzenslust zu experimentieren – auch über die eigentliche Plattform hinaus. Die Werbeplattform ist so stark aufgestellt, dass man andere Features mitfinanziert. Die meisten Rivalen arbeiten noch immer daran, ihr Anzeigengeschäft in Gang zu bekommen oder die Nutzerzahlen anwachsen zu lassen – oder beides.
Facebook kann darüber hinaus auch viel aggressiver in diesen Nebenmärkten mitmischen. Viel aggressiver als Marken, die lediglich in dieser einen Sparte aktiv sind, wie bspw. Grubhub. Facebook könnte geringere Gebühren verlangen, um schnelle Attraktivität zu erzeugen und Kunden zu gewinnen.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook.
Dieser Artikel von Evan Niu erschien am 20.5.2017 auf fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.