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YouTube und Facebook nehmen klassisches TV-Format ins Visier

Quelle: Pixabay, geralt

In den USA hat digitale Werbung TV-Werbung bereits überholt. Die größten Digital-Advertisement-Unternehmen Google und Facebook (WKN:A1JWVX) greifen nun das amerikanische Fernseh-Geschäft an, das jährlich 70 Mrd. US-Dollar umsetzt. Beide Unternehmen planen, die Produktion fernsehtauglicher Serien in Auftrag zu geben. Facebook will seine Inhalte in seinem jüngst eingeführten Video-Tab seiner Facebook-App präsentieren. Das Alphabet (WKN:A14Y6F) Unternehmen Google plant, seine Originals via YouTube auszustrahlen.

YouTube hofft, die Gunst der Werbetreibenden wiederzugewinnen, nachdem viele dem Unternehmen den Rücken gekehrt haben, als ihre Werbung neben sehr fraglichen Inhalten auftauchte. Unterdessen versucht Facebook, neue Werbeorte für seine Anzeigen zu finden und seine Nutzer dazu zu bringen, sogar noch mehr ihrer Zeit mit der App zu verbringen.

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„BEST.COVER.EVER“ ist eine von YouTubes neuen Originals. Bildquelle: YOUTUBE.

Bei YouTube sind aller guten Dinge drei

Das ist nicht das erste Mal, das sich YouTube damit probiert, eigene Original-Inhalte zu produzieren. 2011 investierte es 100 Mio. US-Dollar in neue Kanäle für Prominente. Nachdem diese jedoch nicht erfolgreich waren, schloss YouTube die Kanäle und errichtete Studios, in denen neue Originals produziert werden sollten. Die neuen Sendungen entstehen derzeit in Zusammenarbeit mit amerikanischen Berühmtheiten wie Kevin Hart und Ellen Degeneres.

Aber YouTubes Strategie scheint etwas fehlgeleitet zu sein. „Vor fünf Jahren waren 85 % aller Original-Serien noch werbeunterstützt“, so der YouTube-Manager Robert Kyncl. „Dieses Jahr ist dieser Anteil auf etwas unter zwei Drittel gefallen.“ Und angesichts der zunehmenden Original-Shows, die werbefreie Streaming-Dienste und Kabelnetzbetreiber produzieren, wird dieser Wert wohl nur noch weiter sinken.

Dennoch bedeutet das Wachstum von werbefreien Premium-Inhalten nicht, dass die Werbemöglichkeiten im Fernsehen geringer werden. Es werden derzeit mehr Original-Serien produziert als je zuvor, und derzeit laufen im amerikanischen TV großartige Serien im Überfluss. Die gesamte Branche hat im letzten Jahrzehnt einen riesigen Sprung nach vorne gemacht.

Das heißt nicht, dass YouTube nicht in der Lage sein wird, neue Werbetreibende für seinen neuen Content anzulocken. Berichten zufolge hat es bereits Verträge mit einigen großen Marken abgeschlossen. Es muss Werbetreibende aber weg von einem Markt locken, der immer noch jede Menge Leben in sich hat — und keine schrumpfende Branche ist, wie sie Kyncl bezeichnet.

Facebook möchte deine neue Video-Gewohnheit werden

Bei der Bekanntgabe von Facebooks Q4-Ergebnissen beschrieb CEO Mark Zuckerberg zwei Anwendungsfälle für Facebook. Im ersten Fall überfliegen Nutzer ihren News-Feed, wenn sie Mal eine freie Minute haben. Im zweiten Fall suchen sie gezielt nach bestimmter Unterhaltung oder wollen sich Inhalte von jemanden, dem sie folgen oder über ein Thema, für das sie sich interessieren, ansehen. Der zweite Anwendungsfall ist einer, an dem Facebook immer noch arbeitet und derzeit noch klar vom Fernsehen und von YouTube dominiert wird.

„Wir möchten, dass Verbraucher Facebook als Platz für interessante und relevante Video-Inhalte von professionellen Produzenten sowie von ihren Freunden wahrnehmen“, sagte Zuckerberg in der Q4-Telefonkonferenz. „Letztes Jahr haben wir damit begonnen, in mehr Original-Inhalte zu investieren, um unser Video-Ökosystem langsam aufzubauen. Und wir planen, 2017 diese Bemühungen zu intensivieren.“

In der Tat arbeitet Facebook Berichten zufolge mit Produzenten an ca. zwei Dutzend Original-Programmen zusammen. Eine Handvoll davon sollen längere Großproduktionen von fernsehtauglicher Qualität werden. Einige verglichen die Qualität von Facebooks längeren Shows mit House of Cards, einem Netflix-Original. Viele Produktionen sollen aber auch nur kürzere, 5-10 minütige, täglich erscheinende Serien werden.

Facebook zahlt für den Content vorab, doch das Ziel ist es, letzten Endes ein vollständig werbeunterstütztes Ökosystem von hochqualitativen Inhalten zu kreieren, das komplett auf Mid-Roll-Videowerbeanzeigen stützt. Dieser Schritt würde Facebook, das gerade mit Werbeübersättigung zu kämpfen hat, weitere Werbemöglichkeiten schaffen.

In Kombination mit fernsehtauglichen Produktionen kann Facebooks – im Vergleich zu Fernsehnetzwerken – überlegene zielgerichtete Werbung dem Unternehmen helfen, einige Werbetreibende vom klassischen TV-Format wegzulocken. Außerdem könnte Facebook auch YouTube, das mit aller Mühe versucht, Werbetreibende für seine neuen Originals zu gewinnen, einige Werbeeinnahmen streitig machen. Aber Facebook muss zunächst an den Gewohnheiten seiner Nutzer arbeiten – und dies wird sicherlich die schwierigste Aufgabe. Wenn es jedoch ein Unternehmen gibt, das über die Stärke verfügt, das Verhalten seiner Nutzer ändern zu können, dann ist es Facebook.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien) und Facebook. 

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und am 13.5.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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