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Alphabet: Wird das Mutterunternehmen von Google noch einen Split vornehmen?

Bildquelle: Alphabet.

Die meisten Unternehmen benutzen Aktiensplits, um den Kurs pro Aktie zu senken und damit leichter finanzierbar zu machen. Viele glauben, dass das eine höhere Liquidität und einen höheren Zugang für die kleinen Investoren bietet. Das Tech-Unternehmen Alphabet (WKN:A14Y6H) hat aus einem ganz anderen Grund seinen einzigen Aktiensplit durchgeführt: man wollte eine neue Klasse von Aktien ohne Stimmrechte schaffen. Diese Vorgehensweise ist inzwischen von vielen anderen Unternehmen kopiert worden.

Der Kurs von Alphabet nähert sich der Marke von 1.000 US-Dollar. Einige Investoren fragen sich jetzt, ob das Unternehmen jemals einen weiteren Split vornehmen wird. Viele Unternehmen lassen ihre Kurse nämlich einfach immer weiter steigen. Es ist aber auch möglich, dass die Aktionäre keinen weiteren Split von Alphabet mehr erleben werden.

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Bildquelle: Alphabet.

Wie Alphabet seinen einzigen Split vorgenommen hat

Seit das Unternehmen, das früher einmal Google hieß, 2004 an die Börse ging, hat es nur einen Aktiensplit vorgenommen, und zwar im Jahr 2014, als das Unternehmen einen einfachen Split 2 für 1 vornahm.

Das mag einfach klingen, der Hintergrund war aber ein anderer. Anstatt die bestehende Aktienklasse herzunehmen und einfach mehr Aktien auszugeben, gab Alphabet eine neue Klasse von Aktien ohne Stimmrechte aus. So wurden die Class-C-Aktien geschaffen. Jeder Aktionär bekam für jede A-Aktie, die er vorher besessen hat, eine C-Aktie ohne Stimmrecht. Unternehmensbosse und andere Investoren, die B-Aktien besessen hatten und damit Stimmrechte hatten, bekamen ebenfalls eine C-Aktie für jede Aktie, die sie besaßen.

Damals war das ein sehr kontroverser Schritt. Die Aktionäre zogen vor Gericht und argumentierten, dass das einfach nur ein Versuch der Bosse wäre, in ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse zu handeln, während Alphabet den Mehrheitsanteil und die Stimmrechte für sich behielt. Damit konnten sie weiterhin die strategische Richtung des Suchmaschinenriesen bestimmen. Es dauerte eineinhalb Jahre, um diesen Rechtsstreit beizulegen, doch Alphabet konnte sich das Recht sichern, damit weiterzumachen.

Was seither passiert ist

Als der Split Anfang 2012 verkündet wurde, wurde die Aktie bereits mit 600 US-Dollar bewertet. Damit sank die Bewertung für die beiden Aktienklassen pro Aktie auf etwa 300 US-Dollar pro Aktie. Die A-Aktie wird allerdings, verglichen mit der B-Aktie ohne Stimmrecht, mit einer kleinen Prämie gehandelt. Dieser kleine Unterschied herrscht noch immer vor, obwohl diese Ungleichheit zwischen den beiden Aktienkursen mal stärker und mal schwächer ausgeprägt ist.

In den letzten fünf Jahren ist Alphabet deutlich gewachsen. Das Suchmaschinen-Geschäft von Google ist immer noch das wichtigste, doch tragen andere Vermögenswerte wie YouTube und Android ebenfalls zum Erfolg des Unternehmens bei. Zusätzlich zu diesen beiden Sparten gibt es noch Waymo, ein Unternehmen im Bereich selbstfahrende Autos und Calico im Bereich Gesundheit.

Aufgrund dieser Kursgewinne nähert sich die Aktie wieder der Marke von 1.000 US-Dollar. Das könnte doch eine gute Gelegenheit sein, um noch einmal zu splitten.

Warum Alphabet so schnell nicht mehr splitten wird

Bisher scheint Alphabet nicht an einem weiteren Split interessiert zu sein. Wenn man sich die letzten Telefonkonferenzen mit den Analysten und Aktionären der letzten drei Jahre ansieht, dann wurde das Thema kein einziges Mal angesprochen. Ein Aktionär ging einmal so weit, zu verlangen, dass Alphabet keinen weiteren Split mehr vornehmen soll, um die Chancen zu erhöhen, mit Berkshire Hathaway von Warren Buffett aufzuschließen. Immerhin kostet die A-Aktie von Berkshire auch einen sechsstelligen Betrag.

Es gibt natürlich Unternehmen, die sich entschlossen haben, keinen weiteren Split vorzunehmen, obwohl sie hohl Kurse haben. Doch nur wenige Aktien, die für über 1.000 US-Dollar gehandelt werden, möchten keinen Split vornehmen. Da man heutzutage einfach einzelne Aktien kaufen kann und nicht gleich ein Paket aus 100 Aktien handeln muss, ist der einzelne Kurs einer Aktie im Bezug auf die Liquidität nicht mehr so relevant.

Die langfristigen Investoren von Alphabet haben auf ihre Investition bisher gute Renditen bekommen. Die Entscheidung, zu splitten oder nicht zu splitten, wird keine Auswirkung auf diesen Renditen haben. Wichtiger ist, das Alphabet sich weiter nach vorne bewegt und das meiste aus Google herausholt, während die anderen Unternehmen weiterhin aufgebaut werden, um einen diversifizierten Gewinnstrom für die Zukunft zu generieren. Wenn Alphabet das schafft, dann wird es den Aktionären egal sein, ob es einen Split gibt oder nicht.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C) und Berkshire Hathaway (B).

Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 10.05.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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