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Diese 3 Goldproduzenten haben die geringsten nachhaltigen Gesamtförderkosten

Bildquelle: Barrick Gold.

Seit Anfang 2016 gehören Gold-Unternehmen zu den am besten performenden Aktien des Marktes. Nachdem das gelbe Edelmetall Anfang 2016 noch auf 1.050 US-Dollar pro Unze abgerutscht war, erholte es sich wieder und steht heute bei circa 1.290 US-Dollar je Unze. Nach einem mehrjährigen Abwärtstrend ist Gold jetzt also offiziell zurück im Bullenmarkt, und viele Unternehmen, die es fördern, fahren nun enorme Gewinne ein.

Die Bedeutung der nachhaltigen Gesamtförderkosten

Jedoch kann man nicht alle Gold-Aktien in die eine Schublade stecken. Wie du dir vermutlich denken kannst, haben einige besser abgeschnitten als andere. Auch wenn es eine Reihe an Faktoren gibt, die einen Einfluss darauf haben, wie gut oder schlecht ein Goldförderer performt (wie beispielsweise die geographische Lage, der Erzgrad, Rückgewinnungsraten des abgebauten Materials usw.), gibt es für Gold-Aktionäre wohl keine wichtigere Kennzahl als die nachhaltigen Gesamförderkosten (AISC; Englisch: all-in sustaining costs).

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Die AISC berücksichtigen die Kosten für die Instandhaltung der Mine (an der Mine anfallende Kosten, Verwaltungskosten, Lizenzgebühren, Produktionssteuern, Nebenprodukt-Erlöse, Schmelzkosten, Veredelungskosten und Transportkosten) sowie weitere Kosten, die sich hinter den Kulissen abspielen. Diese umfassen unter anderem allgemeine Verwaltungskosten, Explorations- und Forschungskosten und nachhaltige Investitionskosten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die AISC liefern ein ziemlich gutes Bild darüber, welche Minenunternehmen richtig gut und welche weniger gut operieren.

Die drei Goldförderer mit den geringsten AISC

Blicken wir doch anhand der AISC-Gesamtjahresprognosen darauf, wie sich die 10 größten Goldförderer der Welt schlagen. Unternehmen wie Royal Gold und Franco-Nevada, die im Streaming- und Lizenzgeschäft aktiv sind, schließen wir aus, da wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen wollen. Außerdem enthält die nachfolgende Liste keine Unternehmen, die nur Cash-Kosten und keine AISC ausweisen – wie beispielsweise Randgold Resources.

  • Barrick Gold (WKN:870450): 745 US-Dollar je Unze.
  • Newmont Mining: 970 US-Dollar je Unze.
  • Goldcorp (WKN:890493): 850 US-Dollar je Unze.
  • Agnico Eagle Mines: 875 US-Dollar je Unze.
  • AngoGold Ashanti: 1.075 US-Dollar je Unze.
  • Kinross Gold: 975 US-Dollar je Unze.
  • Gold Fields: 1.020 US-Dollar je Unze.
  • Yamana Gold: 900 US-Dollar je Unze.
  • B2Gold: 955 US-Dollar je Unze.
  • Eldorado Gold (WKN:892560): 860 US-Dollar je Unze.

Alle der aufgeführten Goldförderer haben ihre Kosten über die vergangenen fünf Jahre deutlich heruntergeschraubt. Auch wenn der Goldpreis 2011 noch 1.900 US-Dollar betrug, können die zehn genannten Mid- und Large-Cap-Goldunternehmen heute selbst bei einem Preis von ca. 1.300 US-Dollar je Unze schwarze Zahlen schreiben.

Nichtsdestotrotz stechen folgende drei besonders heraus:

Bildquelle: Getty Images.

1. Barrick Gold

Mit einer durchschnittlichen AISC-Jahresprognose für 2017 von 745 US-Dollar je Unze ist Barrick Gold mit großem Abstand der kosteneffektivste Groß-Goldförderer. Barrick korrigierte seine AISC-Prognosen im Jahr 2017 bereits drei Mal nach unten, weshalb ich glaube, dass das Unternehmen immer noch recht vorsichtig mit seinen Kostenprognosen ist.

Barrick Gold spielen zwei wesentliche Faktoren in die Karten. Zunächst hat sich das Unternehmen wirklich darauf fokussiert, seine Investitionsaufwendungen und Verbindlichkeiten zu reduzieren. Ende 2014 beliefen sich die Verbindlichkeiten des Unternehmens auf 13,1 Mrd. US-Dollar. Doch schon Ende 2016 hatte Barrick seine Schulden auf 7,9 Mrd. US-Dollar heruntergeschraubt. Bis 2018 rechnet Barrick damit, seinen Schuldenberg sogar auf 5 Mrd. US-Dollar zu senken. Dann sollte der Goldförderer geringere Zinsaufwendungen und mehr finanzielle Flexibilität haben, um Akquisitionen vornehmen zu können, wenn sich vielversprechende Möglichkeiten bieten. Außerdem sind weniger als 200 Mio. US-Dollar der Verbindlichkeiten vor 2019 fällig.

In Sachen Investitionsaufwendungen blieb Barrick im Jahr 2016 mit 1,12 Mrd. US-Dollar unter seiner ausgegebenen Prognose. Auch die Prognosen für die Investitionsaufwendungen für 2017 und 2018 hat Barrick bereits um 225 Mio. US-Dollar nach unten geschraubt. Dies könnte sich ebenfalls positiv auf die AISC des Unternehmens auswirken.

Der andere Erfolgsfaktor ist das Potenzial einer organischen Minenexpansion. Beispielsweise soll die Goldrush Mine im US-Bundesstaat Nevada ihren Output bis zum Jahr 2021 um jährlich 440.000 Unzen Gold steigern. Auch die Turquoise Ridge Mine, die ebenfalls im Bundesstaat Nevada liegt, soll deutlich ausgeweitet werden. Dies sind lediglich zwei Beispiele, wie Barrick seinen Output deutlich ankurbeln kann, ohne dass es sich großartig auf die AISC des Unternehmens auswirken wird.

2. Goldcorp

Für diejenigen, die sich regelmäßig mit Gold-Aktien auseinandersetzen, wird es nicht sonderlich überraschend sein, dass Goldcorp auf der Liste der kosteneffektivsten Goldförderer der Welt zu finden ist. Goldcorp fährt bereits seit vielen Jahren eine effizienzoptimierende Strategie, indem es nachsichtig mit seinen Investitionsaufwendungen ist und Nebenprodukte nutzt, um seine Goldförderkosten auszugleichen.

Vergangenes Jahr konnte Goldcorp seine AISC auf 856 US-Dollar je Unze senken – im Jahr 2015 waren es noch 894 US-Dollar. Goldcorp hat diese Kehrtwende geschafft, indem es sich nur auf die vielversprechendsten Projekte konzentriert und nach Wegen gesucht hat, seine Kosten unternehmensintern zu senken. Um bis 2018 jährlich 250 Mio. US-Dollar an Kosten zu sparen, hat Goldcorp beispielsweise die Prozesse in seinen Minen unter die Lupe genommen. So hat es durch Optimierungen bisher bereits 150 Mio. US-Dollar an jährlichen Kosten eingespart, worauf alleine auf das vergangene Jahr 100 Mio. US-Dollar entfielen.

BILDQUELLE: KINROSS GOLD.

Gleichzeitig hat Goldcorp seine Produktion in der argentinischen Cerro Negro Mine und in der kanadischen Eleonore Mine angehoben. Goldcorp will den Output der Cerro Negro Mine, der im vergangenen Jahr bei 382.000 Unzen lag, im Jahr 2017 um 28.000 Unzen steigern. Und dies soll vor allem durch eine Expansion der Mine erreicht werden. Die Produktion der Eleonore Mine soll sich Schätzungen nach dieses Jahr um einen zweistelligen Prozentbereich auf 315.000 Goldunzen verbessern – 2016 betrug das Gesamtfördervolumen der Mine noch 278.000 Unzen. Das Unternehmen ist immer noch dabei, die Produktion der Mine voll auszufahren. Erst im Laufe des Jahres 2018 soll die volle Produktionsfähigkeit erreicht werden. Zusätzlich trug eine Erholung der Nebenproduktreserven in den Minen Musselwhite, Eleonore, Penasquito, Red Lake und Cerro Negro deutlich zu Goldcorps Kostensenkungen bei. Ich gehe davon aus, dass das Unternehmen auch in den kommenden Jahren zu den kosteneffektivsten Goldförderern der Branche zählen wird.

3. Eldorado Gold

Eldorado Gold ist ein weiteres Bergbauunternehmen, das vergangenes Jahr Analysten überraschte, als es AISC von 900 US-Dollar je Unze vermeldete und so deutlich unter seinen ausgegebenen Prognosen von 940-980 US-Dollar je Unze lag.

Derzeit beobachten wir bei Eldorado Gold eine grundlegende Transformation. Das Unternehmen hat sich im vergangenen Jahr von nicht zum Kerngeschäft gehörigen Anlagegegenständen in China getrennt und seine 82 %-Beteiligung an Jinfeng verkauft. Außerdem trennte sich das Unternehmen von den Minen White Mountain und Tanjianshan. Die Verkäufe sollten Eldorado Gold helfen, sich auf seine Schlüsselminen in Griechenland und der Türkei zu konzentrieren. Außerdem bereitet sich das Unternehmen darauf vor, die kommerzielle Produktion in der griechischen Skouries Mine bis zum Jahr 2019 zu beginnen.

Die Gold- und Kupfermine Skouries hat für Eldorado das Potenzial, ein echter Game-Changer zu werden. Nach mehreren Aufschüben ist der Bau des neuen Bergwerks nun endlich angelaufen und liegt – zumindest bisher – voll im Plan. Das Unternehmen rechnet damit, dass für die Skouries Mine in diesem Jahr Investitionsaufwendungen von 170-200 Mio. US-Dollar anfallen werden, was unter der im September des vergangenen Jahres ausgegebenen Prognose liegen würde. Die Flexibilität von Eldorados Kapitalplans und seine laufenden Kosteneinsparungsmaßnahmen helfen, die Ausgaben innerhalb des Budgets des Unternehmens zu halten.

Ist die Skouries Mine erst einmal in Betrieb, soll sie Schätzungen nach eine erwartete Lebensdauer von 25 Jahren haben und in dieser Zeit mehr als 3 Mio. Unzen Gold und fast 1,5 Mrd. Unzen Kupfer zu Tage bringen. Das Unternehmen erwartet sogar, dass Kupfer als Nebenprodukt in den ersten neun Jahren nach Betriebsbeginn die nachhaltigen Betriebskosten ins Negative ziehen wird.

Erwähnenswert ist außerdem, dass Eldorado das Jahr 2016 nach der Veräußerung mehrerer nicht betriebsnotwendiger Anlagegegenstände mit Cash und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 883, 2 Mio. US-Dollar beendet hat. In nur einem Jahr schaffte es das Unternehmen, seine Verbindlichkeiten von 300 Mio. US-Dollar abzubauen und Cash-Reserven in Höhe von 290 Mio. US-Dollar anzuhäufen. Die daraus gewonnene finanzielle Flexibilität sollte dem Unternehmen und Aktionären gut gefallen.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 21.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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