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Was der größte Vermögensverwalter der Welt über ETFs und Fusionen denkt

Foto: Pixabay

Die amerikanische Firma BlackRock Inc. (WKN: 928193) ist der größte Vermögensverwalter der Welt – insgesamt haben ihr die Kunden mehr als 5 Billionen US-Dollar anvertraut. Firmengründer Larry Fink, der noch immer an der Spitze von BlackRock steht, gab Mitte April ein Interview, in dem er auch über passiv und aktiv gemanagte Fonds sowie Unternehmensfusionen sprach. Dabei fand ich vier Aussagen besonders interessant.

Der größte ETF-Anbieter weltweit

BlackRock ist mit einem Marktanteil von 37,7 % der größte Anbieter von ETFs weltweit. Dabei handelt es sich um Fonds, die alle Aktien eines Index kaufen, um damit etwa den DAX oder den amerikanischen S&P 500 nachzubilden. Man nennt sie daher auch passiv gemanagte Fonds im Gegensatz zu aktiv gemanagten, bei denen ein Team von Analysten gezielt nach den besten Aktien sucht.

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Das Besondere an ETFs ist, dass sie deutlich günstiger sind als aktive Fonds, bei denen ja das Team bezahlt werden muss. Das hat einen regelrechten Boom ausgelöst und ETFs zum derzeit heißesten Thema an der Börse gemacht. Selbst Starinvestor Warren Buffett empfiehlt dem „normalen“ Anleger den Kauf von ETFs.

BlackRock mischt seit 2009 in diesem Markt mit. Die Tochter iShares ist in Europa der bekannteste Anbieter und kümmert sich dort um über 200 Milliarden Euro ihrer Kunden – das ist mehr als fünfmal so viel wie der Zweitplatzierte. Dazu Larry Fink:

Als wir BGI [Barclays Global Investors] kauften, verwaltete iShares 385 Milliarden US-Dollar; heute sind es 1,3 Billionen. Wenn Sie mich 2009, als wir BGI kauften, gefragt hätten, ob ich das erwarten würde, hätte ich nein gesagt. Aber wenn Sie mich gefragt hätten, ob ich erwartete, dass ETFs das Vermögensverwaltungsgeschäft ändern werden: ja. 2007 erstellten wir bei BlackRock ein Strategiepapier über ETFs und kamen zu dem Ergebnis, dass wir es [das ETF-Geschäft] verpasst hätten. Die einzige Möglichkeit, hier einzusteigen, war über eine Akquisition.

Larry Fink bietet auch eine Erklärung für das Wachstum der ETFs und sagt, wann der Trend sich abschwächen könnte:

Seit der BGI-Übernahme 2009 handeln die Zentralbanken koordiniert mit entsprechenden Korrelationen. Ich bin davon überzeugt, dass wir zukünftig weniger Korrelationen durch unterschiedliches Vorgehen der Zentralbanken haben werden. Dann ist es wahrscheinlicher, dass einige aktive Manager in der Lage sein werden, mit ihrer Aktienauswahl und ihrer Portfolio-Struktur höhere Erträge nach Gebühren zu erzielen.

Treiben aktive Manager das Wachstum der passiven Fonds voran?

Der BlackRock-Chef bietet auch eine interessante Theorie, warum das Wachstum der ETFs so stark ausfällt. Seiner Ansicht nach sind es eben nicht nur Privatanleger, die diese Anlageform für sich entdeckt haben:

Eines, was man in Bezug auf das Wachstum der ETFs verstehen muss, ist, dass ein erheblicher Anteil des Wachstums nicht von Leuten kommt, die Risiken minimieren wollen; es sind aktive Manager, die ihr Risiko steuern möchten, um ein besseres Ergebnis als ihr Vergleichsindex zu erzielen. Sie strukturieren so ihre Anlagen. Das ist günstiger, es ist effizienter, es gibt weniger Risiko als bei einer einzelnen Aktie. Ich glaube tatsächlich, dass es eines der unbekannten Geheimnisse des ETF-Wachstums ist, dass sie intensiv von aktiven Managern genutzt werden.

Warum Fusionen sinnvoll sind

Ein anderes Thema, das Fink anspricht, sind Fusionen. Wenn große Unternehmen sich zusammenschließen, so sind wir Fools häufig skeptisch. Zu oft zeigte sich in der Vergangenheit, dass die großen Erwartungen, die die Beteiligten geweckt haben, nicht erfüllt werden konnten. „Hochzeiten“ wie America Online und Time Warner, Daimler und Chrysler oder Allianz und Dresdner Bank kosteten die Anteilseigner Milliarden.

BlackRock hat da bessere Erfahrungen gemacht. Die Übernahme von BGI mit der Marke iShares war ein Erfolg, und schon 2005 kaufte man den Fondsmanager State Street Research. Dazu gibt es folgende Aussage von Larry Fink:

Vor der ersten Akquisition waren wir eine ziemlich arrogante Firma. Wir waren so stolz auf das, was wir mit unserem organischen Wachstum erreicht hatten. Wir dachten, wir seien schlauer als jeder andere. Als wir State Street Research kauften, sahen wir, dass es dort auch einige schlaue Leute gab. Wir sahen, dass wir nicht so stark waren, wie wir dachten. Darum bin ich davon überzeugt, dass Unternehmen fusionieren sollten, denn das zwingt dich, deine Mannschaft anzusehen und – wenn du wirklich offen bist – das Team, welches du an Bord holst. Die wohl wichtigste Sache, die wir gelernt haben, ist, dass man einige der grundlegenden Kulturen der Unternehmen, die man kauft, akzeptieren soll. BlackRock wurde nach der Übernahme eine andere Firma.

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Peter Roegner besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Daimler und Time Warner.



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